Es bleibt dabei: Yann Guichard hat einfach kein Glück mit dem 40 Meter-Trimaran “Spindrift”. Zwei Tage nach dem Start zum Rekordversuch um die Erde haben die 12 Männer wieder umgedreht.
Es brauchte schon ein besonderes Wetterfenster, damit sich der Angriff auf die Jules Verne Trophy lohnen würde. Das Spindrift-Team um Skipper Yann Guichard wartete lange. Dann wurde die Zeit plötzlich knapp. Denn ein Ende Oktober beim Training erlittener Schaden am Ruder ließ die Techniker und Bootsbauer rotieren.
Drei Wochen lang hätten sie sich auf die Suche nach Lösungen zur Reparatur des Ruders konzentriert, erklärte Guichard kurz vor dem Start auf die 21.600 Meilen-Runde um die Welt. Er dankte dem Technik-Team für die “harte Arbeit” und verkündete enthusiastisch: “Wir sind nun bereit, die Segel zu setzen. Unsere Augen sind auf die Wettervorhersagen gerichtet.”
Das Wetterfenster öffnete sich tatsächlich, und die zwölfköpfige Crew raste los, um Francis Joyon den Fabelrekord abzujagen. Sie wollten weniger als 41 Tage um die Welt brauchen.
Aber nun ist wieder das passiert, worauf sich Guichard in den vergangenen zwei Jahren regelmäßig verlassen konnte: Er hat den Rekordversuch abgebrochen. So gut hat die Reparatur des Ruders offenbar dann doch nicht funktioniert – wenn es sich denn um den gleichen Schaden handelt.
Das Team vermeldet, es habe “einen plötzlichen Kontrollverlust” gegeben. Der Trimaran konnte nur noch manövriert werden, indem zwei Steuerleute am Ruder standen. Das Lenksystem habe eine Fehlfunktion. Bei schwerem Wetter könne es nicht mehr sicher gesegelt werden. Der Zustand des Bootes erlaube es nicht, den Weltrekordversuch fortzusetzen. Der Trimaran kehrt nach La Trinité-sur-Mer in der Bretagne zurück.
Weitere Informationen zum Ausmaß des Schadens gibt es nicht. Deshalb ist auch nicht klar, ob das Spindrift-Team nach der Reparatur einen weiteren Versuch starten wird. Zum Zeitpunkt des Abbruchs lag Spindrift gut 100 Meilen hinter der Bestzeit von Joyon. Das mag auch zu der Abbruch-Entscheidung geführt haben.
Guichard und seine ganz persönliche Rekord-Geschichte: Vielleicht soll es einfach nicht sein.