Wie wird man eigentlich Segellehrer? Der VDWS hat sich zum Ziel gesetzt, eine einheitliche Ausbildung zu schaffen. Mit einem neuen eLearning-Tool hat der Verband jetzt noch einen oben drauf gesetzt -ANZEIGE-
Der Sommer 2020 löste einen wahren Boom im Wassersport aus. Die Menschen strömten in ihrer Freizeit hinaus auf das Wasser der heimischen Seen und Küste, um sich mit genügend Abstand etwas Normalität und Erholung zu verschaffen. Doch das Miteinander auf dem Wasser muss sitzen, um sich sicher auf dem Wasser zu bewegen. Daher zog es in diesem Jahr zahlreiche Einsteiger in Wassersportschulen, um zu lernen, was auf dem Wasser beachtet werden muss. Beispielsweise in eine der 540 Schulen im Verband Deutscher Wassersportschulen e.V. (VDWS), der sich seit 1974 auf die Fahnen geschrieben hat, eine einheitliche praxisnahe Ausbildung zu schaffen. In über 35 Ländern bilden die VDWS-Mitgliedsschulen die Wassersportler von morgen aus.
Das Herzstück der Tätigkeit des VDWS ist die Ausbildung der Segellehrer, beziehungsweise der Wassersportinstructor. Für deren Ausbildung hat der Verband ein reichhaltiges Ausbildungsprogramm aufgebaut, das jeder angehende Lehrer/Instructor durchlaufen muss. Wer seine Passion und Leidenschaft an die nächste Generation weitergeben möchte und sich für einen Instructor-Kurs entscheidet, wird durch den Verband konsequent vorbereitet und unterstützt. Um die Theorie gezielter zu vermitteln, hat der Verband im Herbst 2020 ein neues eLearning-Portal vorgestellt. „Die Idee einer eLearning Lösung für den VDWS besteht bereits seit fünf Jahren. Wir begannen mit der tatsächlichen Entwicklung Anfang 2020 und haben es trotz Corona im Zeitraum von April bis September 2020 erfolgreich umgesetzt“, sagt Dirk Muschenich vom VDWS.
Der angehende Instructor kann nun wählen, ob er im Vorfeld des Kurses einen Ordner durcharbeitet, oder sich die einzelnen Lektionen im eLearning-Tool am Rechner oder unterwegs auf dem Smartphone ansieht. Der Ordner soll aber vorerst noch immer an die Teilnehmer verschickt werden, für jene, die gerne etwas zum physischen Nachschlagen haben wollen, erklärt Muschenich weiter. „Das ist aus unserer Sicht allerdings eine Momentaufnahme und vielleicht entwickeln wir uns in den kommenden Jahren auch in eine ganz andere, alternative Richtung weiter.“
Das eLearning-Tool ist modular aufgebaut. Jedes Modul, wie beispielsweise die „Grundlagen Segeln“ ist in verschiedene Lektionen aufgebaut. Bei den Grundlagen sind es beispielsweise „Sicherheit beim Segeln“, „Allgemeine Methodik“, „Geschichte des Segelns“ und natürlich der „Kursabschluss“. Der Clou: die einzelnen Lektionen sind crossmedial aufbereitet. Der Kursteilnehmer kann selber wählen, wie er die Lektion durcharbeiten möchte. Er kann klassisch das Referat in Schriftform lesen, den gleichen Inhalt als Podcast (Audiodatei) anhören oder sich einige Inhalte als Video ansehen. Da Referat und Podcast denselben Inhalt haben, kann der Teilnehmer sich die Inhalte flexibler einteilen. Beispielsweise den Podcast auf einer längeren Auto- oder Bahnfahrt anhören, und die nächste Lektion daheim am Schreibtisch lesen. Die Inhalte des Podcasts sind ruhig eingesprochen, sodass dem Inhalt gut gefolgt werden kann. Auch die Videos sind professionell ausgeführt und sehr anschaulich.
Noch sind nicht alle Module entsprechend mit allen Medien versehen, aber das soll noch kommen. „Das Tool soll noch massiv erweitert werden. Während aktuell an der Umsetzung des englisch sprachigen Tools gearbeitet wird, sind die Ausbaustufen für den Bestand bereits im September festgelegt worden und sollen ab Anfang 2021 umgesetzt werden,“ sagt Muschenich.
Durch ein kleines Quiz werden die Inhalte der Lektionen abgefragt. Das lockert das Lernen auf und fördert den Ehrgeiz. Praktisch sind auch die Zusammenfassungen der einzelnen Lektionen, um sich den Stoff wieder in Erinnerung zu rufen.
Für den VDWS spielte bei der Entwicklung des eLearning-Tools auch der Gedanke eine große Rolle, dass durch die bessere Vorbereitung der Teilnehmer dann im Kurs vor Ort mehr Zeit für die Praxis bleibt, da große Teile der Theorie bei den Kursteilnehmern bereits sitzen.
„Die bisherige Resonanz ist ausgesprochen positiv. Das betrifft die Sportarten Segeln, Kitesurfen, Windsurfen und SUP“, sagt Muschenich, der sich freut, wenn demnächst mehr Rückmeldungen der Teilnehmer bei ihm eintreffen.
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