Skipper wehrt sich gegen Gefängnisstrafe: Warum eine Mitseglerin sterben musste

Durch die Verhandlung eines Berufungsgerichtes ist ein Yacht-Unglück neu aufgerollt worden, nach dem ein Skipper zu neun Monaten Gefängnis verurteilt worden war. Er wird für den Tod eines Crewmitglieds verantwortlich gemacht.

Die First 51 nach dem Unglück im Hafen von Port Tudy auf der Insel Groix. © préfecture maritime

Im französischen Rennes versucht ein 60-jähriger Skipper aus Vannes gegen einen Schuldspruch vorzugehen, der für ihn neun Monate Gefängnis ohne Bewährung und ein dreijähriges Arbeitsverbot als Skipper vorsieht. Er wird beschuldigt, im Januar 2020 für den Unfall der Segelyacht “Reder Mor”, bei der eine Frau ums Leben gekommen war.

In erster Instanz hatte das Seegericht in Brest den erfahrenen Skipper wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Insbesondere der Verstoß gegen die Vorschriften der Lichterführung waren ursächlich gewesen. Nach der achtstündigen Verhandlung des Berufungsgerichtes sagt der Anwalt des Beschuldigten gegenüber dem Fernsehsender France: “Mein Mandant bestreitet alles”. Er plädiert auf Freispruch.

Der Vorfall hat sich vor der Insel Groix abgespielt, wo die First 51 mit ihren fünf Besatzungsmitgliedern in schweres Wetter geraten war. Die Frau erlitt zahlreiche Knochenbrüche und verstarb noch an Bord. Drei Besatzungsmitglieder waren ebenfalls verletzt worden, eines davon schwer.