Kevin Escoffier (43) ist mit seiner Berufung gegen eine im Oktober 2023 vom französischen Segelverband (FFVoile) ausgesprochene Sperre nicht erfolgreich gewesen. Die Vorwürfe wegen sexueller Gewalt wurden bestätigt.
Die 18-monatige Wettkampfsperre für den ehemaligen Star-Skipper Kevin Escoffier ist von der Disziplinarkommission des französischen Segelverbands bestätigt worden. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet, dass die Vorwürfe mehrerer Frauen gegen Escoffier wegen sexueller Übergriffe aufrecht gehalten werden. Die Berufung des Skippers wurde zurückgewiesen.
Das laut FFVoile „vorübergehenden Verbot zur Teilnahme an Sportveranstaltungen, die vom FFV organisiert oder genehmigt wurden“ kommt für den Profi-Skipper einem Berufsverbot gleich. Darüber hinaus wurden die im Oktober vergangenen Jahres in erster Instanz verhängten Strafen – ein fünfjähriger vorläufiger Lizenzentzug „auf Bewährung“ und eine fünfjährige Nichtwählbarkeit in die Führungsgremien des französischen Segelverbands – ebenfalls bestätigt. Der Segler hatte gegen das Urteil in erster Instanz Berufung eingelegt und die Vorwürfe bestritten.
Das Disziplinarverfahren war eingeleitet worden, nachdem eine junge Frau aus seinem Holcim-PRB-Team über einen sexuellen Übergriff berichtet hatte. Der Vorfall soll sich im Mai 2023 während eines Zwischenstopps von The Ocean Race in einer Bar in Newport, ereignet haben. Danach wurden weitere Vorwürfe von Frauen in anderen Zusammenhängen geäußert. Der bretonische Segler soll sie sie ohne Zustimmung berührt habe.
Neben dem Verfahren beim Seglerverband ermittelt in dieser Sache auch die Pariser Staatsanwaltschaft. Escoffier hatte Anfang Juni 2023 das Team des Einrumpfbootes Holcim-PRB verlassen und die letzte Etappe nicht mehr bestritten. Sein Sponsor entzog ihm nach längerem Zögern Mitte August die Unterstützung. Inzwischen hat Malizia-Navigator Nicolas Lunven das Steuer des IMOCA übernommen und sich bei der Retour à La Base Regatta die Qualifikation für die kommende Vendée Globe ersegelt.
Escoffier erlangte große Beachtung, als am 30. November 2020 bei der vergangenen Vendée Globe sein IMOCA PRB auseinanderbrach. Er segelte in aussichtsreicher Position im Southern Ocean und musste in eine Rettungsinsel steigen. Mehrere Skipper – unter anderem Boris Herrmann – beteiligten an der Suche. Jean Le Cam nahm Escoffier schließlich an Bord.
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