Jules Verne Trophy: Rekordversuch gescheitert – Azoren-Hoch liegt im Weg

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Die beiden Teams auf ihren rasenden Trimaranen haben bekannt gegeben, dass sie keine Chance mehr sehen, den Rekord zu brechen. Nun droht auch noch ein Sturm.

Jules Verne Trophy
IDEC ist gerade mit 40 knoten unterwegs. © IDEC

Spindrift war trotz einer schwierigen Süd-Atlantik-Passage wieder bis auf rund 170Meilen an den Rekordinhaber herangekommen, aber nun hat Skipper Yann Guichard bekannt gegeben, dass es keine Chance mehr gibt, den Rekord zu brechen.

Grund ist die Wetterlage. Das Azoren-Hoch hat sich genau im Weg Richtung Ziel positioniert. Zuerst schien sich noch eine kleine Chance aufzutun, an der Sperre vorbei zu schlüpfen. Aber dann änderte sich die Entwicklung, und nun ist der Rekordversuch aussichtslos geworden.“Wir müssen einen Umweg von gut 1000 Meilen segeln“, sagt ein enttäuschter Guichard.

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Die Arbeit wird nicht leichter auf dem Spindrift Vorschiff. ©Yann Riou | Spindrift racing

Damit besteht keine Möglichkeit mehr, am Mittwoch die Ziellinie vor Ushant zu erreichen. Die jüngsten Prognosen gehen von einem Zieleinlauf am Freitag aus. Dann wird auch IDEC mit Boris Herrmann erwartet. Der rauscht im Moment mit bis zu 45 Knoten Speed wieder an den größeren Trimaran heran, aber auch sein Skipper hat die Rekord-Jagd offiziell aufgegeben.

Dennoch würde ihn sicher freuen, vor „Spindrift“ im Ziel zu sein. Es wäre ein Sieg ohne Wert aber ein echter Prestige-Erfolg. Deshalb werden beide Crews noch nicht vollständig vom Gas gehen.

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Der Skipper guckt zum Neuen Jahr etwas gequält. ©Yann Riou | Spindrift racing
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Das IDEC Team ist noch bester Laune. © IDEC

Dabei kann es aber brenzlig werden. Denn sie rasen auf ein Tiefdruckgebiet zu, das schon jetzt über 60 Knoten Böen zu bieten hat und 8 Meter hohe Wellen aufwirft. Guichard betont, dass er nun sicher nach Hause kommen will.

„Das ist natürlich alles sehr enttäuschend“, sagt der Skipper. „Aber wir haben ein gutes Rennen gesegelt und wir können stolz auf unsere Leistung sein. Die Wettergötter wollten uns nicht auf der gesamten Strecke bis zum Ziel helfen. Aber das ist nur ein Aufschub des Rekordversuchs. Wir werden wieder um die Jules Verne Trophy segeln.“

Ob IDEC noch einmal angreifen wird ist noch nicht klar. Der Sponsor müsste erneut grünes Licht geben. Deshalb gibt Joyon noch einmal Vollgas und will zeigen, was in der Rennmaschine steckt. Er erklärt: „Da ist ja auch noch dieses andere Boot vor uns, das wir einholen möchten.“

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Spindrift steckt in der Flaut und IDEC braust. Der virtuelle Rivale ist aber außer Reichweite.

 

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