Thomas Coville scheint auf dem besten Weg, mit Sodebo den Um-die-Welt-Rekord zu pulverisieren. Er lag 1 Tag und 15 Stunden vor der Referenzzeit. Aber weniger war auch nicht zu erwarten. Die große Herausforderung kommt erst noch.

Wer in vier Tagen und vier Stunden die gut 3200 Seemeilen von Ouessant bis zum Äquator mit einem Schnitt deutlich über 30 Knoten segelt, könnte relativ entspannt sein im Hinblick auf den Rekord. Schließlich war IDEC Sport 2017 bis zu dieser Marke im Schnitt mehr als fünf Knoten langsamer. Diese Differenz entspricht auch etwa dem Leistungspotenzial der beiden Ultim-Trimarane. Schließlich ist Sodebo Ultim 3 gut 13 Jahre jünger als der Rekordhalter, der die Foil-Revolution der Offshore-Multihulls nicht mitgemacht hat.

Deshalb freut sich die siebenköpfige Crew um Skipper Coville auch nur verhalten über die irre Zeit am Äquator. Denn sie war zu erwarten. Wenn die Wetterrouter grünes Licht für einen ernsthaften Rekordversuch geben, dann versuchen sie insbesondere zu Beginn einen Vorsprung herauszuholen. Denn den Zeitraum für diese vier Tage bis zum Äquator können die Spezialisten mit ihren Vorhersagemodellen noch relativ genau bestimmen. Danach wird es dann immer schwieriger und ungenauer. Das Glück spielt eine große Rolle. Legt der Wettergott die Karten so, wie sie liegen müssen?
So wie für Francis Joyon 2017? Die Bedingungen während seiner Jules-Verne-Fahrt werden von Experten oft als „meteorologisches Wunder“ bezeichnet. Besonders der Ritt durch den Indischen Ozean gilt als legendär. Joyon und sein Team schafften es, sich vor ein massives Sturmtief zu setzen und auf dessen Vorderseite auf nahezu gerader Linie bis in den Pazifik zu rasen.

Sie erreichten 10 Tage am Stück 24-Stunden-Distanzen von über 800 Seemeilen und mussten 12 Tage lang nicht halsen. Das Wettersystem bewegte sich mit fast exakt derselben Geschwindigkeit nach Osten. Joyon sagte damals: „Schon am Kap der Guten Hoffnung waren wir besser platziert als in allen Simulationen, und dann öffneten sich alle Türen für uns. Wir wussten: Um den Rekord zu schlagen, mussten wir vor der Front bleiben.“
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