Die Pläne über eine feste Querung des Kleinen Belts zwischen Alsen und Fünen schienen schon gestorben. Nun bekommen sie neue Nahrung.
Wird es bald eine Brücke mitten durch die dänische Südsee geben? Seit einigen Jahren wird in Dänemark und Schleswig-Holstein darüber diskutiert, ob man die Insel Alsen per Brücke an Fünen anschließen sollte. Die Region erhofft sich dadurch eine bessere Anbindung auch an potenzielle Arbeitsplätze in Deutschland.
Das Thema hatte erstmals vor etwa vier Jahren Aufmerksamkeit erlangt und war parallel zum Fehmarnbelttunnel diskutiert worden. Es schien sich dann zu verflüchtigen, als der Tunnel beschlossen wurde. Aber auch durch die Verzögerungen beim Tunnelbau, der jetzt statt ursprünglich 2020 frühestens 2028 in Betrieb genommen werden kann, war die Kleine-Belt-Brücke nicht vom Tisch. Auch wenn es etwa vor einem Jahr diesen Anschein hatte, als diese mögliche Verbindung nicht im Infrastrukturplan der dänischen Regierung auftauchte.
Damals hieß es, die Pläne seinen noch nicht ausreichend durchdacht. Immerhin hätten die Sozialdemokraten die Brücke als unterstützenswertes Projekt der Zukunft aufgenommen, heißt es beim Verein „Als-Fyn-Broen“, der sich für die Realisierung der Querung einsetzt.
61 Kilometer Abkürzung
Die Kosten werden auf 2 bis 3 Milliarden Euro geschätzt. Ob diese Investition den Nutzen tatsächlich aufwiegt, ist fraglich. Schließlich verkürzt sich etwa der Weg von Hamburg nach Kopenhagen gerade einmal um 61 Kilometer. Führende dänische Politiker halten das zu erwartende Verkehrsaufkommen für nicht ausreichend.
Aber nun ist wieder Bewegung in das Projekt gekommen, weil sich zwei EU-Politikerinnen dafür einsetzen. Die Zeitung Nordschleswiger berichtet, dass die beiden Europapolitikerinnen Pernille Weiss und Christel Schaldemose dem Komitee zur Gründung einer Brücke zwischen Alsen und Fünen beigetreten sind.
Beide würden auf Fünen wohnen und sich dort auch wählen lassen. Sie erhoffen sich durch die feste Verbindung beider Inseln eine bessere Anbindung für die Bewohner Fünens. „Die Brücke zwischen Alsen und Fünen ist ein interessantes Projekt, das Fünen sehr viel näher an Deutschland heranrücken lässt”, sagt Politikerin Weiss der Zeitung. Es würde “die fruchtbare Nachbarschaft zwischen Deutschland und Dänemark nachhaltig neu eröffnen – und nicht zuletzt Dänemark mehr in den inneren Markt hineinziehen.”
Derzeit fährt zwischen beiden Inseln eine Fähre, die 50 Minuten benötigt. Eine Brückenüberfahrt soll nur etwa 7 Minuten dauern. Die Fertigstellung könne bis 2030 erfolgen. Dann sollen täglich 17.000 Fahrzeuge über sie rollen.
Für das Segelrevier in der Dänischen Südsee wäre ein solches Mammut-Bauprojekt vermutlich keine gute Nachricht. Es dürfte die Idylle der einzigartigen Inselwelt nachhaltig verändern. Zumal es auch Vorschläge gibt, die elf Kilometer mit einer riesigen Schwimmbrücke zu überwinden. Ein norwegisches Ingenieurbüro habe solche Pläne entworfen. Die mit riesigen schwimmenden Pontons aus Beton soll sich bereits in Asien und Norwegen bewährt haben. Für den Schiffsverkehr würde das mangels beschränkter Durchfahrten allerdings die Freiheit deutlich beschneiden.
Oh Gott…
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Irrsinn, wegen einer Abkürzung von 61Km 3 Mrd. € auszugeben ( der Erfahrung nach, wird das Budget sowieso nicht reichen) Die Gelder kann man besser investieren und die dänische Südsee nicht verschandeln. Ich hoffe nicht, dass das Projekt realisiert wird!
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