Untergang eines Frachtseglers: Suche nach zwei Crewmitgliedern eingestellt

"Heftiges meteorologisches Phänomen"

Nach dem Versinken des Schoners „De Galant“ haben die Retter keine Hoffnung mehr, zwei vermisste Frauen zu finden. Sechs Mitsegler wurden dagegen geborgen. Der mit „fair gehandelten Waren“ (Kaffee, Gewürzen, Kakao) beladene Zweimaster ist gekentert.

 

Die US-Küstenwache hat bekannt gegeben, dass die Rettungsbemühungen für zwei Crewmitglieder des Schoners „De Gallant“, vorerst beendet worden sind. Damit sinken die Hoffnungen, die beiden Frauen noch lebend wiederzufinden. Die sechs gefundenen Überlebenden sind französische Staatsbürger. Das im französischen Douarnenez beheimatete Schiff war am Dienstagmorgen 20 Meilen nördlich vor der Küste der drittgrößten Bahamas-Insel Great Inagua gesunken.

Gaffelschoner

Der 27.21 Meter lange Gaffelschoner (Bj 1916) mit Heimathafen Douarnenez. © BSC – sail cargo

In der Erklärung der Coast Guard heißt es: „Die Rettungsteams haben seit dem ersten Alarm etwa 44 Stunden lang aus der Luft und auf See gesucht und dabei mehr als 3.700 Quadratmeilen abgedeckt“.

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5 Kommentare zu „Untergang eines Frachtseglers: Suche nach zwei Crewmitgliedern eingestellt“

  1. Volker König sagt:

    Hi,
    klar muss man hier den Angehörigen der vermissten Seglerinnen sein Mitgefühl aussprechen und trauern. Das tue ich.
    Aber die im obigen Beitrag nicht mal unterschwellig formulierte Weltverbesserungs- und Gutmenschenideologie kann ich nicht teilen.
    Wer in der Karibik gesegelt ist weiss dass heftige Böen jederzeit unter jeder Wolke auftreten können. Und selbst eine mit Rollsegeln ausgestattete Fahrtenyacht mit ausreichender crew kann dann Mühe haben die Segelfläche schlagartig anzupassen.
    Ich bezweifle, dass das auf einem historischen Frachtsegler heute möglich ist. Dafür fehlen uns heute auch einfach die Menschen, die solche Torturen abkönnen. Man lese einmal historische Berichte/ Reportagen über die Kap Horn- Umrundungen der grossen Frachtsegler.
    Insofern möchte ich die angesprochene, geträumte Renaissance der Frachtsegelei sehr in Frage stellen.

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    • pl_ready-about sagt:

      Hallo Herr König
      Es geht doch nicht darum, die alten Zustände wieder herzustellen. Es geht darum Waren sinnvoll zu transportieren. Das bedeutet u.a. dass viele Waren unnötig transportiert werden. Zudem kommen die menschenverachtenden Arbeitsbedingungen auf heutigen Handelsschiffen. Seeunfälle mit Verletzten und Toten passieren ständig.
      Die Menschen auf der De Gallant wollen zeigen, was unter Segeln möglich ist. Das ist ein tolles Signal an uns. Sie haben es geschafft, das jetzt endlich wieder neue Handelssegler gebaut werden. Diese Schiffe sind wesentlich sicherer als große Bulker, Kreuzfahrtschiffe oder gar Containerschiffe.
      Große Schiffe haben wegen ihrer problematischen Größe sehr große Kräfte auszuhalten. Risse in den Schweissverbindungen etc. Nach nur 30 Jahren ist dann meistens Schluss. Solch rücksichtslose Geschäftsmodelle zahlen wir und unsere Kinder. Von den hohen Belastungen von H Fuel und LNG ganz zu Schweigen….

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  2. pl_ready-about sagt:

    Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei der ganzen Crew der “ De Gallant “ und allen Menschen die dazu beigetragen haben, den Warentransport wieder unter Segel zu setzen, bedanken. Sie haben aktiv dazu beigetragen, dass heute wieder neue Frachtsegler gebaut werden. Die gesamte Menschheit wird von dieser Entwicklung profitieren. Die beiden vermissten Seeleute wird das nicht zurückbringen. Deshalb drücke ich die Angehörigen in Gedanken ganz fest, und sage im Namen aller nochmals…DANKE!

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  3. Jörg Gosche sagt:

    Ich weiß nicht ob diese eigentlich für Nord – und Ostsee gebauten Schiffe wirklich so gut für den Atlantik geeignet sind ….

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    • Volker König sagt:

      Hi,
      und ich bezweifle ernsthaft ob die heutigen Warenströme auf dieser Welt sinnvoll durch segelnde Handelsschiffe bewältigt werden können und sollen.
      Aber ich finde wir sollten das tragische Ereignis nicht weiter für unsere durchaus wichtige Diskussion zum Anlass nehmen. Vielleicht an anderer Stelle.

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