Geheimnis um Ernesto Bertarellis Superyacht: „Vava II“ offensichtlich unter falscher Flagge

Fehler oder Absicht?

Ernesto Betrarellis 97 Meter lange Superyacht „Vava II“ ist von den Trackern verschwunden. Ihr AIS-Signal weist jetzt auf ein 8 Meter langes Schiff hin. Was dahinter steckt.

Die 97 Meter lange „Vava II“ von Ernesto Bertarelli. © wiki

2007 war ein gutes Jahr Ernesto Bertarelli. Erst verkaufte er mit seiner Schwester Dona das vom Großvater gegründete Biotech Familienunternehmen Serono für rund 13 Milliarden Euro, mit dem Geld startete er den Bau der 97-Meter Superyacht „Vava II“ und er gewann mit seinem Alinghi-Team zum zweiten Mal den America’s Cup in Valencia.

Die Superyacht sollte ein Geschenk für seine Frau Kristy sein – für geschätzte 115 Millionen Euro. Nun ist sie verschwunden – also erst seine Frau und nun auch die Yacht. Im Oktober 2021 trennten sich die ehemalige Miss UK und der 56-jährige Schweizer und jetzt erscheint auch „Vava II“ nicht mehr auf den Bildschirmen.

Ob es einen Zusammenhang gibt? Der Video-Blog eSuperYachtNews hat das Thema nach dem Tipp eines Branchen-Insiders aufgenommen und in seiner aktuellen Ausgabe verarbeitet.

Demnach erscheint dort, wo das Schiff im italienischen Portofino gesichtet wurde, nicht die zugehörige AIS-Kennung auf den Tracker einschlägiger Dienste wie MarineTraffic oder Vesseltracker. Dabei sind Schiffe über 300 Bruttoregistertonnen seit 2004 verpflichtet, in internationalen Gewässern eine AIS-Anlage zu betreiben.

Das Rufzeichen von „Vava II“ ist stattdessen mit dem Namen „Romulus“ versehen. Dieses Schiff wird allerdings mit einer Länge von 8 Metern geführt. Was steckt dahinter? Der Blogger vermutet, dass die Bertarelli-Yacht einen neuen Besitzer haben könnte. Wahrscheinlicher ist aber, dass es sich um den Tender der Superyacht handelt. Es soll zwei Beiboote namens „Romulus“ und „Remus“ geben. Die AIS-Kennung wurde übertragen.

Sinn der (AIS-)Sache ist das sicher nicht. Bertarelli geht es aber wohl darum, seine Privatsphäre zu wahren. Seit die Online-Community mithilfe der Tracker-Seiten auf der Suche nach den russischen Oligarchen-Yachten begeben hat, geraten auch andere Superyacht-Eigner immer mehr in den Fokus des Interesses.

2021 erstellte etwa die Indiana University eine Liste mit den weltweit schlimmsten Klimasündern bezüglich ihres CO2-Fußabdrucks. Der Betrieb einer Superyacht fällt dabei offenbar besonders ins Gewicht. Bertarelli wird auf Platz sechs geführt.

Die beiden GC32 von Alinghi Red Bull im Zweikampf beim Event am Gardasee. © Red Bull content pool

Mehr Freude als an dieser Diskussion, dürfte Bertarelli an seinem aktuellen America’s Cup Projekt haben. Sein Alinghi Red Bull Team hat Ende Juni bei der stark besetzten GC32 Serie in Lagos mit Steuermann Arnaud Psarofaghis überlegen gewonnen. Und bei der WM in der vergangenen Woche holte Ersatzsteuermann Maxime Bachelin an gleicher Stelle Bronze im 10-Boote-Feld.

In Kürze stehen auch die ersten Tests auf dem vom Team New Zealand erworbenen ersten AC75 „Te Aihe“ an, das die Kiwis 2019 gebaut und als Trainingsboot eingesetzt hatten. Die Schweizer dürfen als Herausforderer ohne Vorerfahrung beim vergangenen Cup früher als die gegnerischen Teams mit einem Schiff auf das Wasser.

Tipp: André Mayer

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

2 Kommentare zu „Geheimnis um Ernesto Bertarellis Superyacht: „Vava II“ offensichtlich unter falscher Flagge“

  1. Sabrine sagt:

    stand vergangene woche in Barcelona und nun in Antibes. Auf Findship noch zu finden. Ansonsten einfach unter Lac Leman den Tender suchen.

  2. hut sagt:

    die jacht steht im hafen von barcelona, 22.4.2023

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