Jugendarbeit: Camp auf Fehmarn zeigt die spannende Seite des Sports

„Es ballerte wie blöd“

Der Vorsitzende des SVSF Jürgen Pauleweit macht sich seit Jahren Gedanken über das Thema Überalterung in den Vereinen. Eine der Gegenmaßnahmen ist das erfolgreiche übergreifende Jugend-Camp des Vereins.

Jugendsegeln
Open BIC im Stehrevier vor Fehmarn. © SLVF

Ein Blick in unsere Häfen zeigt: Der Segelsport und vor allem die ihn ermöglichenden Vereine, somit auch die Bootsbranche, haben ein Problem. Es zeichnet sich leise aber so unübersehbar ab, wie sich der Herbst und Winter im Altweibersommer ankündigt.

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Zwar sind die Häfen noch voll, und es gibt viele Boote, aber diese werden mit zunehmendem Alter ihrer Eigner immer seltener gesegelt. Nur in wenigen Seglerfamilien gelingt der Generationenwechsel mit der Übergabe des Bootes. Mit dem steigenden Alter der Mitglieder überaltern die Vereine, wenn zu wenig Einsteiger und Neumitglieder gewonnen werden.

Eine gefährliche Entwicklung für den Segelsport. Je weiter die Vergreisung der Vereine voranschreitet, desto uninteressanter werden sie für den Nachwuchs. Der interessiert sich
nicht für „Besanschot an“, Flaggenparaden, Prinz Heinrich Mützen, Blazer, Ehrennadeln, Geschwaderfahrten oder den Seniorenadventskaffee. Er möchte Spaß, Action, etwas Erleben, kein unnötig ritualisiertes Vereinsleben.

Konkurrierende Angebote wie Biken, Kiten, Skate- und Snowboarden oder das allgegenwärtige Smartphone sind groß. Deshalb hat der Seglerverein Lemkenhafen auf Fehmarn am ersten Septemberwochenende wieder sein Gatter für das mittlerweile 6.
Jugendcamp des SVLF für den Nachwuchs aus der Region geöffnet.

Das beste daran: es kamen wieder viele und es ballerte wie blöd, so dass die 66 Jugendlichen und 30 Betreuer ziemlich schnell unterwegs waren und richtig nass wurden.

Gebrettert, gehangen, gekentert, gestanden und reingeflogen wurde im Opti, 420er, Laser, Hobie Cat, Open Bics und auf Surfbettern. Dabei kam den Teilnehmern das geschützte Revier gleich vor der Rampe des SVLF und die „Stehhöhe“ im Flachwasserrevier neben dem Hafen zugute. Gesichert wurde der Spaß von zahlreichen Begleitbooten. Untergebracht wurden die Besucher im nahe gelegenen Jugendlandheim von Lemkenhafen.

Immer wieder neue Anlässe zum Segeln in einem familienfreundlichen Revier schaffen, das Gatter aufmachen: So kann Jugendarbeit auch aussehen. Das erfreuliche Ergebnis dieses langjährigen Einsatzes des SVLF: Während die Zahl der Mitglieder in vielen Vereinen abnimmt, gewinnen wir Lemkenhafener langsam aber sicher von Jahr zu Jahr mehr Jugendliche. Wir bleiben dran: Auch deshalb ist das 7. Jugendcamp für 2016 schon gebucht.

Der Verein auf Fehmarn

Der Seglerverein Lemkenhafen Fehmarn e.V. wurde 1967 gegründet und hat derzeit 296 Mitglieder, davon 66
Jugendliche. Er bietet in seinem schönen Hafen 140 Booten bis zu 16 Metern Länge Platz. Die Altersverteilung der jugendlichen Mitglieder ist bunt gemischt, von 3 bis 18 Jahren, wobei die 13- und 14-jährigen die stärkste Gruppe bildet.
Kontakt: Jürgen Pauleweit, 1. Vorsitzender des SVLF e.V.
svlfvorstand(at)svlf.de

Eine Antwort zu „Jugendarbeit: Camp auf Fehmarn zeigt die spannende Seite des Sports“

  1. bigBEN64

    sagt:

    …. dann kämen jedenfalls ein paar Aufnahmen zustande, auf denen Bente und junge Leute zu sehen sind.

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