Hey Leute, in der Kommentarspalte ist gerade eine interessante Diskussion über unsere Berichterstattung entbrannt, auf die ich eingehen möchte.
Unser Anspruch ist durchaus professioneller Journalismus. Daran wollen wir uns messen lassen. Deshalb ist Kritik völlig Okay. Sie hilft uns weiter beim Bewerten des eingeschlagenen Weges.
SR wächst weiter und dafür danken wir allen Lesern. Aber mit der positiven Entwicklung wächst offenbar auch der Anspruch an unsere Arbeit. Schon beschweren sich Leser oder halten es für bewusste Missachtung, dass über diese oder jene Veranstaltung nicht berichtet wird. (Gestern wurde mir in Flensburg mit diesem Argument gar ein Stück Kuchen verweigert. Das nimmt dann doch gefährliche Ausmaße an 🙂 )
Wir haben neu die Rubrik „Litfasssäule“ eingerichtet, die auch Pressemitteilungen erfassen soll. Die werden zwar nur selten auf der Home Seite erscheinen, können es aber durch ein gutes Video oder Foto durchaus schaffen. Möglicherweise wird der Lesestoff goutiert.
Im übrigen sind oft weniger die Veranstaltungen als solches interessant als spannende Schnappschüsse oder bemerkenswerte Videos. Der Event-Verlauf kann dann möglicherweise dabei transportiert werden.
Ich nehme es als Lob, dass uns die Kapazität zugetraut wird, eine flächendeckende Berichterstattung zu gewährleisten. Die ansprechende Optik und einzelne Berichte deuten möglicherweise auf mehr Ressourcen hin als in der Realität vorhanden sind. Wir sind immer noch zu zweit. Es gibt keine klassische, funktionierende Redaktion. Wir können noch nicht für externen Content zahlen.
Wir sind auf Hilfe, Tipps, Fotos, Videos und Berichte von Lesern angewiesen. Hinter SR stecken viele motivierte Unterstützter aus der Segelszene. Das funktioniert immer besser. Auch Journalisten Profis helfen. Weil sie das Projekt gut finden, weil sie mit uns beweisen wollen, dass es funktionieren kann und wohl auch, weil sich der Anspruch an unseren Job rasant ändert. Sie lernen mit uns, sich darauf einzurichten.
Nett, dass ihr uns mit Spiegel Online vergleicht, aber da sind wir noch nicht ganz 🙂 . Die Kooperation mit den SPON Kollegen läuft allerdings sehr gut. Sie hilft dabei, relevante Segelthemen einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Und wir erreichen einen größeren Leserkreis.
Die Diskussion um die SR-Videos trifft natürlich eine offene Flanke. Das ist nicht mein gewohntes Metier, und es erfordert eine gewisse Selbstüberwindung, das öffentlich zu machen. Andererseits hielt ich in diesem Fall die Informationen für so interessant, dass die technischen Unzulänglichkeiten in den Hintergrund treten.
SR fragt nach: Haben sich die 470er Damen wieder lieb? Und beide Frauen kommen sehr sympathisch und glaubwürdig rüber, wie ich finde. Das wollten wir nicht vorenthalten. Quick and dirty funktioniert im Internet anderswo. Möglicherweise auch bei uns. Quick war es noch nicht ganz, weil Andreas kurzzeitig krank darniederlag, aber der Anspruch war da.
Wir gehen diesen Weg, weil es für uns nicht möglich und Internet-like ist, ein klassisches Interview zu führen, es abzutippen und dann schnell online zu stellen. Ihr müsst unsere Übungen also vorerst weiter ertragen und auf Besserung hoffen. Erst wenn ihr uns das lange genug um die Ohren haut, weil es nicht besser wird, dann werden wir auch sicher bald damit aufhören. 🙂
Ich sitze gerade bei der Rolex Baltic Week in Flensburg, wo ich den Taktiker auf der „Trivia“ gebe. Morgens vor dem Rennen versuche ich einige Themen für SR aufzubereiten und nach dem Rennen darf ich mich vor dem Aufräumen vom Schiff stehlen, um SR zu bedienen.
Jetzt wollte ich eigentlich über unseren gestrigen Tag auf dem Wasser und im Protestraum berichten. Die Zeit sollte ausreichen, weil die heutigen Rennen wegen Sturmes abgesagt sind. Aber diese Erklärung lag mir auch am Herzen. Der Rennbericht kommt also später.
Weiterhin viel Spaß mit SR wünscht
Carsten Kemmling
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