Leicht ist in. Jetzt auch in der 40 Fuß Klasse. Zwei Neubauten entsprachen dem neuen Trend, der von vielen Eignern seit langem gewünscht wird : Die JV ‚Elena Nova‚ unter ORC von Christian Plump und die neue IRC ‚Keronimo‚ von Jason Ker.
Besonders unter IRC haben es nämlich die Leichtbauten sehr schwer, da die Formel ausdrücklich die bestehende Flotte der seegängigen (schwereren) Serienschiffe schützen möchte. Erst ab 46 Fuß darf es leichter werden, so Mike Urwin, Mr. IRC aus Lymington. Trotzdem gingen die Eigner das Wagnis ein und wurden für ihren Mut belohnt. Denn wenn ein 40 Fuß Schiff wirklich leicht (und übertakelt) ist, beginnt es nach neuesten Entwicklungen früher zu surfen als von der Formel geplant und kann damit sein eigentlich nachteiliges Rating heraussegeln.
Interessant wird hierzu die Diskussion auf dem Internationalen Yachtforum in Hamburg am 24. März, bei dem auf dem Podium neben Jason Ker auch Torsten Conradi von Judel Vrojlik auf dem Podium vertreten sind.
Während die 40iger also schon sehr extrem und leicht sein müssen, konnten in der 46 Fuß Klasse schon in den Jahren zuvor 2 deutsche IRC Yachten international gute Erfolge verbuchen. Die ‚Shakti‚ und die‘ Varuna‚. Bei diesen Schiffen handelt es sich – und das war in Deutschland seit langem ein ungewohntes Bild – um echte Racer mit einem großen Cockpit und sehr wenig Platz unter Deck.
Zum Cruising hingegen sind diese Schiffe ungeeignet, bei Langstreckenrennen wie dem Fastnet nur mit klaustrophobischem Mut oder dem Glauben an heilsame Feuchtigkeit zu genießen. Sie wurden von dem englischen Yachtdesigner Simon Rogers an der oben erwähnten Grenze für die IRC Formel konstruiert: Gerade nicht mehr im begünstigten Verdränger Bereich.
Die Rogers 46 gehört mit einem Gewicht von nur 6,2 Tonnen klar in die Kategorie der Gleitschiffe, 20 Knoten unter dem riesigen Gennaker sind kein Problem. Der sportliche Erfolg gibt diesem Schiffstyp recht und da diese zwei Yachten fast identisch vermessen, gab es sehr spannende Rennen in den vergangenen beiden Jahren, auch über den Atlantik. Die Frage ist nur, ob es in der Ostsee genügend Eigner gibt, um die 46 Fuß Flotte der reinen Racer ohne jeglichen Komfort unter Deck auszubauen.
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