Mikrosegeln: Warum Yann Quenet im 4-Meter-Bötchen noch einmal um die Welt segelt

Was die zweite Weltumseglung auf einem Vier-Meter-Boot, Davy Crockett und Jack London für den Bretonen Yann Quenet (57) bedeuten. Ein verpatzter Kentertest hätte das neue Abenteuer fast frühzeitig beendet.

Nix wie weg von hier! © quenet

Man muss ihn erlebt haben, um zu verstehen, warum dieser Mann so viele Menschen in seiner bretonischen Heimat und zunehmend auch übers Finisterre hinaus begeistert. Yann Quenet ist einer dieser zurückhaltenden Typen, die es schaffen, mit wenig verbalem Aufwand, ohne großartigen Auftritt, nur mit einem verschmitzten Lächeln und einer etwas scheu wirkenden Präsenz die Menschen für sich einzunehmen.

Indem er in meist einfachen Worten, aber mit einer kaum zu verhehlenden Leidenschaft von dem erzählt, was er erlebt hat. Oder erleben durfte, wie er das auch nennt: Eine Weltumseglung auf einem vier Meter kurzen Boot.

Asterix, Tintin … Yann?

Natürlich hat das Charisma eines Yann Quenet auch viel damit zu tun, wie die Franzosen sich ihre Helden gerne zurecht biegen. So wird der heute 54-Jährige oft mit Comic- und Graphic-Novel-Figuren wie Asterix oder Tintin verglichen. Einmal wurde er sogar als „der Kleine Prinz auf dem kleinen Boot“ bezeichnet. Was schon altersbedingt ein wenig schräg wirkt.

Bretone mit typischem Charisma: Yann Quenet © quenet

Dennoch dürften es ausgerechnet diese Verniedlichungen sein, die zumindest einen gewichtigen Teil der Anerkennung für diesen außergewöhnlichen Segler und Seemann ausmachen. Nicht zuletzt, weil er immer wieder davon erzählt, dass er sich lediglich all’ seine „Kindheitsträume erfülle“. Wovon es offenbar eine ganze Menge gibt.