Cowes Week Unfall: Yachtskipper Wilson zu hoher Strafe verurteilt
Nachspiel
von
Carsten Kemmling
Nach dem Crash der 33 Fuß Rennyacht „Atalanta of Chester“ mit dem norwegischen Tanker „Hanne Knutsen“ 2011 bei der Cowes Week hat muss der Yachtskipper gut 117.000 Euro Strafe zahlen.
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Dort wird noch darauf eingegangen, warum der Tanker die signalisierte Kursänderung nach Steuerbord nicht durchgeführt hat. Wie es zu den immensen Gerichtskosten kommt steht da aber leider auch nicht -wurde da der Neupreis des Tankers als Streitwert angesetzt? 😉
Die höhe der anderen Strafen empfinde ich als durchaus angemessen.
Epo
sagt:
117.000 € Gerchtskosten bezahlt ja auch nicht jeder aus der Bordkasse, wie setzt sich denn sowas zusammen?
Da ist die Strafe ja das kleinste Übel.
SR-Fan
sagt:
Ebend – aber darauf geht ja hier keiner ein.
VG
bowman
sagt:
Das sind alle entstandenen Kosten, die der Unterlegene zu zahlen hat, für Sachverständige, für die erstellte Simulation, für die Anwälte der Gegenseite (mehrere Gerichtstage) und schließlich die Gerichtsgebühren.
Lars
sagt:
Wenn die Kosten tatsächlich durch Gutachten und/oder Simulationen entstanden sind, dann hätte der Skipper das wahrscheinlich durch ein frühzeitiges Anerkenntnis vermeiden können. Das muss ihm aber doch auch klar gewesen sein (bzw. seinem Anwalt) – das ist dann tatsächlich die Rechnung für extreme Starrköpfigkeit…
Elton
sagt:
Moin,
also ich arbeite in Schifffahrt und habe mich schon ein paar mal mit Kapitänen und auch mit Skippern aus unserem Verein über sowas unterhalten.
1. Die Kapitäne können idR. nicht ausweichen, selbst wenn Sie das wollten, gibt es meistens nicht genug
Platz bzw. Raum.
2. Habe häufig von älteren Skippern gehört, dass die auf Ihr Vorfahrtsrecht bestehen und im Zweifel auch schon mal nen Blitzknall Richtung Brücke ballern. Kann man ja meiner Meinung machen, dem Schiff ist es mehr oder weniger egal und ändern tut man mit sowas auch nichts.
Man kann eigentlich nur an das Motto „Der Klügere gibt nach!“ erinnern, weil kein Segelboot der Welt eine Chance gegen einen 120000mts Tanker hat. Selbst wenn das Schiff nur halb so gross ist, kommt hinten nur Kleinholz inklusive Seglerhackfleisch raus, letztendlich bist du als Segler in solchen Situationen immer der Verlierer!
Ich weiß auch, dass man im Regattafieber da gerne mal anderer Meinung ist, aber ganz ehrlich Jungs, kein Preissilber ist es wert, dass man sein Leben riskiert und das tut man in solchen Situationen definitiv.
Das bei dem angesprochenen Fall keiner ums Leben gekommen ist grenzt schon fast an ein Wunder.
Schönen Montag noch.
Gruss
Elton
Alex
sagt:
Meines Wissens ist es bei der Cowes Week per Segelanweisung explizit untersagt, eng vor einem Berufsschiff zu passieren, was demnach ein DSQ zur Folge hat.
1
Robert
sagt:
Hmmm, ich weiß nicht, ob es rücksichtslos ist, wenn einem der Genni fliegen geht… Sieht nicht so aus, als würde er mit Absicht wie Treibholz vor den Bug des Frachters schwimmen.
SR-Fan
sagt:
Kann zwar die Problematik an sich verstehen.
Wenn die Werte auf Yacht.de allerdings stimmen, sind es nur 3.000 Pfund Strafe – der Rest sind „Gerichtskosten“ (vom Schaden am Boot mal abgesehen). Das würde der Aussage des Richters im obigen Artikel schon fast widersprechen.
Wer hat denn da überhaupt Anzeige erstattet? Beim Frachter werden ja wohl nur ein paar Seepocken abgekratzt worden sein?
VG
Alex
sagt:
Mein Mitleid hab ich da nur bei der Crew.
Nach dem Video und wohl auch nach der Segelanweisung sollte man sich überlegen ob der Skipper hier seiner Verantwortung als solcher tatsächlich bewusst war und ob er als Leutnant der Royal Navy wirklich geeignet ist.
Wäre das gut gegangen, wäre sicher gegen das Boot ein Protest eingereicht worden und der Lauf hätte mit einem DSQ geendet.
Wir sollten immer daran denken, wenn wir im Regattafieber sind und was ähnliches nur schon anfangen zu überlegen.
10 Antworten zu „Cowes Week Unfall: Yachtskipper Wilson zu hoher Strafe verurteilt“
sagt:
Hier der Artikel im Guardian:
http://www.theguardian.com/uk-news/2013/oct/25/skipper-fined-cowes-week-collision
Dort wird noch darauf eingegangen, warum der Tanker die signalisierte Kursänderung nach Steuerbord nicht durchgeführt hat. Wie es zu den immensen Gerichtskosten kommt steht da aber leider auch nicht -wurde da der Neupreis des Tankers als Streitwert angesetzt? 😉
Die höhe der anderen Strafen empfinde ich als durchaus angemessen.
sagt:
117.000 € Gerchtskosten bezahlt ja auch nicht jeder aus der Bordkasse, wie setzt sich denn sowas zusammen?
Da ist die Strafe ja das kleinste Übel.
sagt:
Ebend – aber darauf geht ja hier keiner ein.
VG
sagt:
Das sind alle entstandenen Kosten, die der Unterlegene zu zahlen hat, für Sachverständige, für die erstellte Simulation, für die Anwälte der Gegenseite (mehrere Gerichtstage) und schließlich die Gerichtsgebühren.
sagt:
Wenn die Kosten tatsächlich durch Gutachten und/oder Simulationen entstanden sind, dann hätte der Skipper das wahrscheinlich durch ein frühzeitiges Anerkenntnis vermeiden können. Das muss ihm aber doch auch klar gewesen sein (bzw. seinem Anwalt) – das ist dann tatsächlich die Rechnung für extreme Starrköpfigkeit…
sagt:
Moin,
also ich arbeite in Schifffahrt und habe mich schon ein paar mal mit Kapitänen und auch mit Skippern aus unserem Verein über sowas unterhalten.
1. Die Kapitäne können idR. nicht ausweichen, selbst wenn Sie das wollten, gibt es meistens nicht genug
Platz bzw. Raum.
2. Habe häufig von älteren Skippern gehört, dass die auf Ihr Vorfahrtsrecht bestehen und im Zweifel auch schon mal nen Blitzknall Richtung Brücke ballern. Kann man ja meiner Meinung machen, dem Schiff ist es mehr oder weniger egal und ändern tut man mit sowas auch nichts.
Man kann eigentlich nur an das Motto „Der Klügere gibt nach!“ erinnern, weil kein Segelboot der Welt eine Chance gegen einen 120000mts Tanker hat. Selbst wenn das Schiff nur halb so gross ist, kommt hinten nur Kleinholz inklusive Seglerhackfleisch raus, letztendlich bist du als Segler in solchen Situationen immer der Verlierer!
Ich weiß auch, dass man im Regattafieber da gerne mal anderer Meinung ist, aber ganz ehrlich Jungs, kein Preissilber ist es wert, dass man sein Leben riskiert und das tut man in solchen Situationen definitiv.
Das bei dem angesprochenen Fall keiner ums Leben gekommen ist grenzt schon fast an ein Wunder.
Schönen Montag noch.
Gruss
Elton
sagt:
Meines Wissens ist es bei der Cowes Week per Segelanweisung explizit untersagt, eng vor einem Berufsschiff zu passieren, was demnach ein DSQ zur Folge hat.
sagt:
Hmmm, ich weiß nicht, ob es rücksichtslos ist, wenn einem der Genni fliegen geht… Sieht nicht so aus, als würde er mit Absicht wie Treibholz vor den Bug des Frachters schwimmen.
sagt:
Kann zwar die Problematik an sich verstehen.
Wenn die Werte auf Yacht.de allerdings stimmen, sind es nur 3.000 Pfund Strafe – der Rest sind „Gerichtskosten“ (vom Schaden am Boot mal abgesehen). Das würde der Aussage des Richters im obigen Artikel schon fast widersprechen.
Wer hat denn da überhaupt Anzeige erstattet? Beim Frachter werden ja wohl nur ein paar Seepocken abgekratzt worden sein?
VG
sagt:
Mein Mitleid hab ich da nur bei der Crew.
Nach dem Video und wohl auch nach der Segelanweisung sollte man sich überlegen ob der Skipper hier seiner Verantwortung als solcher tatsächlich bewusst war und ob er als Leutnant der Royal Navy wirklich geeignet ist.
Wäre das gut gegangen, wäre sicher gegen das Boot ein Protest eingereicht worden und der Lauf hätte mit einem DSQ geendet.
Wir sollten immer daran denken, wenn wir im Regattafieber sind und was ähnliches nur schon anfangen zu überlegen.