Erst wollten sie sich in einem Atoll verstecken, dann bangten sie um ihre Sonate Ovni 41. Schließlich durften sie ihr Boot nicht einmal mehr zum Einkaufen verlassen. Der Yachtrevue berichteten Österreichs bekannte Langfahrer Doris Renoldner und Wolfgang Slanec, wie sie den Corona-Lockdown in Französisch-Polynesien erleben.
Seit mehr als 30 Jahren besegeln die Österreicher Doris und Wolf bereits die Welt. In diesem Jahr sollte es mit ihrer „Nomad“ quer durch die Südsee gehen. Doch als am 11. März die erste Corona-Infektion in Französisch-Polynesien festgestellt wurde, war es mit ihrer großen Freiheit schlagartig vorbei.
Seine erste Idee, sich in einem unbewohnten Atoll zu verstecken, musste das Paar dem Bericht des österreichischen Magazins zufolge schnell wieder aufgeben. Die dafür notwendigen Vorbereitungen zogen sich in die Länge. Als dann sogar der Diesel rationiert wurde, lief ihnen endgültig die Zeit davon.
Kurz darauf erreichte sie eine Anweisung vom Bürgermeister des Hauptortes der Insel Hiva Oa: Sofortige Ausreise per Flugzeug. Die vor Anker liegende Yacht? Sollte unbeaufsichtigt zurückgelassen werden. Nach hitzigen Diskussionen folgte am nächsten Tag doch noch die Kehrtwende: Die Segler durften bleiben – ihr Boot aber nicht mehr verlassen.
Trotz Traumkulisse kein Zuckerschlecken, erinnert sich Doris im Gespräch mit der Yachtrevue: „De facto befanden wir uns in einer sieben Quadratmeter großen Gefängniszelle, in der Kajüte hatte es tagsüber stickige 35 Grad und wir durften auch zum Einkaufen nicht an Land.“
31 Tage Bord-Quarantäne mussten die Seenomaden so schließlich überstehen. Inzwischen sind die zwar vorbei, weitersegeln dürfen die Weltenbummler aber trotzdem noch nicht.
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