Wetter-Studie: Der Wind weht immer stärker – Klimawandel spielt eine Rolle

Die Kraft des Windes

Die Windgeschwindigkeit hat in den vergangenen Jahren weltweit um gut sieben Prozent zugenommen. Bis 2010 waren eher abnehmende Werte aufgezeichnet worden.

Kaventsmann, Monsterwelle

Mit dem Wind kommen die Wellen. © borlenghi

Die naturwissenschaftliche Fachzeitschrift Nature berichtet von der neuen Studie einer internationalen Forscher-Gruppe, die Aufzeichnungen der weltweiten durchschnittlichen Windgeschwindigkeit ausgewertet hat. Ihnen zufolge ist der Wert seit 2010 um etwa sieben Prozent auf etwa 6,5 Knoten gestiegen.

Das hört sich erst einmal nicht viel an, aber zuvor waren ältere Studien zu dem Schluss gekommen, dass sich seit den 1980er Jahren globalen Winde eher abgeschwächt haben. Daraus hatten sie These abgeleitet, dass die zunehmende Bebauung der Erdoberfläche und eine stärkere Vegetation global für mehr Reibung und damit abnehmende Winde sorgen würde.

Klimawandel verantwortlich

Die aktuelle Forscher-Gruppe sieht diese Studie aber nun widerlegt. Sie werteten Daten aus den Jahren 1978 bis 2017 aus von etwa 9.000 Wetterstationen. In diesem Zeitraum habe es einen konstant Anstieg gegeben.

Als Ursache vermuten sie längerfristige Schwankungen in den Strömungsmustern der Ozeane. Diese werden auch vom Klimawandel beeinflusst.

Positiv wirkt sich diese Studie auf die Windenergie-Produktion aus. So habe sich allein in den USA von 2010 bis 2017 die Effizienz der Windkraft-Anlagen aufgrund der höheren Windgeschwindigkeiten um 2,5 gesteigert.

Die Forscher haben berechnet, dass unter Einbeziehung aktueller Klimamodelle Windturbinen bis 2024  gut 37 Prozent mehr Energie erzeugen können als 2017. Sie gehen davon aus, dass die Erhöhung der Windgeschwindigkeit mindestens noch weitere zehn Jahre andauern werde.

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6 Kommentare zu „Wetter-Studie: Der Wind weht immer stärker – Klimawandel spielt eine Rolle“

  1. avatar Andrea Baumann sagt:

    Wenn man Probleme mit dem Gleichgewicht hat ist der zunehmende Wind ein großes Problem.
    Ich habe einen kleinen Hund der leider ab und zu zieht an der Leine (man kann es schwer in den Griff bekommen)
    Dadurch macht mich dieser Wind einfach krank.

  2. avatar realfacepalm sagt:

    Wahrschenlich ist diese Arbeit gemeint:

    Zeng, Z., Ziegler, A.D., Searchinger, T. et al. A reversal in global terrestrial stilling and its implications for wind energy production. Nat. Clim. Chang. 9, 979–985 (2019). https://doi.org/10.1038/s41558-019-0622-6

    @readaktion: Ehrlich, wie kann man über einen wissenschaftlichen Artikel berichten und dann “vergessen” den im Artikel so eindeutig zu bennnen, dass der sofort ohne Raterei und Gesuche zu finden ist?

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  3. avatar Glass, Sylvia sagt:

    Der Wind macht mich krank!!! Wo weht er am wenigsten auf dieser Erde?

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  4. avatar alikatze sagt:

    Ahoi,
    vielleicht wäre es möglich bei Artikeln, die sich auf Studien oder andere Zeitschriften etc. beziehen auch die Quelle mit anzugeben bzw. zu verlinken. Die Studie müsste doch möglicherweise öffentlich sein. (Ja, ich kann auch selbser googlen, aber das Verlinken gehört für mich zur journalistischen Arbeit dazu – ich hoffe, ich erschrecke keinen mit der Erwartung.

    @Harrie Jasses: Ich vermute, es geht um Durchschnittsgeschwindigkeiten – das passt zumindest zu den steigenden Ertägen der Windparks (die ja mit zunehmenden Spitzen eher abschalten).
    Deine weiteren Fragen sind sicherlich interessant. Viele Effekte lassen sich ja auf die Klimaerwärmung zurück führen. Dass der Effekt in zehn Jahrenwieder abklingen soll, könnte dafür sprechen, dass es eine Verschiebung von Strömungen gibt.

    Fröhliche Grüße

  5. avatar Harrie Jasses sagt:

    Wie eigentlich immer bei Artikeln zu solchen Studien habe ich hinterher mehr Fragen als Antworten…

    Haben die Spitzengeschwindigkeiten zugenommen? Oder eher die niedrigen? Gab es Zuwächse eher in den polaren, gemäßigten oder tropischen Breiten? An Land oder am Meer? Und ganz besonders interessant wäre für mich: Haben sich die Richtungen in einigen Regionen geändert? Ich meine nämlich bei uns festzustellen, dass es in den letzten Sommern häufiger Ostwindlagen gab dafür in den Wintern eher Westwind. Sind diese Änderungen Ursache oder Folge von Temperaturänderungen? Vielleicht hat Segelreporter ja Zugriff auf die Studie und kann sie etwas genauer beschreiben. Das wäre ganz sicher eine gute journalistische Aufgabe.

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