Über 60 Stunden hat ein deutscher Skipper auf der unbewohnten Vogelinsel De Kreupel im IJsselmeer ausgeharrt, nachdem seine Yacht dort havariert war. Allmählich wuchs seine Angst, zu spät entdeckt zu werden.

Der Einhandsegler hatte seine Yacht am Freitagabend bei De Kreupel verankert, einer unbewohnten Vogelschutzinsel etwa sechs Meilen nordöstlich von Medemblik. Der Südsüdwestwind wehte mit 3 bis 4 Beaufort, zeitweise zeigte sich die Sonne und erwärmte die Luft auf bis zu 14 Grad. Wo genau sich der Ankerplatz befand, ist nicht überliefert. Es könnte jedoch die nordwestliche Ecke gewesen sein, die zu diesem Zeitpunkt Schutz vor Wellengang bot.

Windschutz bietet die Insel dagegen kaum, da sie sich nur unwesentlich aus dem Wasser erhebt. Es handelt sich um ein 70 Hektar großes Naturentwicklungsgebiet im IJsselmeer, das zwischen 2002 und 2004 künstlich angelegt wurde, um Platz für Vögel – sogenannte Bodenbrüter und Kolonievögel – zu schaffen, die auf kargem Boden brüten.
Um dieses Gebiet herum befindet sich ein Gürtel aus seichtem Wasser mit vereinzeltem Schilfbewuchs, der als Ruhegebiet für Wasservögel dient. Das gesamte Areal wird durch einen steinernen Deich vor Wellengang geschützt. 2008 wurde dann im südlichen Teil auch ein Hafen für Wassersportler eröffnet.

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