Gunboat Pleite: Gründer Peter Johnstone tritt zurück – Werft kommt unter den Hammer

Visionär steigt aus

Der Konkurs von Gunboat International hat zum Rücktritt des Chefs Peter Johnstone geführt, der die Yachtbranche mit seinen teuren aber extrem schnellen Fahrten-Katamaranen bereicherte. Der Gunboat Gründer will die Restrukturierung nach der Pleite offenbar nicht mitgehen. 

Gunboat

Das Gunboat 55 hebt ein Beinchen. © Gunboat

Die Werft beschäftigt in Wanchese, North Carolina immer noch 60 hochqualifizierte Mitarbeiter. Sechs Boote sind zurzeit im Bau, darunter fünf 55 Fußer und ein Gunboat 78. Die Firma soll bei einer Auktion verkauft werden.

Die laufenden Untersuchungen des Insolvenzverwalters ergaben, dass Gunboat weit mehr als 100 Gläubiger hat und Forderungen über 10 Millionen Dollar ausstehen. Neuer Chef bei Gunboat wird Barry Carroll, den Jonstone vor einem halben Jahr als COO ins Boot geholt hatte. Der ehemalige Chef von Carroll Marine war über 20 Jahre lang der größte Wettbewerber des Jonstone Familienbetriebs J/Boats.

Gunboat Firmengründer Peter Johnstone © Gunboat

Gunboat Firmengründer Peter Johnstone © Gunboat

Nach wie vor soll die Entwicklung des G4 Cruiser Foilers nicht von den Problemen der Mutterwerft beeinträchtigt werden. Holland Composites BV ist eine eigenständige Firma als Werft und Designbüro und will das Projekt wie gehabt weiter führen.  

Mit dem Ausstieg des Visionärs Johnstone schließt sich ein Kapitel. Der Amerikaner hatte nach der Ankündigung des Konkurses noch gesagt: „Wir kommen zurück mit noch mehr Motivation und Überzeugung in unsere Herangehensweise.“ Und er bat um Vergebung. „Ich werde es wieder gut machen und später eine bessere Wirtschaftlichkeit erreichen.“ Aber nun ist sein Kampfgeist offenbar erloschen.

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

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