Eine Millisekunde, die mit 100 Millionen Volt und bis zu 30.000 Ampere aus allen betroffenen Elektronik-Teilen Schrott gemacht hat. Ein Desaster für die Segel-Influencer-Familie Thumann? Oder nur eine weitere „Prüfung“ auf dem Weg zum erklärten Ziel „Freiheit auf den Ozeanen“?
Irgendwo vor Panama, eine Nacht Ende September 2025, auf dem Leopard-39-Katamaran „Stellar“. Eine Kinderstimme aus dem Off: „Mama, erzähl doch mal, was ist los?“ Es ist noch dunkel an Bord, Natalie Thumann vergräbt den Kopf zwischen den Armen, ihr ist zum Heulen zumute, und sie antwortet ihrem Sohn. „Wir wurden gerade zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen vom Blitz getroffen.“
Was sich hier (und auf dem Video) ein wenig theatralisch lesen und anhören mag, ist tatsächlich ein regelrechter GAU für die Seglerfamilie Thumann (die wir bereits zu Beginn ihrer Reise vorgestellt haben). Nachdem der erste Einschlag Wochen zuvor bereits erhebliche Schäden an Bord verursacht hatte und noch längst nicht alle Ersatzteile für Reparaturen und Austausch beschädigter Elektronik besorgt werden konnten, stehen Natalie, ihr Mann Moritz, die 15-jährige Tochter Sophie und der neunjährige Jonas nun vor einem echten Dilemma.
Denn dieser zweite Blitzeinschlag hat aus dem Hightech-Fahrtenkatamaran, der mit reichlich moderner Elektronik und mit Strom betriebenem Equipment ausgerüstet ist, ein nahezu unbrauchbares Boot gemacht. Eine Millisekunde, die mit 100 Millionen Volt und bis zu 30.000 Ampere aus allen betroffenen Teilen unbrauchbaren Abfall gemacht hat.
„Alles kaputt, Rauch im Mast!“
Wenn ein Blitz in den Mast oder ein Bauteil am Rigg einschlägt, sucht sich der Strom den leitfähigsten Weg zum Wasser. Der gesamte Spitzenstrom (zehntausende Ampere) kann dabei über Mast, Kabel, Beschläge und Metallteile ins Wasser abfließen — also praktisch DURCH viele Teile des Bootes. Was übrig bleibt, ist verkohlter, unbrauchbarer Elektroschrott.
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