Heide und Erich Wilts, die wohl erfahrendsten deutschen Fahrtensegler, haben ihre „Freydis“ nach dem Erdbeben in Japan verloren. Der berühmte Stahlknickspanter, mit dem das Ehepaar seit 30 Jahren die Weltmeere bereist und über die Erlebnisse berichtet, lag in einer Schwimmsteg-Box der Iwaki Sun Marina. Die Wilts waren in Deutschland, als das Unglück passierte.
Sie schreiben: „Nach zwei Tagen zwischen Hoffen und Bangen kam heute Nacht die bittere Gewissheit. Unser Freund Aki Sakamoto, Leiter der Iwaki-Sun-Marina, der zum Glück überlebt hat, sandte uns eine Mail.“ Demnach ist der Hafen vollkommen zerstört. Alle Schiffe und Stege seien von dem Tsunami aus dem Hafen gewaschen worden. Darunter auch die „Freydis“. Die Webcam der Marina sendet keine Bilder mehr.
„Die größte Welle war über 15 Meter hoch. Ich werde mich melden, sobald es neue Informationen über „Freydis“ gibt. Aber im Moment ist es unmöglich. Es tut mir wieder und wieder leid. Mir und meiner Familie geht es gut, aber wir wir müssen aus Iwaki fliehen, weil das Atomkraftwerk ein Problem ist.“
Die Wilts schreiben dazu: „Wir sind geschockt von den Ereignissen in Japan und voller Sorge um die Menschen dort.“ Der Verlust der Yacht mag angesichts der Dramen in Japan fast nebensächlich sein. Aber der Schaden ist offenbar nicht versichert.
Die „Freydis“ ist bei einer Überwinterung in der Antarktis Anfang der 90er Jahre schon einmal fast verloren gegangen, aber seitdem hatten sie das Schiff sicher über die Weltmeere gesteuert und insgesamt zwölf Weltreisen damit unternommen. Der nächste größe Törn sollte im Sommer Richtung Alaska gehen.
Nach der Ankunft in Japan im vergangenen Jahr schrieben sie: Unserem Fernziel, ein 2. Mal nach Alaska zu segeln, sind wir in den ersten vier Monaten dieses Jahres ein ganzes Stück näher gerückt, ziemlich genau 7.000 Meilen. Zur Zeit liegt die Freydis (als einzige ausländische Yacht) in der Iwaki Sun Marina in Onahama, etwa 100 Meilen nördlich von Tokio an der Ostküste von Honshu.
Sie schwimmt am Steg, steht leider nicht an Land. An der ganzen Küste gibt es keinen Travellift, der mehr als 20 t hebt. Mit doppelten Leinen und zusätzlichen Ketten haben wir sie nun gegen mögliche Taifune gesichert und der Hafenmeister, Herr Takeaki Sakamoto, hat sie bis zu unserer Rückkehr unter seine Fittiche genommen.“
Die „Freydis“:
– modifizierte Reinke-Konstruktion vom Typ „Hydra“
– für Reisen in die Extremgebiete der Nord- und Südhalbkugel besonders verstärkt und ausgerüstet.
– Länge : 14,31 m
– Breite : 4,15 m
– Tiefgang : 1,50/2,50 m
– Verdrängung : 25 to
– Kojenzahl : 8
– Stahlknickspanter
– aufholbarer Ballastkiel
– verstärktes Unterwasserschiff, das problemloses Trockenfallen auch auf schwierigem Untergrund wie Korallen und Steinen ermöglicht.
Liebe Segelfreunde,
wir sind entsetzt was passiert ist. Welch ein Glüch aber für Sie, dass Sie in Sicherheit sind. Wir verfolgen alles was über die Freydis berichtet wird. Alles Gute für Sie.
Für den Vorstand und die Mitglieder der Hochsee-Seglervereinigung Kurpfalz (HSVK)
Hanne Wolff
Das lässt sich zum Grossteil dekontaminieren wenn alles vorbei ist, wenn mann sie noch vom Felsen bekommt.
FREYDIS lebt!
http://blog.freydis.de/
aber mitten in der nuklearen Zone, oje! Was für ein Dilemma!
Mit nem Platz auf den Felsen kennst sich Freydis ja aus (wie auf Deception)…..
Glückwusch, freut mich zu hören dass das Schiff noch lebt!
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