Der österreichische Rekord-Olympionike, zweifache Silber-Gewinner (Finn und Starboot), vielfache Titelträger und Langzeit-Star des Segelsports Hubert Raudaschl ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Wie Leben und Karriere des erfolgreichen Segelmachers verliefen.
Wind und Wasser stellten sein Lebenselixier dar. Es begründete seinen sportlichen wie beruflichen Erfolg und war ihm buchstäblich in die Wiege gelegt worden. Als Hubert Raudaschl am 26. August 1942 das Licht der Welt erblickte, freute sich eine höchst angesehene, erfolgreiche Unternehmerfamilie vom Wolfgangsee über ihren jüngsten Spross. Großvater Hans Raudaschl hatte sich mit hölzernen Fischerplätten, die er in seiner Werkstatt in Ried baute, einen Namen gemacht, Vater Michael die Produktpalette um Ruder, Motor- und Segelboote erweitert und zudem eine Bootsvermietung eröffnet, die sich rasch großer Beliebtheit erfreute.
So wuchs Hubert Raudaschl zwischen Booten aller Art auf und es war nur schlüssig, dass er nach Abschluss seiner Schulzeit eine Bootsbauerlehre im väterlichen Betrieb absolvierte. Im Laufe dieser Ausbildung entwickelte er ein intuitives Gespür für Form, Material und Funktion, das ihm später noch sehr zugute kommen sollte.
Raudaschl auf der von ihm entwickelten und mit einer Art Dschunkenrigg versehenen RN 20 Spirit of Piran vor 6 Jahren:
Zeitgleich fasste er als Segler im Union Yacht Club Wolfgangsee Fuß und entdeckte die Leidenschaft für den Regatta-Sport im Allgemeinen sowie für die olympische Einmann-Jolle Finn im Speziellen. 1956 baute er als Teenager sein erstes eigenes Finn, die Zukunft sah er aber weniger im Bootsbau, als vielmehr in der Segelmacherei. Daher übersiedelte er mit gerade einmal 18 Jahren an das Steinhuder Meer, um dort ebendieses Handwerk von der Pike auf zu lernen.
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