Huhn-Segler Guirec Soudée hatte sein Rekordvorhaben gerade erst angekündigt. Nun ist der Vater zweier kleiner Kinder tatsächlich aufgebrochen – einen Tag vor Weihnachten. Aber das aktuelle Wetterfenster scheint sich bestens dafür zu eignen.
Mitte November taufte der französische Segler und Aktivist Eugène Riguidel (85) den legendären, bereits 24 Jahre alten Ultim-Trimaran, mit dem Guirec Soudée (33) um die Welt segeln will – gegen die Strömung, gegen den Wind. Das Schiff hatte mehr als 14 Monate an Land gestanden, war dann mehrere Wochen lang technisch komplett überprüft und für die speziellen Belastungen verstärkt worden. Ende Juni kam es ins Wasser und Soudée begann die erste 11-tägige Testfahrt – kaum fünf Monate nach seinem Zieleinlauf bei der Vendée Globe.
Riguidel ist für Soudée eine Art Mentor und Glücksbringer, der zum dritten Mal als Taufpate für ihn tätig wurde. Er gilt mit seinem Nonkonformismus als „Rebell der Meere“. Riguidel betont oft, dass die Abenteuerlust wichtiger ist als die reine technische Performance. Dabei ist sein Name untrennbar mit einem spektakulären Sieg verbunden: 1979 gewann er die Transat en double (Lorient–Bermuda–Lorient) auf seinem Trimaran VSD. Er schlug dabei als Außenseiter den großen Favoriten und Nationalhelden Éric Tabarly um nur 5 Minuten und 42 Sekunden.
Für Soudée gilt der legendäre Skipper, der inzwischen auch ein bekannter Umweltaktivist ist, als große Inspiration. Er erklärt: „Er war ein guter Freund meines Vaters, den ich vor einigen Jahren verloren habe. Ich bin mit seinen Geschichten aufgewachsen und ich glaube, dass Eugène nicht zuletzt dafür verantwortlich ist, dass ich heute hier bin. Mit der IMOCA, die er getauft hat, ist alles super gelaufen, also sieht es auch mit diesem Boot sehr gut aus für die Zukunft…“
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