Race to Alaska: Segeln, rudern, strampeln – Extremrennen auf den Spuren der Goldgräber

„Überzeugen Sie uns, dass Sie nicht sterben werden“

10.000 Dollar für die Sieger, ein Steakmesser für Platz zwei. Darum geht’s beim R2AK dem Race to Alaska, der verrückten 750 Meilen Tortur von Port Townsend, Washington nach Ketchikan, Alaska.

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Einsame 750 Seemeilen in extremer Kälte. © R2AK

Wenn SUP Boards und Kajaks in einem Langstrecken-Wettkampf gegen einen Corsair F-24 Trimaran oder eine vollbesetzte Melges 32 antreten, kann man schon auf den Gedanken kommen, dass es sich nicht um einen normalen Wettkampf auf dem Wasser handelt.

Tatsächlich spielt beim Race to Alaska je eine Portion Witz, Abenteuer-Geist und jede Menge Grenzerfahrung mit. Extremsportler, Hardcore-Segler, aber auch Fahrtensegler mit einem gewissen Hang zum Masochismus, sind beim R2AK auf den Spuren der Goldgräber unterwegs, die sich mit allem nur vorstellbaren schwimmendem Gefährt dem Rausch des Reichtums im glücksverheißenden Alaska nähern wollten.  

Alle dürfen mitmachen. Die Bewerbung ist laut Organisatoren ziemlich einfach: „Sagen Sie uns, wer Sie sind, erzählen Sie uns von Ihrem Boot, überzeugen Sie uns, dass Sie nicht sterben werden.“

Ein amüsantes Video transportiert den Geist der Veranstaltung:

Zum fünften Mal findet das Rennen statt, und es folgt den gleichen einfachen Regeln, die diesen Wahnsinn ausgelöst haben: Kein Motor, keine Unterstützung von außen, alles andere ist egal.

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Schrauben-Antrieb unter den Heck-Sesseln. © R2AK

Deshalb ist insbesondere der spezielle Muskelantrieb zum Markenzeichen geworden. Auf der Route ist davon auszugehen, dass nicht nur Stürme und starke Strömungen bewältigt werden müssen sondern auch hartnäckige Flauten. Weil insbesondere Segelboote damit besondere Probleme haben, werden sie von ihren Crews phantasievoll nachgerüstet. Paddel, Ruder und Propeller-Konstruktion sorgen für schnellstmögliche Flautenpassagen.

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Pedaleur im Cockpit. © R2AK

Inzwischen müssen zwei Etappen bewältigt werden. Die erste von Port Townsend nach Victoria gilt als kurzer Prolog, und wurde vom schnellsten Trimaran in 3 Stunden und 52 Minuten bewältigt.

Aber dieser neue 40-Meilen-Abschnitt hat einen anderen Sinn. Wer ihn mit seinem Gefährt nicht nach 36 Stunden bewältigt, ist raus. Eine natürliche Auslese, die zeigt, ob ein Teilnehmer auch das Hauptrennen nach Alaska schaffen kann.

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Riemen-Antrieb auf dem Trimaran-Schwimmer. © R2AK

Und tatsächlich: Bei starkem Wind und Strömung von vorne schafften die erste Hürde nur 37 von 50 Startern. Besonders die fünf Kajaks und drei SUPs hatten bei den Bedingungen keine Chance.

Die Vorjahressiegerinnen liegen nach der ersten Etappe auf Ran neun. Sie sind mit einer Melges 32 unterwegs, haben sich für die notorischen Flauten aber auch einen Heckantrieb gebastelt. Im vergangenen Jahr schafften sie damit erstmals sogar als Mono die Multihulls zu schlagen. Aber gegen die Tris und Kats hat insbesondere die Schock 40 „Angry Beaver“ wohl eine gute Chance. Dabei handelt es sich um einen Neigekieler, der von nationalen Moth, 505er, 14-Footer und Melges 24. Das sechsköpfige Team will mit einem Pedalantrieb durch die Flauten kommen. Es liegt zurzeit auf Rang drei.

Am 6. Juni startet die zweite Etappe. Die schnellsten Teams werden nach drei Tagen in Alaska erwartet.

Die Siegerinnen vom vergangenen Jahr:

Auch mit solch kleinen Booten wird gesegelt:

https://www.facebook.com/racetoalaska/videos/1041782632878041/

Start der berüchtigten Regatta:

https://www.facebook.com/racetoalaska/videos/691253117976141/

Zur Webseite des Rennens

R2AK Tracker

Die Karte vom Kurs

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