Sir Lindsay Owen-Jones (79) hat sich eine neue Traumyacht gegönnt über die sich (wohl) auch Jochen Schümann freut. Seine „Magic Carpet E“ wird gefeiert, weil sie bei 10 bis 12 Knoten besonders schnell ist. Aber was soll das?
Es war einmal eine schöne Idee der Supermaxi-Yacht-Eigner, das Wettrüsten einzustellen und sich auf gleiche 100-Fußer zu einigen. Dann macht gemeinhin das Regattasegeln mehr Spaß – man die Leistung ehrlicher vergleichen. So entstand die WallyCento-Box Rule an die sich interessierte Eigner als Rahmen für Neubauten halten konnten – so wie es insbesondere bei der TP52 bestens funktioniert.
2012 lief mit „Hamilton“ (später „Open Season“ und „Spirit of Malouen X“) die erste WallyCento vom Stapel gezeichnet von Judel/Vrolijk. Ein Jahr später bekam sie mit „Magic Carpet³“ einen ersten Gegner. Der Brite Lindsey Owen-Jones gönnte sich das Schiffchen für geschätzte 20 Millionen Euro und ließ es von Reichel/Pugh konstruieren.

Owen-Jones war vierzig Jahre lang für den Kosmetikkonzern L’Oréal tätig, zuletzt als Präsident und CEO, bevor er als Rentner sein Domizil in die Nähe des Luganersees verlegte. Sein Vermögen wird auf knapp unter einer Milliarden Euro geschätzt. Er war eigentlich Motorsportler und startete dreimal bei den 24 Stunden von Le Mans entdeckte dann aber das Maxi-Yachtsegeln.
Zur engagierten Proficrew gehört seit 2013 regelmäßig Jochen Schümann (70), der als Taktiker maßgeblich zu den Regattaerfolgen des Magic Carpet Rennstalls beiträgt. Dabei ist es kein Geheimnis, dass er sich selbst gerne mit gleichen „Waffen“ vergleicht und als Fan des Onedesign-Segelns gilt. Er war deshalb ein großer Befürworter des WallyCento-Projekts, so wie er 2016 auch maßgeblich die ClubSwan50-Klasse anschob.

Aber die WallyCento-Initiative funktionierte nicht. Nur vier Yachten wurden gebaut
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