Vier Jahre nach einem Unfall auf der TP52 “Vesper” bekommt der ehemalige US Segelprofi Kenneth Nevor Verdienstausfall und Schmerzensgeld in Millionenhöhe gezahlt.
Es war ein tragischer Unfall 2011 im Segelparadies vor St. Thomas, einer Insel der amerikanischen Jungferninseln. Die TP52 “Vesper” hatte dort eine Regatta gewonnen und wollte im karibischen Revier weiter nach St. Barth segeln.
Dafür galt es noch, die Zoll-Formalitäten für die Crew zu klären. Insgesamt 14 Personen kommen auf einer TP zum Einsatz. Dafür sollten die Männer zum 35 Fuß Tender übersteigen, um an Land gebracht zu werden.
Bei Windbedingungen zwischen 8 und 12 Knoten hatte sich eine ordentliche Welle aufgebaut, so dass der Transfer zum Tender schwierig wurde. Als der Amerikaner Kenneth Nevor den Sprung wagte, drifteten die unverbundenen Boote auseinander. Er rutschte auf dem Tender aus, griff eine Leine und hing mit vollem Gewicht am Arm. Der Bizeps Muskel riss vom Knochen.
Dauerhafte Schädigung
Bei der folgenden Operation wurde die Sehnen-Verbindung wieder hergestellt. Aber nach neun Monaten stellte ein Arzt fest, dass Nestor nicht mehr seiner bisherigen Arbeit als Segelprofi nachgehen könne. Durch den Unfall sei eine dauerhafte Schädigung eingetreten.
Der Amerikaner, der im Alter von 18 Jahren nach Newport gezogen war um Profi zu werden, hatte schon beim Volvo Ocean Race gesegelt und war in andere hochwertige Profi-Projekt involviert. Er konnte glaubhaft machen, dass er sich mit 35 Jahren dem Höhepunkt seiner Karriere näherte.
Der Unfall auf der “Vesper” habe ihn seiner Möglichkeiten beraubt, urteilte nun U.S. District Court Richter John J. McConnell Jr und sprach dem Segler 710,458 US Dollar Verdienstausfall zu. Nestor konnte nachweisen, dass er allein 2011 rund 160.000 Dollar verdient hätte. Das Schmerzensgeld beträgt 750,000 Dollar.
Sicherheitstraining versäumt
Aufkommen muss dafür die Firma Moneypenny Holdings LLC, die als Eigner der Yacht eingetragen ist. Inhaber und Steuermann James Swartz wird vorgeworfen, damals beim Transfer nicht angeordnet zum haben, die Boote zu verbinden und in ruhigeres Wasser gefahren zu sein. Außerdem habe es kein ordentliches Sicherheitstraining gegeben.
Der Richter wies das Argument der Gegenpartei zurück, dass Nestor als erfahrener Segler das Risiko des Manövers selber hätte besser einschätzen müssen. Der Amerikaner arbeitet längst nicht mehr auf Schiffen. Seit dem Unfall hat er sich als Fotograf selbstständig gemacht.
Solche Gerichtsurteile sind albern!
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Naja, würde etwas ähnlichem einem deutschen Arbeitnehmer passieren, würde die Unfallversicherung auch für ihn sorgen, inklusive Reha, ev. Umschulung, Rente usw.
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Es muss doch wohl jemand anderes daran Schuld sein, wenn ich zu doof bin und als Profisegler beim Übersteigen vom Dinghy falle! 😀
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