Das Teil fällt sofort ins Auge. Inmitten heißer Jollen wie Laser oder RS und den Klassenvereinigung-Ständen der boot in Halle 15 umbrandet von eher jüngerem Publikum auf der Suche nach Material für den Adrenalin-Kick steht die „Gazelle von Breizh“.
Ein absoluter Fremdköper in der Welt des schnellen Spaßsegelns, die in dieser Messehalle präsentiert wird. Ein Gegenpol zum hektischen Gehetze auf den Regattabahnen. Repräsentant der Entschleunigung auf dem Wasser. Der absolute Kontrapunkt zum Glitsch- und Foiling-Hype.
Dieses kleine Segelboot hebt sich nicht aus dem Wasser. Es lässt sich erst einmal vollaufen. „Automatischer Flüssigballast“, heißt das, wie ein Schild am Trailer aufklärt. Und auf den ersten Blick scheint irgendwie die Weinflasche mit den hölzernen Gläser-Halterung im Cockpit damit in Verbindung zu stehen. Dabei geht es wohl um Wasser im Doppelboden.
Eine Französin preist im besten Franzosen-Englisch die Vorzüge ihres Schiffchens an. Man braucht keinen Liegeplatz – klar bei 3,35 Kürze -, segle schön langsam, um den Reiz der Natur genießen zu können – klar bei 90 Kilo Gewicht plus 100 Kilo Wasserballast – und habe ein unsinkbares Schiff zur Verfügung.
Für rund 7000 Euro ist der Spaß zu haben, und man importiert sehr sichtbar das französische „Savoir Vivre“, die unnachahmliche Lebensart der Nachbarn in seinen Heimathafen.
„Ihr kleines Segelboot: heißblütig!“, heißt es auf der Website. Na ja, „heißblütig“ kommt einem nun nicht gerade in den Sinn. Es sei „kräftig und sensibel“, steht da – auch eine interessante Beschreibung. Sicher ist, dass dieses Bötchen sehr viel darstellt, für das Segeln eben auch stehen kann.
…eine super Sache!, jedoch wäre bei wärmeren Tagen eher eine “ Composition XL“ angebrachter, da Rose´ im halter schwer auf Trinktemperatur zu halten ist 😉