Vendée Globe: Die irre Bastelarbeit von Sam Goodchild – Boris Herrmann will „einfach nur nach Hause“

„Sieht das nicht wunderschön aus?“

Sam Goodchild (35) hat am Morgen sein repariertes Großsegel bei der Vendee Globe wieder gesetzt und ist guter Dinge, doch noch unter den Top Ten ins Ziel zu kommen. Der Brite präsentiert nach dem Verbrauch des Kleber-Vorrats von 14 Kartuschen stolz das Ergebnis seiner Arbeit.

Es ist schön, Sam Goodchild wieder lachen zu sehen. Der Brite gehört nach einem sensationellen Rennen, bei dem er mit seinem Gebrauchtboot zu Beginn viele Tage an der Spitze gesegelt war und zum Schluss um Platz vier kämpfte, ohnehin schon zu den Gewinnern der aktuellen Vendée Globe. Aber jetzt hat er auch seine McGuyver-Fähigkeiten unter Beweis gestellt.

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20 Antworten zu „Vendée Globe: Die irre Bastelarbeit von Sam Goodchild – Boris Herrmann will „einfach nur nach Hause““

  1. Amaruq

    sagt:

    ich verstehe die Enttäuschung. Wer etwas Ahnung von der Materie hat, konnte schon länger wissen, dass Boris Herrmann kein Ausnahmeskipper ist, aber er ist eben weltberühmt in Deutschland.
    Er hat die Vendee in Deutschland populär gemacht. Das ist doch alles Ehren wert, aber man sollte auch keine Wunderdinge erwarten. Ohne seine Probleme wäre er wahrscheinlich 7. geworden. Ob das mit seinem Budget gut wäre, müssen seine Sponsoren entscheiden. Ein Jörg Riechers würde vermutlich mehr aus dem Boot rausholen, aber ihm fehlen scheinbar andere Fähigkeiten, um so ein Projekt auf die Beine zu stellen.

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    1. Amaruq

      sagt:

      ich verstehe die Enttäuschung nicht. Tippfehler

    2. Dieter S HH

      sagt:

      An Segelreporter Postcast
      Danke für Euren Postcast zur Vendee Globe 2024 und dieser Möglichkeit sich in Deutschland persönlich zu den Teilnehmern ( im Vordergrund Boris Herrmann, toller Typ) und dessen Verlauf zu äußern. Alle Teilnehmer die an der Vendee Globe 2024 teilnehmen, alle Frauen und Männer müssen schon besondere Menschen sein!!! Und alle sind besonders tolle mutige Menschen, die sich da in ein Abenteuer gestürzt haben, ohne den Ausgang zu kennen.

      Denn nur die Naturgewalten sind ihre wahren ständigen Begleiter und wie sich herausgestellt hat, lassen sich diese Naturgewalten – Wind, Windrichtung, Windhöhe, Wellenhöhe, Wellenrichtung, kurze Welle, lange Welle nicht genau auf den Umkreis von 50-100 nm oder mehr (über dem Meer) hervorsagen,
      und auch nicht von den technische Assistenten und denen gedachten gehofften richtigen Entscheidungen und Gegenmaßnahmen, denen Boris Herrmann vielleicht vertraut hat.

      Manchmal wurde von Shitstorm und Basching und Sofa-Segler geredet????
      Shitstorm, das lawinenartige Auftreten negativer Kritik bis hin zur Schmähkritik
      Basching, jemanden „schlechtmachen“ oder „fertigmachen“.

      In allen Kommentaren, die ich gelesen habe, konnte ich das nicht feststellen.

      Und ich wollte mit meinem Kommentar vor ca. 8 Tagen – Schade Boris und nun planst du auf Platz 13 auf jedenfall alleine ankommen, um die Publikums- und Medienöffentlichkeit alleine einzuheimsen.
      Ich habe hier sehr viele der Sache entsprechend gute und aufrichtige Kommentare gelesen.

      Und ich will einfach nur noch gut nach Hause kommen…..klingt nach Aufgabe, weil die selbst erdachte eingebaute Technik und besonderen Bugbau nicht funktioniert hat…..

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  2. PL_hoefgen

    sagt:

    Eines der best finanzierten Projekte und der Skipper jammert, „er will einfach nur nach Hause“
    Das was vom Bord von Boris gepostet wird, ist einfach nur peinlich. Als Sponsor würde ich mich hier für die kommenden Projekte neu aufstellen. Boris ja, aber bitte nicht mehr als Skipper…
    Gruss
    Michael

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    1. Thorsten

      sagt:

      Negativer kann man ja wohl nicht denken. Boris hat ein super Rennen hingelegt und hatte diverse Probleme die er alle gemeistert hat. Jetzt ist er mit dem Foil Problem halt sprichwörtlich ausgebremst, kann nichts mehr machen. Das man dann frustriert ist und so einen Spruch sagt, ist doch nur verständlich.
      Auch die anderen Skipper wünschen sich das Ende herbei.

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  3. A-Scheinanwärter

    sagt:

    Noch eine Frage:

    Macht bei solch einer Regatta der Skipper seine Kurse eigentlich selbst? Oder sitzt jemand an Land und gibt den Kurs vor? Das wäre natürlich eine Erklärung dafür, warum der Oldenburger mehr Gegenwind hatte nach dem Ausfall einiger elektronischer Systeme. Wohlmöglich hat er die Orientierung verloren.

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    1. Volker König

      sagt:

      Die VG – Segler dürfen qua Reglement nicht von Land gerootet werden. Sie müssen sich ihre Route selbst wählen. Dafür steht Ihnen der gesamte Seeraum zur Verfügung. Bis auf bestimmte von der Wettfahrtleitung aus Sicherheits-, Naturschutz- usw. gesetzte Sperrzonen. Zum Beispiel im Südmeer ein Breitengrad, der nach Süden nicht überfahren werden darf um die Kollisionsgefahr mit Eisbergen zu verringern.
      Allerdings verfügen sie an Bord über vorzügliche elektronische Hilfsmittel um Wetterberichte zu empfangen und um Wettermodelle durchzuspielen und ihre Auswirkungen auf ihr Vorwärtskommen durchzuspielen. Und ja – um zB.von Kap Horn zurückzusegeln gibt’s durchaus viele Kursmöglichkeiten, die einem offenstehen und da kann man auch die ungünstige wählen.
      Interessant ist ein Aspekt Ihrer Frage. Stehe diese elektronischen Hilfsmittel Boris Hermann nach dem Blitzeinschlag noch zur Verfügung? Bei einem so erfahrenen Ozeanskipper wie ihm würde ich allerdings ausschließen das er die Orientierung verloren hat. Im Zweifelsfall reicht da ein backup- Handy mit Navigations- App.

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      1. A-Scheinanwärter

        sagt:

        Wahrscheinlich hat er da draussen kein Netz.
        Ich verstehe es aber dennoch nicht, warum der Oldenburger mehr Gegenwind hatte als die neun anderen Segler seiner Gruppe. Wie erklärt sich das denn? Der Blitzeinschlag war erst als er schon an Rio vorbei war. Hatte er denn vorher auch schon keine verlässlichen Daten um einen Kurs ohne so viel Gegenwind zu steuern? Oder bekommen die Franzosen verlässlichere Daten? Das würde auch erklären, dass er sich gegenüber dem Regattaleiter darüber es beschwert hat.

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        1. Volker König

          sagt:

          Ich krieg die Probleme von Boris Herrmann in der zeitlichen Abfolge nicht mehr auf die Reihe. Jedenfalls hieß es mal vor Rio dass er aufgrund eines Problems einen anderen Kurs( mehr in Landnähe) gewählt hatte als ďie Boote in seiner Nähe.
          Die besagte Elektronik funktioniert ohne Netzprobleme( “ kein Netz“), wenn sie funktioniert.
          Dass die französischen Segler irgendwie bevorzugt werden würde ich ins Reich der Verschwörungstheorien einordnen. Siehe dazu den letzten Skipperblog. Da wird erklärt warum sie so überlegen sind.

    2. imoca

      sagt:

      4.3.1. General
      • Assistance of a third party, be he/she on land, aboard a boat or an aircraft is prohibited
      • “Remote” help or assistance (email, telephony, text messages, data exchange, video call…) is
      limited as defined below.

      4.3.2. Routing and weather
      In addition to NOR 6.4,
      Is prohibited :
      • personalised meteorological assistance,
      • routing is defined as an analysis, interpretation or processing of information or personalized data,
      specifically prepared for one Skipper or a group of Skippers, coming from outside the boat and
      enabling the understanding of various meteorological situations and the choice of the course(s) to
      follow or not to follow, with the exception of the meteorological information sources authorised in
      NOR 6.4.

      Are authorized
      • weather data requests on Squid / Predictwind / Avalon / Sailgrib / Dorado/ Zygrib, with remote
      routing, and weather data requests on Expedition / Adrena / Maxsea or any other navigation
      software subject to prior authorization by RM before November, 7th, 2024

  4. A-Schein Anwärter

    sagt:

    „Ich will einfach nur nach Hause, das ist alles“, betonte der 43-Jährige am Montag in einem Telefonat mit dem Rennveranstalter noch einmal. Zudem beklagte der gebürtige Oldenburger, praktisch ständig Gegenwind zu haben, seitdem er Kap Hoorn passiert hat.

    Warum hat die Konkurrenz aus Sicht des Oldenburgers auf dem Weg von Kap Horn eigentlich weniger Gegenwind gehabt? Gibt es da mehrere Wege welche den Teilnehmern vom Veranstalter jeweils zugewiesen werden? Oder verstehe ich da nur etwas nicht richtig?

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    1. J.

      sagt:

      Da wird gar nichts zugewiesen. Jeder Skipper muss alleine ohne äussere Hilfe die Route festlegen. Lediglich Start/Ziel, einige Ausschlussgebiete und die drei Kaps als Wegmarken sind definiert.

      1. A-Scheinanwärter

        sagt:

        Dann hat er selber Schuld?

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  5. PL_kaltheinrich

    sagt:

    Den Kampfgeist von Goodchild kann man einfach nur bewundern. Abgesehen von der kunstvollen Reparatur (hoffentlich hälts!), ist auch die seglerische Leistung herausragend, vor allem wie mit seinem Boot der vorletzten Generation mit Beyoux mitgehalten hat – erste Klasse.
    Und Herrmann? Er hat‘s geschafft: Dank des gebrochenen und kunstvoll drapierten Foils ist er nun endlich der unangenehmen Wettbewerbssituation enthoben.
    Ansonsten: Vas‘y Justine (Landsfrau von mir ….)!

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    1. Walter Helbling

      sagt:

      Ja, Justine ist schon eine feste Größe und eigentlich immer im vorderen Drittel zu finden. Cool auch die anderen beiden Schweizer: Alain Roura die Stimmungsbombe und Oliver Heer, weit hinten, aber pünktliche Statements im trockenen Stil eines Nachrichtensprechers, einfach auf Züriseeänglisch!! Das alleine ist schon ein Ding!“ Neben den anderen Stars: Jinkun XU. Was für ein Werbebotschafter für den Segelsport! Seine Videos sind phantastisch und ich bin mir sicher – er wird einen riesigen Empfang kriegen.

  6. Volker

    sagt:

    Sam Goodchild ist das Gegenstück zu Boris Herrmann: Kämpfen und positive Ausstrahlung. Während er vorne mitfährt und Spaß hat, sitzt Boris hinten in der Schlange und ergeht sich in Rechtfertigungen.

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    1. Walter Helbling

      sagt:

      Ich würde diesen ganzen Bereich PR und Social Media nicht einfach Boris anlasten. Mir scheint, dass die Land-Crew die Zeichen der Zeit nicht erkannt und völlig an der Realität vorbei fabuliert. Es muss immer irgend etwas Dramatisches, Heldenhaftes oder existenziell Bedrohendes sein. Das ist längst abgelutscht und so gibt es für derartige Statements nur noch ein mitleidiges Lächeln…. Boris erweist man damit keinen Dienst, ganz im Gegenteil. Der Ruf nach Will wird immer lauter… und dann solche Postings, gestern nachmittag:

      „Ein Tag nach dem anderen, eine Meile näher an der Heimat.
      Es gibt Tage wie heute, an denen es schwer ist, das Menschliche vom Beruflichen zu trennen. Die meiste Zeit fühlen wir uns als Teamkollegen Boris unglaublich nah, als wäre er gleich nebenan. Wir schreiben uns täglich SMS, schauen nach dem Rennen und teilen Updates von Bord mit unseren malizischen Followern. Aber heute fühlt es sich anders an.
      Heute fühlen wir uns weit weg von Boris. Heute fühlen wir uns weit weg von Boris, und obwohl wir wissen, dass er ein erfahrener und vorsichtiger Segler ist, können wir nicht anders, als uns Sorgen darüber zu machen, was vor ihm liegt.
      In Momenten großer Stürme oder großer Herausforderungen an Bord wird uns wirklich bewusst, dass er da draußen ist, ganz allein, und diese riesigen Hindernisse umschiffen muss, während er Tausende von Meilen entfernt ist. Für sein Team ist es schwer, sich keine Sorgen zu machen … Aber wir wissen, dass das Beste, was wir tun können, ist, so positiv wie möglich zu bleiben und ihm all die gute Energie zu schicken, die wir aufbringen können, um seine Stimmung zu heben.

      Boris sagte immer: „Haben Sie keine Angst vor einer guten Überraschung“, und diese Worte geben uns Hoffnung. Wir drücken die Daumen, dass die Wettervorhersage besser wird und dass Boris weiterhin die unglaubliche Belastbarkeit und Entschlossenheit zeigt, für die er bekannt ist.“ Quelle:
      https://www.facebook.com/borisherrmannracing/posts/pfbid0AKDS9WqVbJgPECATV9SSs8yCVdibqm6w1uEv8UxAf4EpL5nDNqznq258gdH4d7LWl

      #TaschentücherverteilHEUL , der Held degradiert zu einem Häufchen Elend, um den man sich größte Sorgen machen muss….

      Solche Postings zeigen letztendlich nur auf, wie abgehoben und egozentrisch Team Malizia agiert. Natürlich hat Boris eine schwierige Situation – so wie mindestens ein Dutzend weitere Skipper, welche alle versuchen, aus dem Handicap das Beste zu machen und voraus zu schauen.

      Dann schaut ihr mal die Windprognosen für die kommenden Tage an – wer sucht, der findet: KEIN Sturm für Boris, da beinahe 1000 km südlich… Dieses Foto mit dem Sturmtief ist ohne jeglichen Bezug zur Position von Boris..

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      1. PL_kaltheinrich

        sagt:

        Ich finde Ihren Kommentar sehr gut. Wer letztlich Posts autorisiert, weiss nur das Team selbst. Dieser FB-Post ist aber wirklich der kitschigste Blödsinn, den ich seit langem gelesen habe.
        Der Unterschied in der Berichterstattung zur VG zwischen Frankreich und Deutschland ist wirklich sehr gross. In F steht der Wettbewerb im Vordergrund, kluge Strategen werden sehr bewundert und sind einfach coole Typen – man sehe sich nur das diesjährige Podium an. In Deutschland (abgesehen von Medien der Segelszene) steht eindeutig der Kampf mit den Elementen im Vordergrund. Ich habe einmal einen Auftritt von Herrmann in einer deutschen Talkshow gesehen. Es wirkte wie die marine Ausgabe von Louis Trenker…
        Ich stimme Ihnen zu: Die Kommunikation des Teams sollte sich ändern, falls sie nocheinmal antreten.

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      2. Sven Gräpel

        sagt:

        Hallo Herr Helbling, Team Malizia bezieht sich nicht auf das Tief welches in den nächsten 24 Stunden in der Biskaya und dann in England sein Unwesen treiben wird, sondern das Tief welches sich danach nördlich der Azoren bildet und in ca. 3 Tagen über der Biskaya sein soll. Also am Wochenende, wenn laut den aktuellen Routings die Boote auf Platz 10-13 in der Biskaya erwartet werden. Also ganz aus der Luft gegriffen ist der Text nicht.

        1. Walter Helbling

          sagt:

          Genau Herr Gräpel – und deswegen lässt man am Dienstag ein MiMiMi los, als stünde gleich der Weltuntergang bevor.. Genau das meine ich. Und ja, wenn ein solches Tief da ist, muss strategisch und nach Sicherheitsaspekten entscheiden werden, nicht zum ersten Male in dieser VG. So wie Sam Goodchild der ja mit seinem reparierten Großsegel ebenfalls sehr vorsichtig sein muss, aktuell gut auf dem Tracker zu sehen…

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