Abenteuer für die Wissenschaft: Mit aufblasbarem Katamaran entlang der Packeisgrenze

Odyssee in der Arktis

Er kann es nicht lassen: Der Bretone Sebastien Roubinet will nach gescheiterter erster Mission 2018 wieder mit seinem RIB-Kat ins Packeis. Im Dienste der Wissenschaft und mit Abenteuer im Geist, versteht sich. 

Trailer für Video zum letzten Abenteuer 

Sommer in europäischen Gefilden. Langsam aber sicher werden Luft- und Wassertemperaturen wärmer, mitunter heiß, manchmal zu heiß. Da wird es Zeit für Sebastien Roubinet, Boot und Koffer zu packen, um sich in den Hohen Norden aufzumachen. Die Arktis ruft – und der bretonische Abenteuer-Segler geht hin. 

17-Minuten-Zusammenfassung des letzten Abenteuers. Sehr sehenswert.

Obwohl, das mit dem Segeln ist bei Monsieur Roubinet so eine Sache. Zumindest, wenn er in seinen Lieblingsregionen unterwegs ist. Zwar hat er im Packeis rund um den geografischen Nordpol in den letzten Jahren bei mehreren monatelangen Expeditionen bereits reichlich Erfahrungen mit seinem Boot sammeln können. Nur wurde eben nicht viel gesegelt – alle paar Kilometer versperrten riesige Barrieren aus Eis den Weg. Über die wiederum Boot und zentnerschwere Ausrüstung gewuchtet, gezogen, geschoben werden musste. Eine Sisyphos-Tort(o)ur par excellence.

Flüssiges und gefrorenes H2O

War Roubinet bei seiner ersten Expedition noch alleine unterwegs, machte er sich zuletzt mit wechselnden Abenteuer-Kollegen auf den Weg. Doch selbst als mehr als zwei Hände anpackten, waren die Strapazen, um ein speziell für derartige Abenteuer konstruiertes Boot durch die Eiswüsten zu „segeln“, unerträglich hoch. 

Der Weg ist lang – ungefähr drei Monate wird es dauern © roubinet

So scheiterte Roubinet gemeinsam mit zwei Kollegen 2018 bei dem Vorhaben, mit einem Katamaran bis zum Nordpol zu gelangen. Berichte und Erfahrungen von anderen Expeditionen sowie Satellitenbilder hatten die drei Abenteurer ermutigt, den Weg in Richtung nördlichster geografischer Punkt unserer Weltkugel anzutreten und zu -segeln.

Sie hofften auf lange und breite, eisfreie Passagen und vom Wind topfeben geschmirgelte Eisflächen auf dem Weg gen Norden. Auf dem flüssigen wie gefrorenen H2O hätten die Drei so tatsächlich lange Strecken segeln können. Doch das Gegenteil trat ein: Strömungen und Wind hatten riesige Packeis-Flächen ineinander geschoben, die Schollen türmten sich meterhoch auf, manche dieser Barrieren mussten über Dutzende Kilometer hinweg mühsam umfahren werden. 

Süchtig nach Eis

Doch Roubinet ist mittlerweile von der Arktis regelrecht „angefixt“. Seine selbst für die abenteuerlustigen Franzosen dann doch etwas mühsam erscheinenden Abenteuer haben ihm einen gewissen Bekanntheitsgrad, auch außerhalb der Szene eingebracht.

Er schrieb bereits drei Bücher, produzierte Filme, hält Vorträge vor Schulklassen und Inspirations-bedürftigen Managern. Auch unter Arktis-Forschern und Umwelt-Wissenschaftlern ist Roubinet beliebt: Der Abenteurer dringt in Regionen vor, die extrem selten von Menschen betreten werden. Und er bringt von dort

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Michael Kunst

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