Figaro III: Erster Hochsee-Foiler aus Serienproduktion von Beneteau – Wahl für Olympia?

Stapellauf

Die neue Beneteau Figaro III ist ein Semi-Foiler. Der Prototyp weist darauf hin, wohin es mit dem Bootsbau gehen wird. Mit ihm wird die hochklassigste Offshore-Einhand Regatta der Welt bestritten. 

Figaro III Foiler

Der nächste Schritt biem Offshore-Segeln: Figaro III Foiler von Bénéteau. © H Gastinel

Die Figaro Beneteau Rennserie, zu der auch die renommierte Einhandregatta Solitaire le Figaro gehört, gilt als eine der härtesten Serien weltweit. Überwiegend die französischen Hochseesegler segeln jährlich rund 12 Regatten auf allerhöchstem Niveau. Es messen sich die besten Segler, die später dann auch der Vendée Globe (Le Cleac’h) oder auch dem Volvo Ocean Race (Caudrelier) ihren Stempel aufdrücken.

Figaro III

Figaro III © Beneteau

Der Zirkus hat seine Bedeutung auch deshalb erlangt, weil die Beneteau Gruppe seit 1990 das Bootsmaterial produziert und den Gleichheit-Standard sicher stellt. Bis 2002 war die Figaro I der Konstrukteure Finot / Berret im Einsatz, von der 140 Einheiten gebaut wurden. 2003 bis 2018 wird die Figaro II (Lombard Design) gesegelt, die es auf 96 gebaute Yachten bringt. Und nun kommt die Figaro III, die ab 2019 im Rennen ist.

Das Schiff ist der weltweit erste Monohull One-Design Foiler aus Serienproduktion. Es entstand aus der Zusammenarbeit von Experten der Beneteau-Gruppe und dem Konstruktionsbüro Van Peteghem Lauriot-Prévost (VPLP), das auch für
die letzten beiden Siegerboote der Vendée Globe verantwortlich zeichnet.

figaro-3

In Verbindung mit einem schmalen Kiel, der sich nicht nach Luv neigen lässt, soll das Foil für Auftrieb sorgen. © VPLP

Der Prototyp ist nun vom Stapel gelaufen, und es beginnen die ersten Tests. Er soll die Vorgaben erfüllen, ebenso verlässlich zu sein wie seine Vorgänger. Dabei sind die wesentlichen Charakteristika neben den Foils ein extrem leistungsstarker Rumpf, der Verzicht auf Ballasttanks, ein schlanker, tief gehender unbewegliche Kiel, ein weit hinten stehender Mast sowie eine umfangreiche und große Segelgarderobe. 

50 Yachten sollen ab dem 1, Januar 2019 erhältlich sein, um die neue Figaro-Ära einzuleiten. Und es ist möglich, dass die neue Einhand-Yacht auch für das geplante Exhibition-Offshore Race bei den Olympischen Spielen 2020 zum Einsatz kommt. 

Die vom führenden französischen Designbüro VPLP für die Vendée Globe entwickelten gebogenen Seitenschwerter scheinen immer mehr zum Maß der Dinge für das Hochseesegeln zu werden. Aber die Figaro-Variante sieht doch etwas anders aus. Die Flügel führen oben aus dem Rumpf und werden nur mit dem gebogenen Teil durch das Wasser gezogen. Auf diese Weise soll der Widerstand minimiert werden 

 

Das Figaro 3 Foilziet nur den unteren Teil durch das Wasser. © VPLP

Das Figaro 3 Foil zieht nur den unteren Teil durch das Wasser. © VPLP

 

Länge über Alles :10.85 m
Rumpflänge :9.75 m
Breite :3.40 m
Verdrängung :2900 kg

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

2 Kommentare zu „Figaro III: Erster Hochsee-Foiler aus Serienproduktion von Beneteau – Wahl für Olympia?“

  1. Figaro III wird – im Gegensatz zu Figaro I und II eine reine Renn-Klein-Serie werden und die lohnen sich schon bei sehr kleinen Stückzahlen – siehe auch Class40 oder ClasseMini ( Structures etc. ). Ich freue mich jedenfalls schon, das Schiff segeln zu sehen. Sicher Die Neuerscheinung des laufenden Jahres.

    Der Nebeneffekt, die Figaro II demnächst recht preisgünstig zu bekommen, hat natürlich auch etwas für sich …

  2. Firstler sagt:

    Ich frage mich, wofür sich Beneteau mit diesem Projekt noch empfehlen will, den ansonsten verkaufen die ja nur noch Tausende von Charterbrazen. Das einzige echte Segelboot von Beneteau, die First, ist schließlich eingestellt worden. Und für <100 Boote lohnt der Aufwand mit der Figaro III aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht wohl kaum.

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