2.4 Training in Palma: Heiko Kröger bei Extrembedingungen

"Ich war tauchen"

Paralympics Segler Heiko Kröger läuft im Trainingsvideo mit seinem 2.4mR voll. Der Kieler hatte in der Klasse bei den Paralympics Silber geholt.

Kröger testet vor dem ersten europäischen Weltcup in Palma die Limits des 2.4 mR. Bei Bedingungen, die das Gros der olympischen Segler zu einem Material-Schontag nutzt, versucht der Paralympics Segler das Mini-Meter-Design zum Gleiten zu bekommen.

Lasse Klötzig mit seinem 2.4mR

Lasse Klötzig sticht mit seinem 2.4mR in eine Welle und läuft voll.

Er reißt kurz an der Großschot, um dem Schiff den Surf-Impuls zu geben. Aber dafür ist das Kielboot nicht gerade konstruiert. Es sticht mit dem Bug in eine Welle, dreht sich zur Seite und läuft voll. Das kleinste und jüngste Mitglied in der Familie der Metre-Rule Boote ist allerdings im Gegensatz zu den grossen 6er, 8er oder 12er Schwestern unsinkbar.

Kröger kann die Wasserlast mit der Elektropumpe außenbords bringen. Aber das dauert Zeit und im Rennen viele Plätze. Gegenüber SR sagt er: „Ich war tauchen. Wir hatten nur die Segel getauscht:-) War nass:-)))) Der Wind wehte bis zu 25 Knoten, die Welle ist im Moment gewaltig.
Ich habe nie solche Surfs in der 2.4 gehabt. Geil bis zum Untergang!!! Schließlich hat mich dann ein Querschläger unglücklich getroffen.“

In Palma gehen 23 Boote in der 2.4 Klasse an den Start. Die beiden weiteren paralympischen Klassen Sonar und Skud sind mangels Masse abgesagt worden.

Die 2.4mR Klasse

Die erste 2.4mR wurde 1983 in Stockholm gezeichnet. 1992 erhielt die Klasse ihren Status als International Class von der ISAF und ist seit 1998 Paralympische Bootsklasse.

Offene Weltmeisterschaften werden mit bis zu 115 Booten gesegelt, wobei der Anteil der Segler mit Behinderungen bei ca. 25 % liegt.

Das Boot bietet jedem Segler absolute Chancengleichheit. Weder Größe, Gewicht oder Kraft spielen eine entscheidende Rolle. Ebenso sind Behinderungen in dieser Klasse völlig nebensächlich. So wurde die offene 2.4mR WM schon mehrmals von Seglern mit Behinderungen gewonnen!

Das Boot bietet alles an Trimmeinrichtungen, was die Segelszene kennt. Es ist sehr sensibel zu steuern – Trimmänderungen machen sich sofort bemerkbar.
Durch Auftrieb-Tanks ist das Boot unsinkbar und 180 Kg Blei im Kiel machen es auch bei über 6 Bft. (25 Knoten) segelbar.

Es erreicht eine Höhe am Wind von 30 – 35 Grad.
Gesteuert wird über Fußpedale oder eine Pinne vor der Brust. Alle Trimmeinrichtungen sind im direkten Zugriff des Seglers und erfordern wenig Kraft – aber viel Fingerspitzengefühl!

Länge: 4.16 m
Breite: 0.81 m
Tiefgang: 1.00 m
Segelfläche: 7.5 qm

5 Kommentare zu „2.4 Training in Palma: Heiko Kröger bei Extrembedingungen“

  1. Skiffssegler sagt:

    Alter, was für geile Segelbedingungen!!!! Und bei uns schneits und is dunkel 🙁

  2. Günther Ahlas sagt:

    gestern hatte ich Heiko gefragt ob ein 2.4 auch surft, heute taucht er auch noch! Klasse Bilder. Insbesondere wenn man bedenkt das die Jolle eine Fussteuerung besitzt 🙂

  3. Peter sagt:

    Das Sailing Team Germany schreibt zu dem Video „Heiko Kröger surft vor Mallorca“.
    Also nicht Lasse Klötzig?

    • Carsten Kemmling sagt:

      ich habe jetzt auch „kröger“ geschrieben, obwohl klötzig GER 44 hat und heiko bei der palma regatta nicht als starter geführt wird. hmm, schwierig 🙂 auf meine anfrage hat er noch nicht geantwortet

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