Die Rekordjäger sind weiterhin auf parallelem Kurs teilweise in Sichtweite unterwegs und suchen nach einer Chance, weiter nach Süden zu kommen. Aber das Wetter spielt nicht so richtig mit.
Nach wie vor ist es eigentlich unglaublich, dass sich zwei Maxi-Trimarane auf im Niemandsland des unwirtlichen Süd-Pazifiks real begegnen bei einem Spiel, das normalerweise nur gegen einen virtuellen Gegner gespielt wird.
Es gab keinen offiziellen Startschuss, keine gemeinsamen Wegpunkte. Das Spielfeld ist die Weltkugel. Und dennoch sehen sich die beiden Crews gut 25 Tage nach dem Start mitten auf dem Wasser.
Ein Wunder ist es wohl nicht, vielmehr ein Zeichen dafür, wie gut inzwischen die Navigationsgeräte und Wetterinformationen geworden sind. Grobe Schnitzer scheinen da kaum noch möglich. Beide Teams nutzten das selbe Wetterfenster für den Start und bewegen sich nun auf nahezu exakt gleichem Weg am Tiefdrucksystem vorbei, das einen schnelleren Weg nach Kap Hoorn blockiert.
IDEC hatte im Atlantik den Anschluss verpasst, und war in ein anderes Wettersystem gerutscht. Der dadurch entstandene Rückstand zu Spindrift von bis zu 800 Meilen hatte dann zu anderen Routen-Optionen geführt, die das rote Boot wieder auf Augenhöhe zum Gegner gebracht hatten.
Nun segeln beide Boote im gleichen Wetterfenster. Dabei zeigt sich, dass IDEC besser mithalten kann als zuvor bei den ersten Tagen der Rekordfahrt. Die Kurslinie geht zwar etwas auseinander, und Spindrift gelingt es mit mehr Power tiefer zu steuern. Aber der Unterschied scheint nicht gravierend zu sein.
„Obwohl es natürlich angenehmer für uns war Francis Joyon 800 Meilen in unserem Kielwasser zu sehen bringt diese in der Geschichte der Jule Verne Trophy beispiellose Situation sehr viel Würze“, heißt es bei dem Spindrift Team.
Skipper Guichard sagt: „Diese Boote ähneln einander sehr und das Wetter erlaubt keine großen unterschiedlichen Routenoptionen bis zum Kap Hoorn. Es ist nicht unmöglich, dass sich unsere Wege erneut kreuzen.“
Das Wetter erlaubt zurzeit keine Höchstgeschwindigkeit. Aber auch der virtuelle Gegner hatte Probleme mit dem Pazifik. So erwarten die Teams heute einen signifikanten Sprung im Vergleich zur Bestzeit. Danach bleibt die Situation aber kompliziert.
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