Melges 32 WM Palma: Wolfgang Stolz verpasst knapp die Top Ten mit „Opus One“

Das angesagte One-Design Kielboot

Kunstschuss von Nico Martinez bei der Melges 32 WM vor Palma.

Bei der Melges 32 WM vor Palma zeigte sich die angesagte Owner Driver Klasse, bei der die Eigner steuern müssen, sehr gesund. 29 Schiffe gingen an den Start und die besten Profis der Welt waren vertreten.

Ganz vorne mit segelte Investmentbanker Wolfgang Stolz. Anfangs lag er sogar in den Top drei, fiel aber schließlich auf Rang elf zurück. Neueinsteiger Christian Soyka landete auf Rang 23.

Für SR berichtet North Segelmacher Arnd Howar von dem Event. Er besetzte als Trimmer und Team-Manager einen der drei Profi-Plätze an Bord von Wolfgang Stolz. Neben zwei Dänen waren vier Deutsche, ein Brite und ein Neuseeländer auf der „Opus One“ vertreten. Der dänische Match Race Spezialist Jesper Radich besetzte die Position des Taktikers. Der ehemalige Aero Sail Dave Scott war als Groß Trimmer eingesetzt. Das Durchschnittsalter des Teams beträgt 33 Jahre.

Howar sagt zur Entwicklung der Melges 32: „Es ist im Moment eine der angesagtesten One Design Klassen. Die Felder sind in den letzten beiden Jahre immer größer geworden und das Niveau ist permanent gestiegen. Viele Eigner sind aus Onedesign-Klassen wie der Farr 40 gewechselt. Die Boote sind sehr sportlich zu segeln, bringen sehr viel Spaß und das Budget ist erheblich geringer.“

Ein neues Boot kostet etwa 130000 Euro und der Satz Segel pro Jahr 30000 Euro. Das Budget werde durch die Profi und Segel Limitierung (sechs pro Jahr) etwas gesteuert. Aber man müsse für diese Klasse schon etwas Zeit für Training mitbringen. „Ohne geht es gar nicht.“

Vor der Pre WM hätten viele Teams schon über eine Woche trainiert. „Opus One“ sei eines der wenigen Teams ohne Coachboat gewesen. Teams wie Vize-Weltmeister `Samba Pati´ haben zwei Coachboote mit zwei bis drei Trainern im Einsatz.

„Uns hat es in dieser Saison Jahr sehr geholfen, dass wir mit einer gleichbleibenden Crew gesegelt sind. Wir ließen zwei Events aus, um lieber mehr Trainingstage einstreuen zu können.

Anfang diesen Jahres haben wir mit einem neuen Team angefangen und uns dann stetig verbessert. Ich hätte nicht erwartet, dass wir nach fünf Rennen eine Top 5 Platzierung haben würden. Leider sind wir schließlich durch zwei schlechte Abschlussläufe knapp an den Top Ten vorbeigeschliddert. Dennoch hat diese WM sehr viel Spass gemacht hat und war bis zum Ende äußerst spannend. Ich denke wir können sehr zufrieden sein mit dem Ergebnis.“

Das bestätigt auch Taktiker Jesper Radich: „Mein persönliches Ziel war die erste Hälfte. Denn wir haben in dieser Saison ganz hinten angefangen. Als wir uns plötzlich auf dem Podium wiederfanden, war das unglaublich. Am Ende waren Platz 20 und 22 im 29 Boote Feld enttäuschend. Wir wurden das Opfer der drehenden Winde in Palma. Sonst hätten wir es locker unter die Top Ten geschafft. Und das wäre weit über unseren Erwartungen gewesen.

Das Feld liegt sehr dicht beisammen. Die technische Entwicklung ist weit vorangeschritten, und allein das Segeln macht viel Spaß. Schon ab 14 Knoten Wind wird gesurft. Die europäische Flotte ist weit entwickelt und sie ermöglicht qualitativ hochwertiges One Design Racing für den Bruchteil des Geldes einer Soto40 oder TP52 Kampagne. Da gibt es noch viel Potenzial.“

 

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

1 Kommentare zu „Melges 32 WM Palma: Wolfgang Stolz verpasst knapp die Top Ten mit „Opus One““

  1. Andreas Ju sagt:

    30.000 € für einen Satz Segel pro Jahr? Echt?

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