Einhandsegler löst Rettung aus: Vor Skagen in Panik geraten – „Es bestand nie eine Gefahr“

"Er hatte eine Scheißangst"

Am Dienstag haben sich dänische Retter der Station Hirtshals sieben Stunden lang mit einem 33-jährigen Segler beschäftigt, der sich überschätzt hatte. Der Stationsleiter ärgert sich und mahnt.

Die Yacht ist unter anderem mit einem Rollgroß für den Einhandbetrieb ausgerüstet © Hirtshals Redningsstation

„Eigentlich bestand zu keiner Zeit eine Gefahr“, erklärt Allan Jellesen, Leiter der Rettungsstation im dänischen Hirtshals gegenüber dem Sender TV 2 Nord. Aber er hatte eine Scheißangst, um es mal so auszudrücken“. Der Däne kann seinen Ärger kaum verhehlen. Sieben Stunden lang waren insgesamt sieben Retter auf zwei Booten damit beschäftigt, einem Einhandsegler zu helfen, der sich offenbar überschätzt hatte.

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6 Kommentare zu „Einhandsegler löst Rettung aus: Vor Skagen in Panik geraten – „Es bestand nie eine Gefahr““

  1. PL_ingobielemeier sagt:

    Der Leiter der Rettugsstation hat faktisch mit vielem recht und es ist gut das auf dringend zu vermeidende Fehler, auf gründliche Vorbereitung und die Gefahr der Selbstüberschätzung deutlich hingewiesen wird. Das kann nicht oft genug gesagt werden. Mir fällt aber auch auf, dass er hier öffentlich eine Bewertung vornimmt, wie sie sich die DGzRS aus guten Gründen verbietet. Das Menschen unter besonderen Situationen in Panik geraten ist nichts neues und kann durchaus einen Seenotfall begründen. Da spielt es auch keine Rolle ob die Panikatacke begründet war. Sie ist es nüchtern betrachtet fast nie und vielleicht ist es für die betreffende Person die erste dieser Art.

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  2. Visser sagt:

    Leider komme solche Situationen häufig vor, man sollte diesen Aufwand von Eigner bezahlen lassen.

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  3. PL_sibylle_j sagt:

    Ich verstehe es so dass Rettungsstellen und auch Carsten durch Stellungnahme und diesen Artikel nur auf die Gefahren für schlecht vorbereitet Einhandsegeln hinweisen wollten. Zur Nachahmung ist eine Dolche Aktion jedenfalls nicht empfohlen.

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    • Rolf Winterhalter sagt:

      Ja, das sehe ich auch so.
      Man kann aus Fehler anderer lernen wenn man darüber erfährt. Manche berichten sogar deswegen über eigene Fehler die hätten zur Tragödie führen können um andere davor zu bewahren.
      Auf See und auch im Bergsport kann das Leben retten.
      Aber es liegt wohl in der Natur von Ärzten lieber über Fehler zu schweigen.

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  4. Dr. Renz sagt:

    Auch ein psychischer Ausnahmezustand kann ein Notfall sein. Nicht umsonst werden z.B. Menschen unter Schock vom Notarzt sediert und von Notfallseelsorgern betreut.

    Gut ausgebildete Rettungskräfte wissen das, gute Retter fragen auch nicht nach dem „Warum“ oder Bewerten das Verhalten ihrer Patienten öffentlich.

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    • Dr. Oetker sagt:

      Falls es sich hier tatsächlich um eine pathologische „Panikattacke“ gehandelt hat, wofür es ja nichtmal Anhaltspunkte gibt. Dann käme so eine Attacke ja auch nicht aus heiterem Himmel. Dh. man weiß in der Regel vother, dass man Anfällig dafür ist und gegibt sich mit gesundem Menschenverstand nicht in solche Situationen. Damit greift die Kritik des Retters auch hier in vollem Umfang. Hier handelt es sich wohl eher um einen Fall von Docsplaining

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