Die Crew des Trimarans Sodebo Ultim 3 ist bei ihrem Rekordversuch im Begriff, den hart erkämpften maximalen Vorsprung auf den Rekord von 1400 Meilen zu verlieren. Dabei unterboten Thomas Coville und seine sechs Mitstreiter die Bestzeit bis zum ersten Kap um fast zehn Stunden. Nun aber wird es richtig gefährlich.

Wenn man 30 Knoten schnell durch den Southern Ocean rast, möchte man keine im Wasser treibenden weißen Stücke sehen. Denn die sind im wahrsten Sinne des Wortes nur die Spitze des Eisbergs. Von den größeren sogenannten Growlern brechen kleinere Teile ab, die kaum im Wasser zu sehen sind. Ein Zusammenstoß bei hoher Geschwindigkeit würde vermutlich zu so großen Schäden an den Anhängen führen, dass ein Rekordversuch wie der von Sodebo Ultim 3 wohl beendet wäre.
Dieses Szenario droht allen Rekordseglern, die sich auf den Weg um die Welt machen und dabei im Southern Ocean ankommen. Denn je näher man der Antarktis kommt, umso größer wird die Eisgefahr. Bei Regatten wie der Vendée Globe wird das Kollisionsrisiko verringert, indem man eine künstliche Grenze definiert, die von den Skippern nicht passiert werden darf. Sie orientiert sich an den Beobachtungen der Organisation Collecte Localisation Satellites (CLS), mit der das landgestützte Routing-Team zusammenarbeitet. Der Kurs von Sodebo Ultim 3 wird also den aktuellen Eiswarnungen angepasst.

So ist es wenig hilfreich, dass die Crew gerade Sichtkontakt mit einem großen Growler hatte. Benjamin Schwartz spricht im Video über den Umgang mit den Eisbergen: „Solange man keine gesehen hat, ist es ein bisschen abstrakt, aber wenn man sie dann sieht, wird die Realität in dieser Zone schlagartig klar. Das sind nicht nur Fotos oder Radarsat-Bilder von CLS. Das war ein kleiner Growler von etwa 15 bis 20 Metern Größe, nur ein paar Meilen vom Boot entfernt.“
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