Jens Kroker erzählt, warum das Paralympics-Team im Sonar umgestellt werden musste. Ein tragischer Vorfall hat die erfolgreiche Mannschaft auseinander gerissen.
„Wir fühlen uns so, dass wir für ihn segeln“, sagt Jens Kroker, seit 20 Jahren Steuermann der deutschen Sonar, der in Rio diesmal das Ruder aus der Hand gibt. Er spricht im Interview (Englisch) über Robert Prem, der seit vielen Jahren zur erfolgreichen Mannschaft gehört, aber unter dem Zuckerhut nicht segeln darf.
Wenn am 12. September das deutsche Sonar-Team bei den Paralympics an den Start geht, um die Silbermedaille von London zu verteidigen, ist Prem in Gedanken mit an Bord. Der langjährige Großschoter des Sonar-Teams und zweifache Medaillengewinner erlitt bei einer Regatta in Hyères einen Schlaganfall und fiel danach für die Crew aus.
Der Berliner ließ es sich aber nicht nehmen, das Team am Flughafen zu verabschieden. Lasse Klötzing hat jetzt seinen Platz eingenommen, wechselte aber auf die Steuer-Position, weil er durch seine MS-Erkrankung nicht ausreichend Kraft an der Großschot aufbringen kann.
Kroker segelt nun in der Mitte und glaubt: „Eine Tragödie kann immer auch zu neuen Möglichkeiten führen.“ Er fühle sich in seiner neuen Rolle als Taktiker und an der Großschot sehr wohl und glaubt, eine Rolle bei der Medaillenvergabe spielen zu können.
Für Robert Prem (59) ist der gesundheitliche Tiefschlag allerdings sehr schmerzhaft. Die Segelei gibt im viel Kraft, nachdem ein Fenstersturz vor 25 Jahren zu seiner Querschnittslähmung geführt hatte.
Die tragische Geschichte von Robert Prem in der TAZ
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