Der Bootsbranche geht’s nicht gut. Das ist kein Geheimnis. Die allgemeine Begründung liegt in der “Überalterung”. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch an dem Gigantismus liegt.
Kleiner segeln – größer leben. Filmemacher und Autor Stephan Boden verbringt jeden Sommer auf dem Wasser. Früher auf seiner VA18 „Digger“ jetzt auf der Bente24, die er selbst initiiert hat. „Auf See habe ich Zeit, das schärft den Blick für Details.“ Zu seinem Blog geht es hier
66 Antworten zu „Digger Hamburg: Auf der Suche nach Lösungen für die Bootbau Branche“
sagt:
Wenn ich bei 37 Fuss für 89.000 noch ne Marge von 10.000 habe und bei nem 18-Füßer ne Marge von 1000, muss ich 10 mal mehr von den 18ern verkaufen. Ob das aufgeht bezweifeln wohl einige Werftheinis..
sagt:
tja der digger, produktstratege, selbstvermarkter und so. geiler, d.h. billger machen, so die idee. wozu? guckt doch mal aufs wasser: algenblüte, quallen bis hoch nach norwegen. na, dämmerts? boote am steg seh ich mehr als genug. das problem liegt woanders (wie meistens).
sagt:
Lies noch mal den Text und dann kommste noch mal rein.
sagt:
Ne, wir machen das anders.
Du machst deine Hausaufgaben und kommst dann noch mal rein.
Ich hab nämlich die Nase voll von diesen „Meine VA 18 is soooo toll aber warum hat keiner ein großes Boot für Fast-Umsonst im Angebot?“ Aber wie das gehen soll schreibst du nicht. Wie Waldi am Spielfeldrand: Ne, i red nur. (Damit sind deine Beiträge zum Bootsbau, nicht zum Segeln gemeint! 🙂
Also, machen wir’s mal konkret:
Far East 26: 35.000 EUR
Maxus 24: 27.000 EUR
Make 25: 35.000 EUR
Samba 235: 34.900 EUR
Baycruiser 23 (Sweet!): um 35.000 EUR
Comet 26: ca. 40.000 EUR
So, und jetzt kommst du: Ist das noch zu hoch? Ich meine nein. Das ist immer noch ein absoluter Luxus, keiner BRAUCHT so ein Ding wirklich. Ich verstehe, wenn man mault, weil die Mieten, Kita-Gebühren oder Brotpreise zu hoch sind. Aber sich über hohe Bootspreise empören: Nana, das scheint mir ein recht hohes Pferd zu sein…
sagt:
Zitat „Meine VA 18 is soooo toll aber warum hat keiner ein großes Boot für Fast-Umsonst im Angebot?“
Das steht da gar nicht. Schöne Interpretation aber.
Und ich gebe Dir recht. Erste Welt Probleme. Sollen wir die deshalb lassen? Dann können wir auch diese Seite hier einstampfen. Gibt wichtigeres als Segeln.
Zum Spielfeldrand: Was soll ich anders machen? Wenn Dir Kita Preise zu hoch sind, machst Du dann ne Kita auf?
Deine aufgelisteten Boote kenne ich. ich bezog das eher auf die Leithammel, nämlich die Großwerften. Bavaria 24 z.b. – gibts nix, nicht mal was mit ner 2 vorne. Hanse 240? Auch nicht. Das sind aber die Werften, die es preiswerter könnten. Die könnten manchem Charterer oder Neueinsteiger eine Tür aufmachen. Aber schnelles Geld ist wichtiger.
sagt:
Ne, die Platzhirsche können es eben nicht.
Hanse ist eine AG, schau dir mal den letzten Geschäftsbericht an: Konzernumsatz 73 Mio, Konzernergebnis: MINUS 12! Negativer Cashflow, Eigenkapitalquote von nur noch 37%. Da sind in Greifswald, einer Region in Deutschland die es wirklich braucht (!) 700 Mitarbeiter jeden Tag dabei sich krumm zu machen und ihre Arbeitsplätze zu erhalten, das hat mit schnellem Geld überhaupt nichts zu tun! Beneteau geht’s ähnlich (und die haben mit der First 20 sogar den Gegenbeweis für deine These im Angebot > ca. 30.000 EUR). Nur: Geld verdienen, so dass es für diese Firmen (und damit auch zur Versorgung der Arbeitnehmer reicht) tun diese großen Firmen damit nicht. Wie im Autobau: Großes Auto, große Marge, kleines Auto, kleine Marge.
Freu dich doch eher, dass es vor allem die kleinen Werften sind, die fast im Hinterhof werkeln und nicht noch einen Riesenapparat durchfüttern müssen, die kommen mit tollen Ideen. Du hattest dich doch beschwert, dass sonst nur Einheitsbrei rauskommt: http://tinyurl.com/digger-sq25. Und nun schau dir mal an, was eine kleine französische Werft bspw. macht: Ne Mini zum cruisen: http://tinyurl.com/django670 . Hat sogar Cat B. Kann man also mit durchs Kattegat 🙂
Ne Digger, das Angebot ist groß, aber die Großwerften haben gerade andere Sorgen… Vielleicht wird ja aus den Hinterhofwerklern in 20 Jahren die neue Beneteau. X-Yachts und Hanse haben ja auch so angefangen.
sagt:
Die B/one ist unter 30 Fuß und bietet alles, was Du willst. Rudimentäre Camping-Möglichkeit inklusive. Unter 30k, wenn man es nackt mag.
sagt:
@Digger, „aber schnelles Geld ist wichtiger“
Eine Werft will Geld verdienen wie alle Unternehmen. Das sind keine sozialen Institutionen. Dennoch finde ich auf dem Bootsmarkt viele günstige, kleine Boote. Wem das nicht reicht oder wer den Werften keinen Gewinn gönnt, der kann sich ja einen Bausatz oder nur die Pläne kaufen und selber bauen.
Und überlegt alle mal, würdet Ihr losziehen um ein Segelboot zu kaufen wenn Euer Arbeitgeber bei seinen Aufträgen keine Gewinne macht oder würdet Ihr dann nicht lieber was auf der Kante haben, falls der Arbeitsplatz wegen Konkurs weg ist.
sagt:
wenn auch nicht alle Werften den Nerv der Zeit (oder Kaufwillen) treffen – der Autor dieses Artikels tut es scheinbar. 25 Kommentare sind nicht schlecht oder.
Gratulation zu den Grafiken!!
sagt:
Es ist wie mit den Lebkuchen. Überpünktlich zum Saisonausklang werden die ersten Winterartikel angeboten. Der geübte SR-Leser ahnt, worüber Digger im kommenden Deprihalbjahr noch alles jammern wird.
sagt:
..naja wahrscheinlich ist er seinen Verpflichtungen der Werft gegenüber in Sachen product placement noch nicht ausreichend nachgekommen.
…schon bemerkenswert wie hier immer wieder Artikel um ein bestimmtes Produkt herum geschrieben werden.
sagt:
Hä?
sagt:
@Fisch mit Gräten: Wertbesitzer und fette Renditen: das ist ein Widerspruch. Guck Dir nur mal an, wie das so läuft und wer alles pleite ist. Ich hab gar keine Boote >38 ft im Programm, btw.
@steehl: solche Boote gibt, es, dass es die nicht im Charterprogramm gibt, dafür können die Bootsbauer nichts.
Ihr habt ja alle recht, aber es ist sehr sehr schwer in diesem geschäft was senkrechtes auf die beine zu stellen. Dennoch, jammern ist natürlich falsch.
Klickt doch mal auf like, wenn Ihr meint, folgende zwei Angebote haben eine Chance:
1) 8m, 1,3 t, Hubkiel, ordentlich Segelfläche, Genacker und maximal tiefer Kiel, als Basis leerer Innenraum, kein Klo, keine Küche, großes Cockpit, tauglich für kleine Crew, Preis nackt ca. 50 TEURO
2) 10m, 2,4 t, Hubkiel, viel Tiefgang, viel Segel, genacker, als basis leerer Innenraum, Carbonmast, schnell und cooles Aussehen, großes Cockpit, trailerbar, tauglich für kleine Crew, Preis nackt ca. 99 TEURO, vielleicht sogar etwas weniger.
Bin neugierig und warte mit der Werftbesitzerzigarre ….
VG
sagt:
Das Schiff gibts mE. Es ist die Pogo 30. 83 TEUR + MwSt. Eine einfache aber funktionelle Einrichtung ist drin. Carbonmast gibts als extra. Wie einige andere Dinge auch. Schwenkkiel usw.
sagt:
Aus was willste diese boot denn bauen…Federn??? Deine Gewichtsangaben hauen im Leben nicht hin wenn die Boote eine einigermaßen vernünftige Stabiliät haben sollen. Vor allem wenn du da tüchtig Tuch drauf hauen willst.
sagt:
@Ing, die Seascpe27 passt z. B. in 1)
sagt:
Wollte ich auch erwähnt haben. ich passe denke ich mit 38 und zwei kids in die von Digger angedachte Zielgruppe, segle aber schon seit ich fünf bin und habe mich trotz der nicht ganz einfachen Finanzbeschaffung nach langem Warten mangels moderner Alternativen für die Seascape 27 entschieden. Boot kommt im Fr. Es sind wohl schon über 40 verkauft. Könnte sogar bald für attraktive Onedesign-Felder reichen, ein bisschen Reisebereitschaft voraus gesetzt.
sagt:
Ich denke, die gehen beide an den Bedürfnissen vorbei, jedenfalls an meinen.
Bei der Länge kann vorne ruhig eine 7 stehen und klar, man will nicht der langsamste weit und breit sein, aber es soll auch kein Rennboot sein. Meine Family segelt genauso gerne wie ich, aber es soll entspannt zugehen und wir wollen kein Regattaboot sein.
Leerer Innenraun is nix. Ich bin Handwerksmeister und durchaus geschickt, aber auf eine komplett leere Schale habe ich keine Lust. Es sollte schon rudimentär nach Schiff aussehen, ich denke, dann kaufen es auch mehr Menschen. Ganz kleiner Kocher und vielleicht auch ein ganz kleines Waschbecken.
Keine „Nasszelle“, maximal ein kleines Klo. Einfache Beschläge, nicht das ganz teure Zeug.
Trailerbar, Hubkiel als Option, Cockpit lang genug, um sich darauf auszustrecken und zu chillen 🙂
Preis maximal 50.000
Das wäre mal mein Steckbrief.
sagt:
Dann schau die an http://de.saphireboats.com/
sagt:
Jo, wie die Seascape 27 segelfertig (laut Yacht) ca. 70.000, dafür innen nix, nur Cat C statt B, in vielen Details das m.E. schlechtere Konzept und wer die Bauqualität mal verglichen hat… NA macht mal selbst auf den Messen 😉
sagt:
Habe die beiden Boote auch mal verglichen am Gardasee und kann Henk nur zustimmen.
sagt:
Es geht ja noch weiter: Wenn es gelingen würde, den Altersschnitt zu senken, würde auch der Komfort-Anspruch an die Schiffchen sinken und der Fokus wieder mehr auf die Segeleigenschaften schwenken. Damit würde es entweder billiger werden oder die Segel besser oder womöglich sogar beides.
Ich versuche gerade, in Kroatien ein Boot zu finden, auf dem mein Sohn und ich (48+16 Jahre) einen lustigen Segelurlaub verbringen können. Dazu brauche ich keine Bavaria 32. Da füllen wir eine Schrankklappe mit Anziehsachen, ein Schrankfach mit Nudeln und die unteren 15 cm der Kühlbox mit Getränken. Aber im Cockpit können wir nicht anständig in der Sonne liegen und Segeln tut das Ding höchstwahrscheinlich wie ein Schlafzimmerschrank, aus dem ein Laken raushängt. Ich hätte aber lieber so etwas wie einen Mini: Platz für 2 Matratzen, kleiner Kocher, Kühlbox und ein großes Cockpit. Und dafür etwas mehr Wumms im Rigg (nun gut, dass darf etwas abgespeckt sein). Gibt’s aber nicht. Nichtmal ne VA 18 oder ne Sun Fast 25 oder so.
Ich war selber lange Surfer, und wenn ich vom Segeln träume, dann will ich Abenteuer, Wasser, Aufregung und Aktion. Und nicht einen Backofen größer als zu Hause und 2 Klos, und die Wasseroberfläche 2 m unter mir. Aber eben nicht auf der Jolle für 2 Stunden, sondern einen Urlaub lang – wie früher im VW Bus.
sagt:
„… und Segeln tut das Ding höchstwahrscheinlich wie ein Schlafzimmerschrank, aus dem ein Laken raushängt“.
Knaller!! Die Umschreibung merke ich mir;)
sagt:
Sehr gut zusammengefasst. Ist ja schon schwer ein Boot ohne Rollgroß zu finden. Wenn man dann sein Schiff im Hafen wiederfinden möchte (sprich: keine Bav oder SO), wirds richtig eng.
VG
sagt:
@Christian1986: Wir arbeiten dran, aber Ihr müsst dann auch kaufen und nicht nur schnacken 😉
sagt:
Ich bin gespannt. Bisher kann man ja nur schnacken, und nicht kaufen. Das mal umdrehen, wäre toll.
sagt:
Da lese ich den Einwand vom „Werftbesitzer“ und konstatiere: Es ist wie immer. „So kauft mir doch endlich meine Boote ab!“
Die Ansprüche sind in den letzten Jahren rasant gestiegen und sie steigen immer weiter. Die Einkommen steigen allerdings nicht in der gleichen Geschwindigkeit. Das betrifft Boote genauso wie Autos oder Häuser. Rein subjektiv: Das durchschnittliche Neuboot ist heute über 9m lang. Als ich vor vielen Jahren in die Segelei einstieg waren es vielleicht 7m.
Dabei treffen die Wünsche von Werftbesitzern und Bootserwerbern aufeinander und ergänzen sich aufs herrlichste: Die Werftbesitzer sehen den Umsatz, der ihnen lachen könnte, wenn sie nur mal so ein paar 38ft-Geräte an den Mann bringen. Und die Segler sehen den Komfort, der ihnen lachen würde, wenn sie sich nur mal so ein 38ft-Gerät kaufen.
Können. Würden. Die Käufer müssen sich nämlich meist eingestehen, dass sie das Geld für 38Füße doch nicht haben. Oder zeitgemäß: Zuerst *müssen* ja das Auto mit Klima und Elchhilfe und das freistehende Einfamilienhaus mit Garten her. Boot kommt dann direkt danach.
Aber die Werftbesitzer sind verwundert, warum ihnen keiner ihre liebevoll ausgestatteten >38ft-Geräte abkauft. Gibt es denn noch ein anderes Argument außer „Ihr müsst dann aber auch kaufen und nicht nur schnacken“?
sagt:
Es ist nicht besonders schwierig, ein geiles Auto mit 500 PS für + 150.000 € zu bauen, deswegen gibt’s die auch von allem großen Firmen.
Es ist nicht besonders schwierig, luxuriöse Häuser/Eigentumswohnungen für Phantasiepreise zu bauen und dann auch zu verkaufen, deswegen machen das auch gerade ganz viele.
Es ist nicht schwierig, teure ………… herzustellen und zu vertreiben, deswegen gibt es auch davon eine ganze Menge.
Aber ist das die Lösung für uns alle ? Verdienen hier wirklich alle so viel Geld, dass 90.000 € für eine Einsteigeryacht kein Problem sind ?
Wir waren dieses Jahr 2x segeln mit der Varianta 18 (gechartert) und selten hatte ich so viel Spaß. Ich bin 45, kein Einsteiger, segel seit 20 Jahren und war durchaus auch schon auf 20 m Schiffen unterwegs.
Hey, es müssen keine 18 Fuß sein, ein paar mehr wären durchaus wünschenswert. Aber liegt das Problem nicht vielleicht auch ein kleines bißchen darin, dass es niemand versucht ?
@ Werftbesitzer: Es wäre sicher eher dein Job, darüber nachzudenken, wie das gehen könnte, aber es kann doch nicht sein, dass es unmöglich ist. Schließlich hat niemand gesagt, dass das Schiffchen 15.000 @ kosten muss.
Mann, es ist doch so, dass es einfach praktisch NIX gibt, zwischen 10.000 und 60.000. Jedenfalls nix, was irgendwie sexy ist.
Ich bin gespannt, wann die Werftbranche diese Zielgruppe entdeckt.
Wir sind da draussen.
Ahoi!
sagt:
10-60k Werftpreis oder segelfertig. Beim Werftpreis haste bis 27 Fuß schon richtig Auswahl. Von gemütlich bis sexy Sportboot.
Ich hab gerade eine Bestellliste für ein paar Ronstan-Blöcke Serie40 und 50 und Fallentaschen zusammen gestellt. Sind nur mal schnell knapp 2k EUR. Dann kommt noch ein Deckel für ne neue Backskiste mit ca. 400 EUR. Die neuen Wanten weiß ich noch nicht, die Fallen sind sicher auch so 800 EUR und das Boot ist auch nur 9,5m lang.
Für die Tagesleisten von einem Arbeitnehmer sollte man ca. 500 EUR rechnen. Und wer von Euch hat schon mal Epoxi gekauft?
Solche Preisvorstellungen sind möglicherweise schon realisierbar, wie bei der Varianta über die Masse und spartanische Ausrüstung, aber sicher nicht allgemein in Deutschland für einen Mindestlohn von 8,50 EUR.
Und ich kann mir die Varianta nicht schönreden. Sie ist eine Jolle mit Kiel und Dach.
sagt:
Alex. Ja – das ist die Varianta. Meine nicht mehr.
Ein VW Bus ist auch nur ein Transporter. Wird trotzdem als Reisemobil gekauft. Muss nicht immer ein 13m Hymer sein. Is‘ auch billiger.
sagt:
@Digger, wohl eher ein Dacia Dokker als ein VW Multivan.
Wobei der sicher für seinen Zweck nicht schlecht fährt. 😉
sagt:
Moin Moin alle zusammen !
Ja ich suche auch etwas das irgendwo zwischen Varianta 18 und 60.000 liegt. Dazu Spaß macht einhandtauglich und sicherer eingestuft ist als Kat. C.
Wie wäre es mit der Django 6.70 ?
Ist die nicht sexy ? Was kostet die Django 6.70 ?
Bin auf den kommenden Test in der Yacht gespannt.
Grüßle
sagt:
„Bis auf die Scangaard 26 – ein schönes Schiff von Alex Berg’s Degerö Werft. Man hört immer nur, dass sich mit kleinen Booten nichts verdienen lässt“
Ja genau so ist es leider….auch Degerö(Dynamic elements) war in den letzten 5Jahren auch 2 mal pleite gegangen….schlechtes beispiel ,Digger!!
sagt:
Wundert mich auch etwas. Schlecht reden kann jeder. Grundsätzlich gebe ich dir völlig recht, Digger. Aber bei den Stückzahlen ist es hat nich einfach den Preis weiter zu drücken und die Qualität dennoch vernünftig zu halten (schon dies schaffen ja die wenigsten…).
Die Tatsache ist aber klar, die Leute wollen mehrere Hobbies und haben kein/e Lust/Zeit/Geld für 50.000 € aufwärts einen Freizeitartikel zu kaufen. Da unser Hobbie allerdings so aufwändig ist (und daran lässt sich auch mit einem Hamburger Blog nichts ändern), wird es m.E. auf Eignergemeinschaften oder Chartergeschäfte hinauslaufen. Wer segelt denn mehr als 10 Mal im Jahr?
Die andere Möglichkeit ist die Abwanderung in ähnlich spannende und nicht so aufwändige Sportarten wie Surfen, Kitesurfen oder Stand-up Paddeln. Letzteres wächst zur Zeit nicht ohne Grund so stark, da es kaum eine Alternative gibt, die chillen (neudeutsch für entspannen) und Sport so gut miteinander verbindet. Dass man diese Sportart (die ich zunächst auch belächelt habe, bis ich selbst auf einem Board stand) dann auch noch auf Flüssen, Seen, in der Atlantikwelle und auf der Ostsee durchführen kann, erhöht den Reiz zusätzlich. Und nun kommt es, die Dinger sind überteuert wie Segelyachten und kosten trotzdem nur 1000 € plus 300 € für ein Paddel – und dann hast du schon richtig gutes Material!
Das soll hier kein Kommentar werden, der das Abwandern von unser wunderbaren Sportart erleichtern soll, hilft jedoch vielleicht einmal klar zu machen, dass wir ein vielschichtiges Problem haben.
Jugendlicher Nachwuchs müsste durch Erwachsene Segler (die eh keine Zeit haben und wenn, dann lieber selbst segeln gehen – mich eingeschlossen) an den Sport herangeführt werden. Ansonsten locken Alternativen wie Playstation – XBox – Nintendo Wii oder (man glaubt es kaum) andere Sportarten, die sich binnen 2 Wochen lernen lassen und in 60 Minuten beendet sind.
Erwachsene haben immer weniger zusammenhängende und planbare Freizeit. Trotz mehr Arbeit aber auch nicht zwangsläufig soviel mehr Geld, dass sie sich für den Service und die Vorbereitung des eigenen Yacht einen Yachtservice oder Bootsmann leisten könnten. Also?
Kitesurfen – Kosten: 1200 € – Zeitaufwand: 1,5 Std.
Stand up Paddeln – Kosten: 1300 € – Zeitaufwand: 1 Std.
Joggen – Kosten: 150 € – Zeitaufwand: 1 Std.
…
Segeln – Kosten mind. 5000 € – Zeitaufwand: mind. 2 Std
Vielleicht ist dies einfach der Gang der Zeit oder die persönlichen Prioritäten müssen sich von Statusobjekten die wir uns leisten, um Nachbarn zu beeindrucken, die uns eigentlich Scheiss egal sind wandeln zu den Dingen, die uns selbst RICHTIG Spaß machen!
sagt:
Tja, Digger, is ja nett und lustig, was Du schreibst, aber Ideen hast Du leider gar keine. Wenn einer so schlau ist und ein Bauverfahren für eine 7m-Yacht erfindet, dass ich bei 15.000 € Verkaufpreis 1. die Kosten decken kann und 2. auch noch etwas daran verdiene, geht’s sofort los. Also Digger, denn denk mal nach….
sagt:
und wer bitte soll die Entwicklung bezahlen?
Für ein Boot wie die Saphire 27 sind 0,5 Mio. nur für die Entwicklungskosten sicher realistisch.
Was auch das Argument von den großen Werften ist. Die Entwicklungskosten für 27 Fuß sind nur unwesentlich geringer als für 45 Fuß. Bei den Großen kommen halt noch die Entwicklungskosten vom Innenausbau dazu. Daher ist der Anteil der Entwicklungskosten im VK bei den Großen prozentual geringer als bei den Kleinen, weshalb die Kleinen verhältnismäßig teuer sind. Varianta und Bavaria versuchen die Umlage über die Masse zu erreichen. Nur gefällt nicht jedem was die bauen.
sagt:
Also, von 15.000 Euro schrob ich auch nicht. Und Ideen gibt’s viele.
Dehler hat jetzt so ca. 250 VA18 vertickert. Plus Zubehör und Trailer von den Händler. Kaum eine VA ist nackt.
Seascape 18 ist ständig ausverkauft, so hört man.
Das VA18 Konzept ist eigentlich nicht schlecht. Und ich denke es ist auch skalierbar. Wenn heute schon 38 Fuß als Daysailor angeboten werden, kann man auch 24 Fuß ohne Wohnung drin anbieten. Die Wohnung kann sich ja jeder selbst reinzimmern oder dazu kaufen, Stück für Stück. Nicht jeder braucht ’nen teuren Sanitärraum.
sagt:
…die VA18 hat ja aber auch kaum Entwicklungskosten gebraucht. Da wurde einfach die Form vom Rotkäppchen genommen und das ganze wurde neu gebrandet.
…Konkursmasse effizient genutzt würde ich sagen.
sagt:
Und die Seascape? Läuft auch.
sagt:
haben laut Herr Biehl über 50 St. verkauft.
sagt:
…mit sowas willst du aber doch wohl nicht auf Reisen gehen?
http://www.elannal.com/uploads/3/1/9/2/3192359/7058565_orig.jpg
sagt:
Repost!
das hatten wir doch schonmal!
sagt:
…in der modernen Welt wird halt recycelt.
http://www.diggerhamburg.com/2013/03/18/bootsbau-fur-jeden/
sagt:
Wieso läßt sich denn mit kleinen Booten kein Geld verdienen?
Ich denke, die Lütje-Werft wird bei ihrem 33 Fuss Daysailer, der knapp 337.000 EUR kostet, nicht draufzahlen müssen…. 😉
PS: Ne Scangaard 26 liegt auch schon bei 60.000 EUR
sagt:
Ich weiß, war doch nur Spaß.
sagt:
…ist aber nicht lustig 😉 naja, hauptsache man kann über seine eigenen Witze lache 😀
sagt:
Neinnein, es ist ja auch ganz umgekehrt! Usain Bolt braucht für 100 Fuß genau so lang wie der Red Bull im Sebastian Vettel für 38 Meter!
Aber Limburgsitzwitze verbitte ich mir!
(„…treten ein Kathole und ein Protestik im 100m-Limburgsitzen gegeinander an…“)
Gibt das furchtbare CAD-Programm für Selbstarchitekten eigentlich nicht auch die Inneneinrichtung von Vettels RedBull-Dayracer her?
sagt:
Digger, die 9,58 Sekunden hat Bolt bei einem 100m Lauf aufgestellt. Das sind 328 Fuß.
38 Fuß sind 11,5 meter, dass schaff sogar ich in weniger als 9,58 Sekunden 😉