Orcas versuchen sich an Windjammer: Wie sich Segler schützen wollen

Zähne ausgebissen

Nach den jüngsten Attacken von Schwertwalen vor Portugal, die zum Sinken einer Segelyacht geführt haben, ist nun bekanntgeworden, dass vor wenigen Tagen auch ein polnischer Zweimaster Besuch von den Tieren bekommen hat.

Die polnische 30 Meter lange Brigantine Głowacki. © STI

Ein Crewmitglied der 30 Meter langen STS Kapitan Głowacki erklärt: „Drei bis vier Schwertwale griffen unser Schiff an. Der Angriff dauerte etwa 40 Minuten. Unsere Geschwindigkeit betrug 2,5 Knoten, Kurs 030, nur mit Motorantrieb. Die Orcas trafen das Ruderblatt. Es scheint, als hätten sie auch versucht, hineinzubeißen. Wir rechnen nicht mit größeren Schäden, da das Ruderblatt massiv aus Stahl gefertigt ist und der Rumpf aus Holz besteht. Es ist jedoch überraschend, dass sie ein 100 Tonnen schweres Segelschiff angreifen.“

Der Vorfall ist hier zu sehen:

(Direkter FB-Link)

Bei dem Schiff handelt es sich um eine Brigantine, die als regelmäßiger Gast bei den internationalen Tall Ships Races auftritt. Der Rumpf stammt von einem unvollendeten deutschen Küstenwachkutter, der nach dem Krieg an Polen übergeben wurde. 1951 begann seine Karriere als Schulschiff, damals noch als Gaffelketsch getakelt und unter dem Namen Henryk Rutkowski. In den 80er Jahren wurde er umgebaut und neu als Brigantine (Zweimaster mit Rahsegeln am vorderen und Schonersegeln am hinteren Mast) getakelt.

Das 30,7 Meter lange Schiff erlebte dann eine längere Zeit der Vernachlässigung und sank sogar 2016 im Hafenbecken. Doch dann wurde STS Kapitan Głowacki von der Firma 3Oceans übernommen, aufwendig saniert und segelt nun wieder als aktives Ausbildungsschiff. Es scheint stabil genug zu sein, um sich gegen Orcas zu wehren. Größere Schäden wurden nach dem Vorfall nicht festgestellt.

Diskutierte Maßnahmen zum Schutz der Ruder gegen Orcas.

Doch das beruhigt die wenigsten Segler, die in der Region unterwegs sind. Fieberhaft werden nach wie vor Gegenmaßnahmen diskutiert.

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4 Antworten zu „Orcas versuchen sich an Windjammer: Wie sich Segler schützen wollen“

  1. Matthias

    sagt:

    Gegenmaßnahmen? 🤣
    Ne, ne, die einheimschen Seglerinnen und Segler, die ständig (!) dort unterwegs sind, haben sich recht gut organisiert und arrangiert.
    Ganz ohne Ballern, ohne Böllern, ohne Stacheldraht am Ruder und ohne akkustischen Kampfmitteleinsatz!
    Wen das interessiert, kann das tatsächlich rausfinden.

    Lieber Carsten Kemmling,
    das wäre doch mal eine Reise wert, oder?
    Gut, fundiert recherchiert. Aus dem Leben einer portugiesischen Seglerfamilie …

  2. Sascha

    sagt:

    Eine Lösung gibt es wohl für gerade mal rund 500€.
    Wurde diese mal wieder Tage vorgestellt. Diesmal von den Bootsprofis:
    https://youtu.be/Uv4eGaV4Ex4?si=PzAvDu8TjeLBJzwq

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  3. Gerrit Rost

    sagt:

    Bow and arrows. Orcas are not sweet.

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  4. k.putt@gmx.com

    sagt:

    🧨 fishing. well approved 😁
    hard rudder full speed back gasoil spilling

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