Sturmflut am Schwarzen Freitag: Apokalypse in Schilksee – Mehr als 50 Yachten sinken

Bilder des Grauens

Die Jahrhundert-Sturmflut an der Ostsee hat für unglaubliche Schreckensbilder gesorgt. Insbesondere im Hafen von Kiel-Schilksee. Auch in Dänemark sind ganze Hafenanlagen verschwunden. Wie es so weit kommen konnte.

Nicht schön, wenn man auf einem Katastrophen-Bild plötzlich das eigene Schiff erkennt. Vier Yachten türmen sich am Strand zwischen Strande und Kiel-Schilksee. Dahinter steht die J/70 – Gott sei Dank aufrecht. Einige sorgenvolle Nachrichten wurden am Freitag von Hamburg nach Strande übermittelt und mit beruhigenden Fotos beantwortet. Alles gut. Das Schiff steht sicher auf seinem Trailer, aber das Wasser spült immer mehr Algen die Rampe vor dem Yacht Club Strande hoch.

Vier Yachten zwischen Strande und Schilksee am Strand. Dahinter steht die J/70.

Unglaublich, dass der Pegel so steigt. Die zwei-Meter-Grenze über dem Mittelwert sollte eigentlich nur im Umfeld von Flensburg überschritten werden. Doch schließlich gibt das BSH dort einen Maximalwert von 2,27 Meter an, in Eckernförde sind es 2,15 Meter, in Schilksee sollen es 1,95 Meter gewesen sein.

Wo die Menschen stehen, stand die J/70 auf dem Trailer. © Segelreporter

So wurde mir am Freitag dann doch mulmig, als sich die Katastrophenmeldungen von der Ostsee häuften. Ein kleines Boot auf einem Trailer sollte kein Problem sein. Aber die Yachten der Eigner, die sich vorher über einen späten Krantermin für eine verlängerte Saison gefreut hatten, waren nun schwer in Bedrängnis.

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4 Kommentare zu „Sturmflut am Schwarzen Freitag: Apokalypse in Schilksee – Mehr als 50 Yachten sinken“

  1. PL_icckkee sagt:

    Die Schäden sind verheerend und alle Eigner deren Yachten Schaden genommen haben sollten unsere Solidarität erfahren!
    Dennoch muss man sagen, viele gehen zu sorglos mit ihren Booten um! Ich selbst hatte Glück musste aber im Yachthafen Peenemünde bei vielen Booten feststellen das keine oder nur unzureichende Vorbereitungen für die stürmische Jahreszeit getroffen wurden. Angeschlagene Segel, locker eingerollt Vorsegel, lockere Planen, lose Schlauchboote und vor allem fehlende Fender und vom Steg aus bedienbar, ausreichend dimensionierte, Festmacher! Wie soll der Hafenmeister Boote sichern an die er im Zweifelsfall nicht mal ran kommt ohne sich selbst in Gefahr zu bringen! Unverständlich ist für mich auch die geringe Anzahl von Eigner die bei einer solchen Wetterlage mit Tatkraft und vor allem ausreichend Tauwerk vor Ort sind um im Notfall helfen zu können. Da kann man Gemeinschaften bilden und sich abwechseln. Am Folgetag zu schauen ob alles IO. ist und sich der Hafenmeister um jedes Boot gekümmert hat, ist einfach unverantwortlich!
    Gruß Ingo von der FANFAN!

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  2. Moll sagt:

    Über soviel Unsinn an Kommentaren kann man nur den Kopf schütteln. Nicht dagewesen aber schlaue Sprüche bringen, lieber mal den Mund halten wäre klüger.
    Von 7 Tampen sind bei mir drei gerissen, bei meinem Nachbarn 75% der Leinen gerissen, der Schwimmsteg ist aus der Verankerung gerissen worden. Zwei Boote an dem gleichen Steg abgesoffen, da die Leinen den Druck tlw. nicht mehr halten konnten. Poller sind umgeknickt, defekte Steganlagen die aus der Verankerung gerissen wurden haben Boote beschädigt.
    Schreiben Sie nicht so einen Quatsch, ein Segel oder eine zerrissene Persenning ist hier nicht das Thema.
    Der Sturm hat in Schilksee ein Trümmerfeld hinterlassen, sowohl an der Infrastruktur als auch an Booten.
    Gruß Joachim Moll
    Wir

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    • Hans im Unglück sagt:

      Es geht hier ja nicht um die unmittelbaren Schäden an Vorsegeln oder Sprayhoods sondern darum, die Windangriffsfläche möglichst zu minimieren. Durch aufgerolltes Vorsegel mit Persennig wird der Winddruck im Verhältniss zum Mast mindestens verdoppelt. Dementsprechend steigen auch die Lasten auf die Festmacher, Poller und Stege.

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  3. Hans im Unglück sagt:

    Weiß einer warum so wenig Boote Wetterfest gemacht wurden? Ich war nicht vor Ort aber auf den Bildern von Schilksee und anderswo sieht man auf jedem zweiten Boot noch angeschlagene Segel und aufgestellte Sprayhoods. Das war doch wirklich lang genug vorhergesagt. Verlassen sich die Leute da auf die Versicherung oder wollten sogar eine Sturmsanierung?

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