Farr 40: Wolfgang Schäfer berichtet aus Miami

"Die Position, die wir lieben"

Der Lüneburger Arzt Wolfgang Schäfer liegt bei der Farr 40 Klasse in Miami auch nach zwei Tagen beim Miami Beach Invitational in Führung.

Struntje Light

„Struntje Light“ reißt in der Startvorbereitung mit back gestellter Fock den Bug herum. Der Vorschiffsmann versucht, sich auf dem Bug zu halten. © Sara Proctor, sailfastphotography.com / Farr 40

Es gibt nicht viele deutsche Rennyacht-Eigner, die sich der Herausforderung einer international hochwertigen One Design Klasse stellen. Wolfgang Schäfer ist einer von ihnen. Und mit der Farr 40 hat er sich dazu eine höchst anspruchsvolle Klasse ausgesucht.

Das 16 Jahre alte Design mag seinen Zenit überschritten haben, wird aber noch von vielen exzellenten Seglern als attraktiv empfunden. Bei der WM 2012 gingen immerhin noch 20 Schiffe an den Start und Schäfer segelte mit dem ex Alinghi Steuermann Peter Holmberg auf einen starken vierten Platz. Der Finn Dinghy Silber Gewinner von 1988 ist einer von vier Profis, die laut Klassenregeln an Bord sein dürfen. Der Eigner muss steuern.

Nun ist Schäfer bei der International Circuit Championship in USA am Start, die aus fünf Rennserien besteht. Bei der ersten segelte er vor Keywest im Mini-Feld mit sechs Booten auf Rang drei. Und bei der Miami Beach Invitational lag er nach einem bärenstarken ersten Tag gegen sechs Konkurrenten auf Platz eins und hält die Position auch nach dem zweiten Tag.

Wolfgang Schäfer am Steuer seiner "Struntje Light"

Wolfgang Schäfer am Steuer seiner „Struntje Light“ mit seiner Frau Angela auf der Kante. © Sara Proctor/Sailfastphoto

Er schreibt an SR: „Der 2. Tag begann erneut mit einem 2.Platz. Beim 2. Rennen des Tages hatten wir jedoch am Down Wind Gate ein „Casino“ , weil „Plenty“ von rechts kommend auf die linke Marke zusteuerte. Als wir sie von links kommend achtern passierten, änderten sie den Plan und reklamierten Innenposition. Das war leider ein klassischer Fehler von uns, und wir rutschten vom erneut 2. Auf den letzten Platz in diesem Rennen.

Letztlich führen wir das Feld nach 5 von 10 Rennen aber noch mit 3 Punkten Vorsprung an. Allerdings kann noch sehr viel passieren. Die Liste der teilnehmenden Taktiker ist ziemlich eindrucksvoll: Terry Hutchinson (Barking Mad), Vaco Vascotto (Infant terrible), Cameron Appleton (Groovederci), Bill Hardesty (Flash Gordon), Chris Larson (Plenty) und Morgan Reeser (Charisma). Da können wir uns nicht mehr allzu viele Fehler leisten.

Aber das ist exakt die Situation, die wir lieben. Wir haben uns auf eine gute Position geschoben und müssen nun einfach weiterhin gut segeln. Gegen diese Gruppe muss man einfach jeden Tag stark sein. Die lassen einen zahlen, wenn man locker lässt.“

Die Felder sollen bei den folgenden Events noch auf 17 Yachten anwachsen. Für den Höhepunkt der Rolex North American Championship in Marthas Vineyard will sich sogar wieder einmal der dänische Prinz Frederik mit der Farr 40 Konkurrenz messen.

Ergebnisse nach fünf Rennen

Farr 40 Klasse

Farr 40 Struntje Light

Die zehnköpfige Crew mit vier Profis hat nicht viel Platz auf der Farr 40. Der Eigner Schäfer steuert, Taktiker Holmberg steht in der Mitte. © Sara Proctor/Sailfastphoto

Schäfer und Strunje Light

Startphase auf „Struntje Light“. Angela Schäfer arbeitet im Heck mit dem Mini-Computer, Holmberg checkt die Zeit. © Sara Proctor/Sailfastphoto

Wolfgang Schäfer Struntje Light

Vorbereitung zum Spinnaker Bergen. Der Spibaum wird verstaut, das Leetor angepeilt. © Sara Proctor/Sailfastphoto

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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