Entwicklung recycelbarer Segelyachten: Bio-Mini-Transat-Racer von Bénéteau

„Die Zeit der Worte ist vorbei"

Die Bénéteau-Gruppe hat den ersten von zehn Mini 6.50 Yachten vorgestellt, die umweltfreundlicher gebaut werden – als Test für den Serienbau. Eine Studie vom Gabart-Rennstall erklärt, wie viel mehr möglich ist.

Die Bénéteau-Bootsbauer vor ihrem neuen Flachs-Mini. © Groupe Beneteau

Die Bénéteau-Gruppe hat einen ersten Mini 6.50 vorgestellt, der mit dem recycelbaren thermoplastischen Harz Elium von Arkema hergestellt wurde. Das Projekt wird im Rahmen einer Initiative von The Arch umgesetzt, einem gemeinnützigen Verein, der von fünf Gründern getragen wird, die eine Bedeutung im maritimen und wirtschaftlichen Bereich erlangt haben. Der Leitsatz: „Die Zeit der Worte ist vorbei. Die dringende Verpflichtung, eine CO2-Neutralität anzustreben, ist für alle verbindlich.“ Insgesamt 100 Projekte aus 18 Ländern wurden ausgewählt, die ein ausreichendes Innovationsniveau haben, ehrgeizig der globalen Erwärmung entgegenwirken und eine Umsetzung in einer nicht zu fernen Zukunft versprechen.”

Vor diesem Hintergrund wurde auch Bénéteau ins Boot geholt. Die Werft sollte am Beispiel der Mini 6.50 Klasse zeigen, wie der Bau von Yachten umweltfreundlicher gestaltet werden könnte. Dabei geht es insbesondere um die Verwendung des thermoplastischen Harzes von Arkema, das die Bénéteau-Gruppe auch über seine Marke Jeanneau beim Bau der neuen Class 30 OD Sun Fast 30 One Design verwendet. Das spezielle Harz wurde etwa bei Lalou Multi schon in einer Class 40 verbaut.

Die Schale des neuen Bio-Minis von Bénéteau. © Groupe Beneteau

Es weist die Besonderheit auf, dass es zu 20 Prozent aus recyceltem Material besteht und wiederverwertbar ist. Daher spielt es im gesamten Lebenszyklus des Bootes eine Rolle. Die Produktionsabfälle sind recycelbar. Außerdem ermöglicht es den Rückbau und das Recycling aller Verbundstoffteile dank der Trennung von Fasern und Matrix. Arkema hat die gleichen mechanischen Eigenschaften wie ein herkömmliches Harz. Es soll die Konstruktion bei ähnlichem Gewicht, gleicher Leistung und Zuverlässigkeit ermöglichen.

Nun also der Mini 6.50 von Bénéteau, der am Standort in Cheviré gebaut wird, wo auch die Sun fast entsteht. Laut Erwan Faoucher, Leiter für Forschung und Innovation bei Bénéteau, habe man bei der Werft bereits 2022 eine Machbarkeitsstudie am Beispiel der First 44 erfolgreich abgeschlossen. Man teste jetzt am Beispiel des Minis den Bau einer Kleinserie.

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