Nahezu drei Monate verbrachte der Österreicher alleine auf der 4,9 m kurzen „Fipofix“. Er brauchte mehr als doppelt so lange, wie ursprünglich veranschlagt.
Sichtlich abgemagert und (verständlicherweise) überglücklich lief Harald Sedlacek gestern um 17 Uhr (UTC) mit seiner Open 16 nach seiner mühseligen Atlantik-Überquerung in Palm Beach/Florida ein.
Der frühe Ausfall des Autopiloten, immer wieder neu auftretende Probleme mit dem Ruder, teilweise sehr schwierige Windverhältnisse und lange Flautenstrecken sowie strenge Nahrungsrationierung im letzten Drittel der Reise, haben aus dem Atlantiktörn eine asketische „Büßer-Fahrt“ gemacht.
Siebenundachtzig Tage brauchte der 32 jährige Sedlacek Junior (Geburtstag während der Überfahrt) für die 5.100 Seemeilen lange Strecke von Gijon/Spanien nach Florida. Vater Norbert, bis dato bekanntester und erfolgreichster Hochseesegler Österreichs (u.a. Vendée-Globe-Teilnahme), hatte nach zwei vergeblichen Anläufen das Ruder der Open 16 „Fipofix“ an Harald übergeben (SR berichtete und kommentierte).
Selbst für Mikro-Boot-Verhältnisse sind durchschnittliche 58 Seemeilen Strecke am Tag, also eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 2,4 Knoten, eher langsam. Dass Harald Sedlacek bei diesem nervenaufreibenden Törn mental trotzdem durchhielt, gilt auch unter hartgesottenen Atlantikfahrern als echte Leistung; zumal er zu dem Törn kam , wie die „Jungfrau zum Kinde“ und ohne jegliche Vorbereitung in das Abenteuer geschubst wurde.
Auch wenn der Vergleich ein wenig hinkt, dennoch zur Erinnerung: Francois Gabart brauchte auf seiner Open 60 „Macif“ 78 Tage für seine Nonstop-Solo-Weltumseglung während der letzten Vendée Globe.
Ob und von wem (Vater oder Sohn) die „Atlantik-Rundreise“ wie ursprünglich geplant fortgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Harald Sedlacek schläft derzeit jedenfalls den wohlverdienten Schlaf der Gerechten“… endlich an Land
Das Leiden hat ein Ende … Aber Hochachtung vor der Leidensbereitschaft. Ich hätte das vlt. nicht ausgehalten – wäre aber auch sicher nicht los gefahren …
VG, Frank
Er will über den Nordatlantik auch wieder zurücksegeln. Ich empfehle eine Selbststeueranlage aus Vulkanfaser, damit diese auch bis zum Ziel hält.
Härte Leistung! Respekt! Mitunter auch der Zeitpunkt, wo manch Reichsbedenkenträger aus dem letzten Bericht zum Team Sedlacek seine negativen und bei Lichte betrachtet auch oft frech formulierten Statements überdenken kann.
Reichsbedenkenträger???
miku
Ja, Reichsbedenkenträger. Wer die Kommentare im Abspann zum letzten Artikel (siehe Link unten) ließt, wird nicht umhinkommen, dort viele Reichsbedenkenträger anzutreffen.
http://srdev.svgverlag.de/panorama/atlantik-toern-sedlacek-ii-bricht-ab-das-problem-mit-der-glaubwuerdigkeit/
Okay, Fastnetwinner, weiß jetzt, was Du meinst. Hattest Dich zunächst auf “den letzten Bericht” bezogen, und da bin ich ein wenig hellhörig geworden. Aber in Bezug auf die Kommentare bin ich mit dem Begriff durchaus “d’accord” 🙂
miku