DIGGER: Klamottenfragen

Reden mit dem Lieblings-T-Shirt

Muss man nicht schrecklich viel Zeug mitnehmen, wenn man mehrere Wochen an Bord ist? Die Antwort dauert ein wenig.

Als ich mit dem Segeln begann, schleppte ich immer ziemlich viele Klamotten an Bord. Schliesslich ging ich gleich immer mehrere Wochen und Monate an Bord. Ein paar lange Hosen, Shorts, reichlich Unterwäsche, T-Shirts, Polos, Hemden und natürlich Ölzeug, Sweat Shirts, Softshell Jacken und Socken.

Der Pulli ist doch noch 1A
Der Pulli ist doch noch 1A

Ich war gerade wieder (leider nur..) zwei Wochen auf dem Boot. Angereist bin ich mit einer Sporttasche. Irgendwann kamen Freunde abends an, sie waren 3 Wochen unterwegs. Beim Anlegen verabredeten wir uns ins Hafenrestaurant – Steak essen. Dabei fiel folgender Satz:

„Ach, dann breche ich heute auch mal zur Feier des Tages die dritte Unterhose an.“ 

Mir geht’s nicht anders. Man hat – wie man in Hamburg sagt: immer die „gleichen Plüdden auf’m Arsch“. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich mit meinem Lieblings-T-Shirt rede: „Mäuschen, Du musst irgendwann auch mal wieder Wasser sehen.“

Gewaschene Sachen in der Sonne trocknen.
Gewaschene Sachen in der Sonne trocknen.

Je länger, desto egaler könnte man auch sagen. In den vergangenen 3 Jahren habe ich festgestellt, dass Klamotten nach einer Weile keinerlei modischen Aspekt mehr haben. Man zieht sie einfach nur noch an. Egal welche. Flecken auf dem Shirt? Erkennungszeichen. Loch in der Hose? Belüftet doch gut. Das helle Shirt, an dem die dreckige Leine Spuren hinterlassen hat? Ist doch noch gut!

Ab und zu kommt dann mal der warme Pulli an die Reihe. Das Ölzeug oder die Regenkleidung bleibt eh immer gleich.

Hundehaare kaschieren sehr gut Flecken auf Klamotten!
Hundehaare kaschieren sehr gut Flecken auf Klamotten!

Das Schöne: man stinkt irgendwie nie. Seeluft belüftet, durchlüftet und duftet auch noch gut. (Wenn man einhand unterwegs ist, riecht es noch später!) Okay, man sollte natürlich seine Sachen auch mal waschen und vor allem wechseln, aber generell ist die Halbwertzeit von Textilien auf Körpern auf Booten wesentlich länger.

 

Regen kommt! Sachen auf die Reling hängen!
Regen kommt! Sachen auf die Reling hängen!

Waschen geht übrigens auch gut, in dem man die Plüdden einfach auf See hinter sich her zieht. Dazu eignet sich ein Netz an einem Tampen sehr gut. Hinterher im Hafen klar ausspülen und das Zeug kann sich sehen lassen und riecht wieder gut. Man kann auch bei Regen mal ein Handtuch oder ein T-Shirt raushängen.Und wenn alles nichts hilft, hilft ein Hund: Hundehaare verdecken Flecken sehr gut!

 

11 Antworten zu „DIGGER: Klamottenfragen“

  1. big BEN64

    sagt:

    Irgendwie erinnert mich die Diskussion hier an das Barometer-Paradoxon, welches Uwe Röttgering so schön beschrieb.

  2. Axel

    sagt:

    Ausführlich ist das Thema nicht behandelt, die Wäsche der Mädels fehlt. BH tragen. ja oder nein, wenn ja, wie lange? Gibt es für Mädchen auch Netze in den Schlüpfern? Darf Mann statt Netz in der Hose Slipeinlagen in die Unterbuchs kleben? Das sind nur einige der zahlreichen Aspekte, die gar nicht erwähnt wurden.
    Und dieser Artikel berührt Segler mit kleine oder flotten Booten. Wurtswagenfahrer oder Segler auf besegelten Wohnraumtransportern juckt das Thema nicht, die liegen eh die meiste Zeit im Hafen und grübeln über die Frage „Dinnerjacket ja oder nein zum Pølser?“
    Anstatt bei jutjub nach Netzunterhosen zu schauen, kannst du auch in ein Kaufhaus deiner Wahl gehen und die dortige Fachabteilung „Herrendessous“ aufsuchen. Da werden sie weitergeholfen.

    1. Mancher sollte mehr baden gehen. Und dann auch mal eine Badeshorts tragen. Dann weiss man auch, was es mit diesen Netzen auf sich hat.

  3. Axel

    sagt:

    Ein nasser Hund an Bord überdeckt auch so manch andere Gerüche.
    Aber ich stimme dir zu Digger, Shirts, die Lieblingsbordhose usw. können einige Tage getragen werden. Geht`s an Land, wird was frisches angezogen, an Bord dann wieder in die alten Klamotten.:)

    1. Stimmt, das mit dem Landgang und extra Klamotten dafür gibt es auch manchmal bei mir.

      Unterhosen brauche ich übrigens nur selten wechseln. Bei gutem Wetter trage ich meistens Shorts mit diesen Netzen drin. Da braucht man keine Unterhose. Beim baden reinigt sie sich dann auch. Oder beim Duschen anlassen ist auch top.

      Unterhosen sind allerdings wohl die häufigsten Wechsler aus der Sporttasche. Und waschen tu ich sie auch immer. Manchmal mit Wasser, manchmal mit Seewasser und Wasser, manchmal Handwäsche 8Saptil) und manchmal Maschine, wenn vorhanden.

      1. Hans Wurst

        sagt:

        „…Shorts mit diesen Netzen drin.“
        Danke, Herr Boden für die tiefe Einsicht in die wirklich wichtigen, anpruchsvollen Bereiche zum Thema Segeln.
        Selten einen, journalistisch so fundierten, gut recherchierten, ausführlich und excellent geschriebenen Artikel gelesen.
        Gibt’s einen Youtube-Link ?
        Ich würd den anklicken.

        1. Gerne! Übrigens nicht mein erster Beitrag, der in die Hose ging. In diesem Zusammenhang einen Kommentar von „Hans Wurst“ zu bekommen, finde ich irgendwie passend.

          Das „excellent“ hätten sie jedoch gern weglassen können.

  4. Firstler

    sagt:

    Tja Digger, man merkt, dass Du offenbar ohne Frau segelst 🙂

    1. He he. Guter Ansatz. Stimmt aber teilweise nicht.

      2012 – 4 Monate mit Frau unterwegs

      2013 – ohne Frau unterwegs, plötzlich und überraschend eine Zeit mit Französin.. (unterwegs kennen gelernt)

      2014 – 4 Wochen Frau an Bord (der Öffentlichkeit verheimlicht, weil Privatsache)

      2015 – Keine lange Reise, manchmal Frau an Bord

      1. Firstler

        sagt:

        Ok, dann segelst Du vielleicht mit einem anderen Typ „Frau“ 😀

        1. Och, die waren alle unterschiedlich.

          Dresden, Paris, Köln. 30, viel jünger als 30, Anfang vierzig. Werbekauffrau, Künstlerin, Hundetrainerin. Braune Haare, gefärbte Haare, Blonde Locken.

          Mit letzterer bin ich seit 1,5 Jahren zusammen. Weiss nur keiner. Über vieles schreibe ich nicht, weil Privatsache.

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