Melges 24: European Sailing Series

„Crazy Weather“ auf dem Gardasee

Die Melges 24 haben ihre schon fast traditionelle European Sailing Series (ESS) ausgeweitet, damit sowohl mehr Regatten als auch solche im Norden zu dieser Jahreswertung zählen. Den Auftakt in Italien bildete nun die erste Regatta der Saison am Gardasee. Allerdings fanden nur elf Teams den Weg nach Malcesine – dafür auch zwei US-amerikanische. Luis Tarabochia (Bayerischer YC) und sein Team kamen auf Rang fünf. Der Sieg ging an Christopher Rast (USA).

Zum Auftakt ihrer European Sailing Series (ESS) regattierten die Melges 24 vor imposanter Bergkulisse auf dem Gardasee.

Der Freitag (19. Mai) begann mit der traurigen Nachricht, dass Buddy Melges im Alter von 93 Jahren verstorben war. „Buddy hat vor 30 Jahren dieses Boot gezeichnet, das immer noch das beste Sportboot der Welt ist. Wir sind ihm unendlich dankbar dafür“, zollte ihm Michael Tarabochia, Vorsitzender der deutschen Melges-24-Klassenvereinigung, Respekt. Seither ist diese Klasse ein Sammelbecken für internationale Spitzensegler.

Auf GER 677 segelte das Team von Luis Tarabochia auf den fünften Rang.

Wäre da nicht seit Wochen schon dieses „crazy weather of this crazy May“ in Südeuropa, so hätte man meinen können, der Wind wäre aus Respekt vor diesem Trauerfall ausgeblieben. So oder so – es war nicht möglich, am Freitag ein Rennen zu segeln. So waren alle Hoffnungen auf den Samstag gerichtet. Und da wehte tatsächlich schon am Morgen ein Nordwind mit 18 Knoten, in den Böen bis 24 Knoten, über den Gardasee. Allerdings regnete es, der Wind war drehend und auch ab und zu löchrig – eine knifflige Aufgabe also für die Taktiker. Die Konkurrenz war jedoch hochkarätig und so waren trotz dieser diffizilen Bedingungen die Abstände immer noch recht eng. Vier Rennen konnten bis 13 Uhr gesegelt werden – und damit war es für diesen Tag auch genug. Die Führung hatte Laura Grondin‘s Team auf der „Dark Energy“ übernommen, die das ganze Equipment der WM in Dänemark wegen über den Teich nach Europa hat karren lassen. Luis Tarabochia auf der „White Room“ (mit Sebastian Bühler, Marco und Michael Tarabochia sowie Tom Mathy) rangierte auf Platz vier, an der Spitze der Amateur-Wertung.

European Sailing Series der Melges 24 im Mai auf dem Gardasee.

Auch am Sonntag wehte dann wieder der Nordwind bei bedecktem Himmel und erneut sehr kühlem Wetter. „Das war kein gewöhnli-ches Gardasee-Wochenende“, so Steuermann Luis Tarabochia. „Aber das war auch mal interessant. Es war sehr anspruchsvoll, wir hatten auch vergleichsweise hohe Wellen vor Malcesine. Aber es lief gut.“ In den drei Wettfahrten am Sonntag indes konnte das Team vom Starnberger See Platz vier nicht halten und musste die Esten von Tonu Toniste vorbei ziehen lassen. Immerhin waren Ta-rabochia & Co damit Zweite in der Corinthian-Wertung. Mit den Plätzen 2-2-1 eroberte auch Christopher Rast (auf „Warcanoe“) Platz eins im Endergebnis vor Laura Grondin und den Italienern um Andrea Rachelli („Altea“).           

(vg)

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