America’s Cup: Oracle Team USA versegelt Herausforderer Artemis

Macht-Demonstration

Artemis absolviert in der America’s Cup Vorbereitung die ersten Testschläge gegen Oracle. Die Amerikaner scheinen deutlich schneller zu sein.

Oracle auf Kufen schneller als Artemis

Oracle auf Kufen segelt auf dem Vorwind-Kurs tiefer und schneller als Artemis. © ORACLE TEAM USA / Photo Guilain GRENIER

Bei den ersten der angekündigten Vergleichsfahrten zwischen den America’s Cup Teams vom Verteidiger Oracle Team USA und dem ersten Herausforderer Artemis aus Schweden hat das US-Team von Larry Ellison einen bärenstarken Eindruck hinterlassen.

Die von einigen AC-Fans per Webcam am St. Francis Yacht Club verfolgten Tests verliefen offensichtlich zugunsten der Amerikaner. Beobachter diskutierten in verschiedenen Foren, dass Oracle überraschenderweise mit seinen Tragflächen im Wasser auch am Wind gegen Artemis ohne die großen L-Flügel mithalten kann.

Auf dem Vorwindkurs habe James Spithill mit seine neuen roten Steuerrädern dann deutlich am Gegner vorbeiziehen können, wenn er sich auf seine Foils setzen konnte. Der Flug sei aber immer noch relativ instabil gewesen. Bei einigen Abfall-Manövern vom Amwind- auf Vorwindkurs sei es wieder eng geworden. Der Gennaker musste losgeworfen werden, am Ruder-Foil sprudelte eine hohe Fontäne.

„Game over“ für die Herausforderer?

Einige Beobachter rufen dennoch nach Oracles Macht-Demonstration auf dem Heimrevier schon „Game over“ für alle Herausforderer  und sehen die Amerikaner in einer anderen Liga. Andere haben deutlich engere Abstände für das Duell notiert. Aber niemand bezweifelt, dass Artemis nicht dagegen halten kann, wenn sich der gegnerische 72 Fuß Kat aus dem Wasser hebe.

Der Wind wehte allerdings noch nicht im Extrembereich. Bei sehr wenig Wind konnte Artemis offenbar gut mithalten. Aber eigentlich war im Vorfeld vermutet worden, dass die Schweden ohne Tragflächen allein bei diesen Bedingungen ohne die bremsenden Flügel im Wasser schneller sein würde.

Der Challenger of Record hat allerdings noch einen Pfeil im Köcher. Ein zweites Boot ist im Bau. Aber offenbar kommen die Schweden nicht daran vorbei, dieses ebenfalls auf Kufen heben zu müssen. Der aktuelle Vergleich mag ihre Strategie geändert haben.

Undenkbare Verfehlung

Vor nicht allzu langer Zeit war ein solches Training mit dem Cup- Verteidiger-Team allerdings eine der undenkbarsten Verfehlungen, die sich ein Herauforderer leisten konnte. So war im Streit zwischen BMW Oracle und Alinghi auch einer der Knackpunkte, dass die Schweizer in der Challenger Serie mitsegeln wollten.

Aber heutzutage ist alles anders. Es gibt nur drei Herausforderer und Artemis segelt alleine in San Francisco, während das Team New Zealand und Luna Rossa ihre Gefährte vor Auckland testen. Grün ist man sich ohnehin nicht. Zwischen den Challengern wurden schon einige Protest-Pamphlete getauscht.

So bleibt Artemis kaum eine andere Wahl als sich dem Verteidiger zuzuwenden, um in der eigenen Entwicklung vorwärts zu kommen.

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

2 Kommentare zu „America’s Cup: Oracle Team USA versegelt Herausforderer Artemis“

  1. Philson sagt:

    Es wird auf das Duell ETNZ vs Oracle hinaus laufen. Und da sehe ich momentan eher noch die Kiwis in front wegen dem großen Trainingsvorsprung.

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