Jules Verne Trophy: „Spindrift“ knapp zurück, „IDEC“ fast 400 Meilen achteraus

Duft der großen weiten Welt

Der Maxi-Trimaran „Spindrift“ lag mehr als eine Woche lang vor dem virtuellen Rekord-Gegner „Banque Populaire“, aber nun ist die Führung aufgebraucht. Peyron hatte vor vier Jahren perfekte Bedingungen im Southern Ocean.

Jules Verne Trophy

Dona Bertarelli genießt noch das wärmere Wetter. ©Yann Riou | Spindrift racing

Die Spindrift Crew freut sich über „ideale Bedingungen“ bei flachem Wasser und hohen Geschwindigkeiten. 805 Meilen segelte sie in den vergangenen 24 Stunden und erreichte dabei unter Gennaker und Groß mit einem Reff einen Durchschnitt von 33,6 Knoten.

Die See war so ruhig, dass Xavier Revil sogar das Großreinemachen befahl. Möglicherweise wollte er der Skipperin Dona Bertarelli die (männlichen) Düfte der großen weiten Welt ersparen, die sich bei Langstrecken hartnäckig auf den Yachten festsetzen. Bei einer zusammenagepferchten  14-köpfigen Crew dürfte daraus ein hübsches Bukett entstehen.

Großreinemachen auf Spindrift:

Allerdings sind die Franzosen angesichts ihres Speeds von Euphorie weit entfernt. Denn nach mehr als einer Woche taucht im Vergleich zum virtuellen Gegner erstmals ein Minus vor dem Vergleichswert auf. „Banque Populaire“ hat damals  Passage einfach optimal erwischt und war zur gleichen Phase der strecke mit teilweise über 40 Knoten Speed unterwegs.

Wettfahrt mit der Front

Spindrift versucht sich im Norden mit Wind von Backbord krampfhaft vor einer Front zu halten.

Spindrift versucht sich im Norden mit Wind von Backbord krampfhaft vor einer Front zu halten.

IDEC hat schon gehalst und segelt mit Wind Von Steuerbord einen südlicheren Kurs.

IDEC hat schon gehalst und segelt mit Wind Von Steuerbord einen südlicheren Kurs.

Für Spindrift geht es jetzt darum, vor der Front zu bleiben, die nach Osten rast. „Das ist ein realistisches Ziel“, berichtet der Skipper Yann Guichard von Bord. „Wir glauben daran, es zu schaffen. Allerdings ist die Front etwas schneller als wir und überholt uns langsam. Wenn das passiert wird der Wind leichter und wir müssen halsen um auf das nächste Wettersystem zu warten.“

Boris Herrmann mit IDEC hat eines schon verpasst. Das St Helena Hoch hat die sechs Segler auf dem roten Boot mehr gebeutelt als die Konkurrenten. Und so bewegt sich der Rückstand bei nahezu 400 Meilen.

IDEC segelt mit 35 Knoten Speed schon in einem anderen Wettersystem und hat gen Süden gehalst. Im direkten Duell mit Spindrift ist somit immerhin ein Split erfolgt. Den direkten Vergleich hat Skipper Joyon damit vorerst verloren. Aber das Segeln mit einem anderen Wind birgt die Chance, wieder an Spindrift heran zu segeln.

Jules Verne Trophy

IDEC in voller Fahrt. Die kleine Crew hat alle Hände voll tzu tun. © IDEC

Boris Herrmann berichtet von Bord, dass sie gerade die einsame Insel Tristan da Cunha passiert und das erste Mal nach zehn Tagen wieder Land gesehen haben. Das Eiland rückte 2011 kurzzeitig ins Interesse der Segelwelt, als „Puma“ dort beim Volvo Ocean Race mit einem Mastbruch angespült wurde. Aber für trübe Gedanken gibt es keinen Grund. Der Deutsche freut sich über die ersten Albatrosse, die er gesichtet hat.

Jules Verne Tracker IDEC

Jules Verne Tracker Spindrift

So segelt IDEC:

Jules Verne Trophy

Kleiner Mann auf dem großen Vorschiff. © IDEC

Jules Verne Trophy

Was für eine Winsch-Trommel! ©Yann Riou | Spindrift racing

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

3 Kommentare zu „Jules Verne Trophy: „Spindrift“ knapp zurück, „IDEC“ fast 400 Meilen achteraus“

  1. Wilfried sagt:

    ich bin auch erst gestolpert und musste nochmal lesen. Die deutsche Sprache ist reich genug um eine Schlagzeile klar verständlich zu formulieren mit z.B. kleinen Hilfswörtern sie für, während.

  2. Dieter sagt:

    Ist hier nicht viel eher die Zeitspanne gemeint in der Spindrift vor der virtuellen Banque Populaire lag gemeint. Sprich eine Woche lang waren sie vor dem gedachten Gegner.
    Erstmal nachdenken, Knackwurst 🙂

  3. Klugscheisser sagt:

    Ließt denn bei Euch niemand die Artikel zur Korrektur bevor sie veröffentlicht werden?
    Gleich im ersten Satz schreibt Ihr:
    Der Maxi-Trimaran “Spindrift” lag mehr als eine Woche vor dem virtuellen Rekord-Gegner “Banque Populaire”, aber nun ist die Führung aufgebraucht. Peyron hatte vor vier Jahren perfekte Bedingungen im Southern Ocean.

    Eine Woche???

    Solchen Quatsch schreibt Ihr ständig. Bitte tut Euren zahlenden Lesern den Gefallen wenigsten einmal kurz Korrektur zu lesen.
    Danke.

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