SpeedDream: Prototyp der angestrebt schnellsten Segelyacht der Welt gewassert

Äußerst sexy

Der 27 Fuß SpeedDream Prototyp wird zu Wasser gelassen. © SpeedDream

Der 27 Fuß SpeedDream Prototyp wird zu Wasser gelassen. © SpeedDream

Der gebürtige Russe Vlad Murnikov hatte Anfang 2011 angekündigt, den schnellsten Segler der Welt bauen zu wollen. Das schien schon irre genug. Aber er glaubt auch noch, dass ein Einrümpfer schneller als die Multihulls sein soll. Seine Ideen schienen lange Zeit nicht mehr als heiße Luft zu sein, obwohl Murnikov einen klingenden Namen hat, seit er 1989 den russischen 82 Fuß langen Whitbread Racer „Fazisi“ an den Whitbread-Round-the-World-Race-Start gebracht hatte.

Aber nun ist aus vielen spannenden Rendering-Filmchen tatsächlich ein Schiff entstanden, das auf den ersten Blick äußerst sexy wirkt. SpeedDream erreicht zwar noch nicht die angestrebten 100 Fuß, die sie zum Offshore-Rekordbrecher machen soll, aber mit 27 Fuß sieht schon der Prototyp so sexy und radikal aus, dass man ihm gute Leistungen zutrauen mag.

Sex Machine.... © SpeedDream

Sex Machine…. © SpeedDream

Das Schiff ist in Thomaston im Norden der USA im Bundesstaat Maine zu Wasser gelassen und von Murnikovs Frau getauft worden. Zuvor war ausgiebig der aufwendige Neigekiel-Mechanismus an Land getestet worden. Dabei kann der Steuermann die Finne per Knopfdruck so weit nach Luv neigen, dass sie samt Bombe in Luv wie bei der italienischen „Stravaganza“ oder der australischen „Q“ aus dem Wasser kommt.

Bei der Neigemechanik vertraut Mournikov aber im Unterschied zur „Stravaganza“ auf ein herkömmliches Hebelsystem im Rumpf. Außerdem sollen zusätzliche gebogene Flossen am Rumpf installiert werden, die eine Stabilisierung im Wasser bewirken. Bisher sind sie aber noch nicht am Prototyp zu sehen.

Radikale Formen, extreme langer Kiel. © SpeedDream

Radikale Formen, extreme langer Kiel. © SpeedDream

Innovativ ist die dreieckige Rumpfform mit dem Wavepiercer-Bug, der eine relativ stabile Fahrt mehr durch als über die Wellen gewährleisten soll. Das überkommende Wasser wird durch das Deck-Layout seitlich am Cockpit vorbei geleitet.

Das Rekordprojekt ist längst nicht finanziert, aber die Macher hoffen auf vielversprechend Tests mit dem Prototypen, um im Verlauf die entsprechenden Geldgeber für den 100 Fußer zu finden.

Skipper ist der ehemalige Finn-Weltmeister Cam Lewis, der bei THE RACE mit dem 110 Fuß Kat „Team Adventure“ antrat und zuvor mit dem 86-Fußer „Commodore Explorer“ den um die Welt Rekord erstmals auf unter 80 Tage gedrückt hatte.

Neigekiel-Test im Trockenen. © SpeedDream

Neigekiel-Test im Trockenen. © SpeedDream

Abergläubisch sollte er allerdings nicht sein. Murnikovs letzter Skipper Aleksei Grishenko von der „Fazisi“ hängte sich nach der ersten Whitbread Etappe an einen Baum in Uruguay. Es hieß, dass er die Angst nicht ausgehalten habe, das Schiff könne auseinander brechen.

SpeedDream Website

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

6 Kommentare zu „SpeedDream: Prototyp der angestrebt schnellsten Segelyacht der Welt gewassert“

  1. Christian sagt:

    hmmm. Die logische Steigerung wäre ein Multihull mit einer Ballastbombe weit in Luv. Das gäb ein aufrichtendes Moment…. Das Problem mit dem Wenden/ Halsen wird sich schon irgendwie lösen lassen.

    Gibt’s da keinen russischen Millionär, der mir Geld für ein solches Projekt gibt? 😉

  2. foil76 sagt:

    Monohulls ( außer Jollen und Jollenkreuzer ) sind doch alle nur Bleitransporter!!!

  3. jer sagt:

    Monohulls sind einfach 10000…… mal geiler als Multihulls

  4. Alex sagt:

    Krasser Schlitten, könnte auch locker im nächsten James Bond mit mischen.

  5. C.H. sagt:

    Coole Optik, hat aber sicherlich keine Chance gegen fliegende Mehrrümpfer.

  6. www sagt:

    Es hieß, dass er die Angst nicht ausgehalten habe, das Schiff könne auseinander brechen.

    Na ja, mehr tot wäre dann auch nicht gewesen. Was sich die Leute so denken…

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