In eigener Sache: Feedback zum Club-Modell

"Lousy Pennies"

Liebe Leser,

vor gut zwei Wochen haben wir den SegelReporter Club eingeführt und können seitdem 260 Mitglieder begrüßen. Wir halten das für ein motivierendes Zeichen eurer Wertschätzung und wähnen uns auf einem guten Weg. Besten Dank dafür!

SegelReporter - in eigener Sache

SegelReporter – in eigener Sache

Die Einnahmen sind ein kleiner Schritt zu einem nachhaltigen Modell, von dem wir hoffen, dass es mehr Potenzial haben sollte und uns eine Chance auf dem Markt ermöglicht. Der Weg zu den 152.493 Abonnenten der BILD ist zwar noch weit 🙂 , aber dieses Business-Vorbild macht Hoffnung, dass wir mit unserem Vorstoß nicht völlig falsch liegen.

Aus einigen Kommentaren wird deutlich, dass der Vorteil der Mitgliedschaft noch nicht ganz klar ist. Stimmt ja auch. Der Vorteil ist gering. Vielleicht gehen wir da etwas zu vorsichtig an die Sache heran, weil wir SR nach wie vor völlig offen halten wollten.

Das Argument der Werbefreiheit und der kleinen Einkaufsvorteile sollte eher psychologisch sein. Das Argument der eher freiwilligen Unterstützung durch die Community mögen wir zu optimistisch eingeschätzt haben.

Lohnt die Mitgliedschaft?

Mitglieder fragen sich, warum sie SR für andere mitfinanzieren sollen ohne einen deutlichen Vorteil zu haben. Prinzipiell haben sie ja recht. Aber wir wollen ja auch die Leute nicht vergraulen, die uns unregelmäßig besuchen, und für die sich eine Mitgliedschaft nicht lohnt.

Stimmen, die mehr Qualität erwarten, finde ich etwas ärgerlich. Wir müssen erst einmal den Status Quo absichern. Wenn dafür das SR Niveau nicht ausreicht, dann machen wir eben etwas falsch. Wir arbeiten jetzt schon ziemlich lange im roten Bereich, sind immer noch mit viel Herzblut dabei und hoffen eben auf euer Mandat, weiter machen zu dürfen. Mehr Qualität kann folgen, wenn wir die nächste Stufe erreicht haben.

Internet heißt machen und ausprobieren. Das ist mega spannend. Der Journalismus  erfindet sich dabei gerade völlig neu. Auch ich muss mich neu erfinden. Früher landeten Leserbriefe meist im Papierkorb. Heute setzt man sich mit dem Leser auseinander. – Auch dieser Artikel soll ein Versuch sein 🙂 – Er kann meckern, aber er findet eben auch Fehler und kann konstruktiv  die Inhalte erweitern, indem er per Kommentar Infos hinzufügt. Das Endprodukt kann am Ende besser sein. Das klappt bei uns schon oft sehr gut.

Die Köpfe rauchen

Das Auseinandersetzen kostet Zeit, bietet aber auch viele Chancen. Auch wir müssen versuchen, in diesem Punkt  besser zu werden. Den Kommentar-Vorschlag, Bilder von den Lesern zu prämieren, werden wir zum Beispiel aufgreifen. Aber es gibt in allen Bereichen viel Luft nach oben. Nur einen Bruchteil können wir neben dem Tagesgeschäft umsetzen.

Bei uns rauchen weiterhin die Köpfe über die richtige Strategie, wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt. Deshalb werden wir jetzt wohl ab Januar dazu überzugehen, einzelne Geschichten abzuschließen wie es die BILD macht, der absolute Vorreiter in unserer Journalismus Branche. Vielleicht kann der vermehrte, vorsichtige Druck das noch den einen oder anderen zu Mitgliedschaft bewegen.

Unser Thema bewegt viele Journalisten-Kollegen. Es ist zurzeit etwas schwer, mit dem Schreiben Geld zu verdienen. Deshalb gibt es eine Seite wie “Lousy Pennies” – passender Name 🙂 – deren Autor während unserer Planungsphase ein Interview mit mir gemacht hat. Vielleicht interessiert es.

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Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

26 Kommentare zu „In eigener Sache: Feedback zum Club-Modell“

  1. avatar Cornelia Gerlach sagt:

    Hi, hab mich gerade angemeldet, weil ich viel lieber direkt für spannende Geschichten bezahle als indirekt über die ganze Werbung. Und, ja, Journalisten sollen im Netz auch Geld verdienen können. Ich drück Euch die Daumen. Und jetzt geh ich mein T-Shirt bestellen, damit alle neidisch gucken und ich überall rumerzählen kann, dass es diesen tollen Segelreporter-Club gibt. Ahoi Conny

  2. avatar Ikarus sagt:

    ihr koenntet vielleicht einen monatlichen foto wettbewerb machen. der gewinner von jeden monat kriegt eine segelreporter gummi ente und aus den 12 bildern wird dann ein kalender gemacht den ihr dann verkaufen koentet

  3. avatar Minnisemmel sagt:

    … ein kleines Weihnachtsgeschenk!
    Bin zwar kaum im Internet, werde wohl auch nicht alle Beiträge mitbekommen.
    Dennoch finde ich dieses Projekt großartig und daher findet es meine volle Unterstützung!
    War im Urlaub recht sparsam und habe nun den Jahresbeitrag zusammen…
    Bin jetzt auch dabei! 🙂
    Viel Erfolg damit!

  4. avatar Hemlocke sagt:

    Yacht Online und Segelreporter trennen Welten! Die Yacht bezahlt Redakteure, freie Autoren, Fotografen und Filmer, die rausgehn und vor Ort eigenen Content produzieren.
    Segelreporter sitzt zuhause, durchforstet das Web und klau(b)t sich Geschichten, Fotos und Videos zusammen.

    • avatar Silberbeil sagt:

      Wenn sich auf Yacht-Online eigener Content ankündigt, dann steht am Ende des kurzen Artikels immer “Lesen sie mehr dazu im nächsten Heft …”. Da steht eben ein großer Verlag mit Printmagazin dahinter. Mit der Frequenz, Aktualität und dem Insiderwissen von SR kann Yacht-Online zumindest im Bereich Regattasegeln nicht mithalten.

      Einzelne abwegige Meinungen gibt’s ja immer. Aber dass es für den obigen Beitrag tatsächlich mehrere Likes gibt erstaunt mich schon. Ich finde es jedenfalls beeindruckend, was SR bisher auf die Beine gestellt hat und habe echte Hochachtung vor dem damit verbundenen Idealismus.

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  5. avatar Seb sagt:

    Nur 261 Anmeldungen bis jetzt?
    Ihr tausende Freibiergesichter da draußen, ihr habt wirklich nichts anderes als Yacht-online verdient!
    Mit den besten Wünschen an SR für einen Mitgliederansturm in neuen Jahr

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  6. avatar ydun sagt:

    Ich finde eure Seite sehr ansprechend. Immer wenn mein Schreibtisch gerade nervt schaue ich mir die neuesten Beiträge an. An diese Stelle möchte ich positiv gemeinte Vorschläge machen.
    – Es ist nicht wirklich Idiotensicher dargestellt wie man Mitglied oder Abonnent Eurer Seite werden soll. Ich schlage einen deutlicheren Link vor aus dem dann auch übersichtlich hervor geht wie das geht und was es kostet oder auch nicht kostet.
    -Habt Ihr die Möglichkeit geprüft eure Leser als Redakteure zu gewinnen. Wie viele sind im sommer auf interessanten Events unterwegs, oder besuchen im winter die Messen. eingeliefertes Rohmaterial könnte dann zu fertigen Beiträgen werden.
    Alles in allem wird die Seite Segelreporter evtl. eine Zeitung im Internet. Schon andere Printmedien haben das Papier aufgegeben und publizieren nur noch im Internet. Das funktioniert anscheinend auch.

    Viel Glück mit Eurem Projekt und….
    Respekt!

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    • avatar Carsten Kemmling sagt:

      hmm, den hinweis zur schweirigen darstellung des mitgliedthemas höre ich jetzt zum ersten mal. aber wir nehmen das auf. dabei waren wir so, dass es technisch zu klappen scheint. war viel arbeit 🙂
      – zu den leserredakteuren: genau so funktioniert segelreporter ja schon. deshalb haben wir uns so genannt. jeder kann ein segelreporter sein. von seglern für segler. wir haben jetzt fast 100 namen in der autorenliste stehen, die immer mal wieder etwas beigesteuert haben. dazu kommen die vielen link tipps, fotos, videos von lesern. sie sind eine wichtige quelle für unsere inhalte. wir sind darauf angewiesen. bevor daraus lesbare stories werden bedarf aber immer noch viel arbeit, um eine gewissen qualitätstandard zu halten.

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  7. avatar digger.hamburg sagt:

    Ihr seid 2 Personen, die hier einen Full-Time-Job machen und deshalb auch davon leben müssen. Das funktioniert so bisher nicht.

    Ich persönlich finde es gut und richtig, dass ihr einzelne Möglichkeiten auslotet. Wenn die nicht klappen, dann muss halt der nächste Schritt her. Ihr macht das schon richtig so.

    Übrigens finde ich die Transparenz, mit der ihr das kommuniziert, sehr gut und zeitgemäß;

  8. avatar Stefan Mauer sagt:

    …261 😉 hab jetzt endlich mein Paypal-Konto reaktiviert und “bin drin”. SR ist mein täglicher Segelkalender und auch nicht teurer als die guten, alten Monatskalender von Delius Klasing.

    Nur: die sind nicht so lehrreich – wo wenn nicht hier findet man zu jedem noch so exotischen Thema stets einen Experten, der das neunmalklug und spaßbefreit KOMMENTIERT und nebenbei auch noch kostenlose Nachhilfe in Rechtschreibregeln erteilt. Kann man eigentlich als Mitglied seine Lieblingsbesserwisser unterdrücken? Das wär´ doch was…

    Liebes Segelreporter Team: vielen Dank und weiter so! Euch ein beschauliches Weihnachtsfest und dann ein glückliches und erfolgreiches Segelreporter-Jahr 2014ff

    STEFAN.

    • avatar Lyr sagt:

      sehr lustiger Kommentar 🙂
      Aber wieso Lieblingsbesserwisser unterdrücken, wo bleibt denn da der Spass? 😀
      Ich würde eher den anderen Weg gehen wollen:
      Wie wäre es damit, wenn man den “Kommentar des Monats” wählen darf um Ihn dann in irgendeiner Form auszuzeichnen??

      – ganz ehrlich, ich finde die Kultur und Eigendynamik der Kommentarwelt unglaublich interessant und sollte weiter gefördert werden.

  9. avatar Roland sagt:

    260 Abos in zwei Wochen ist eigentlich traurig, aber ich hab’s im Trubel der letzten Wochen auch vergessen.
    da es freiwillig ist, kann man für prima Leistung auch mehr zahlen – oder?

    schöne Weihnachten

  10. avatar Christian1968 sagt:

    Hey, das freut mich 🙂 Ich habe ja auch keinen Augenblick gezögert und das Jahresabo abgeschlossen.
    Der ein oder andere Leser, der das noch nicht getan hat, sollte sich vielleicht auch mal folgende Rechnung ansehen: 260 Abonnementen (und sicher haben nicht alle das Jahresabo abgeschlossen) x 48.- € sind ungefähr 12.000 €. Das ist zwar für uns alle viel Geld, aber dafür, dass ihr schon seit Jahren praktisch nur vom Ersparten lebt – und für ein Jahr, immer noch ziemlich wenig.
    Ich wünsche euch sehr, dass ihr noch ganz viele Leser begeistern könnt, denn das Potential wäre eigentlich ja da.

    Auch ich würde euch empfehlen, Überschriften als Appetithäppchen immer sichtbar zu lassen, aber den einen oder anderen Artikel dann eben nur den Mitgliedern zu gönnen.

    Bild macht das doch bei den + (PLUS) Artikeln.

    Vielleicht wäre es auch eine Idee, zusätzlich das Modell der taz in Erwägung zu ziehen, wo die Website frei zugänglich ist, aber vor jedem Artikel gefragt wird, ob man freiwillig etwas spenden möchte, oder nicht, oder ob man schon Mitglied ist.

    Macht weiter so! Lieber kündige ich mein Yacht Abo 🙂

    • avatar dubblebubble sagt:

      Wenn Bild seinen Plus-Inhalt nicht exklusiv hat, verläßt der Leser die Seite und liest sich das bei der Konkurrenz durch – suboptimal für die Bild. Somit kann Bild praktisch nur Themen hinter der Schranke positionieren, die andere nicht haben, besser nicht haben wollen, weil uninteressant.

  11. avatar peterham sagt:

    ich sehe das mal ganz einfach: ich schaue jeden Tag bei Euch rein und freue mich über Informationen rund um die Sache im Leben, die mich am meisten bewegt und das ist Segeln. Hätte ich diese Informationsquelle nicht, würde mir was fehlen. Nun gebe ich für diesen Sport soviel Geld aus – da tun die 50,-€ im Jahr nun wirklich nicht weh! Ein Yacht Abo kostet auch Geld, ist aber so speziell auf den Ostseesegler in seiner Urform zugeschnitten, daß der größte Teil der Zeitung für mich uninteressant ist!

    Da finde ich die Informationsfülle beim Segelreporter viel besser!

    Habe fertig!

  12. avatar Steffen Pöhlmann sagt:

    … einzelne Geschichten abschließen? Entspräche da der Idee Clubmitgliedschaft nicht mehr, vertiefende und weiterführende Inhalte abzuschließen und die Schlagzeile mit ein paar zusammenfassenden Sätzen weiterhin auch den Nichtmitgliedern zugänglich zu machen. – So, wie jeder Segler auf allen Gewässern der Republik umherschippern – aber nur als Mitglied eines Vereins auch Regatten segeln darf.
    Ob in diesem Sinne auch die Kommentiermöglichkeit auf die Mitgliedschaft beschränkt werden könnte, müsste man noch einmal genau abwägen …

    Beste Grüße aus Bayern

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