Sage und schreibe 111 Teilnehmer aus fünf Ländern werden bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) 2012 der Finn-Dinghies ab dem 3. Oktober beim Deutschen Touring Yacht-Club (DTYC) in Tutzing starten. Zehn Wettfahrten auf dem Starnberger See sind vorgesehen. Feierlich eröffnet wird die Meisterschaft am Mittwoch um elf Uhr durch DTYC-Präsident Prof. Dr. Peter Bauer.
Schon seit 1952 ist das Finn-Dinghy durchgehend olympische Bootsklasse. Nur die besten Segler der Welt kamen hier in die Medaillenränge. Auch aus deutscher Sicht war die 4,5 Meter lange Jolle eine Paradedisziplin. So gewannen etwa Willi Kuhweide (1964) oder Jochen Schümann (1976) Gold im Finn. Auch IOC-Präsident Jacques Rogge segelte dreimal hintereinander im Finn olympisch.
Olympiateilnehmer werden auch bei der IDM in Tutzing an den Start gehen. Walter Mai vom Tegernsee segelte 1972 für Deutschland, Thomas Schmid 1988 und Florian Raudaschl gerade erst in London für Österreich. Erfahrung zählt neben der körperlichen Fitness viel im Finn – und so gehören auch die „Oldies“ zum Kreis der Favoriten. Sobald der Wind etwas stärker wird, sind aber meist die „schweren Jungs“ im Vorteil, denn das Finn-Dinghy ist die einzige Jolle, in der Segler mit 80 bis 100 Kilogramm beste Chancen haben. Zum Kreis der Favoriten gehören auch Matthias Miller (Württembergischer Yacht-Club), der die Qualifikation für Olympia 2012 nur knapp verpasst hatte, und André Budzien (Schweriner YC), der Deutsche Meister von 2010.
Das Finn-Dinghy hat sich von einem ursprünglichen Holzboot zu einer modernen Rennmaschine entwickelt. 4,5 Meter ist die Einmannjolle lang, 1,5 Meter breit und 116 Kilogramm schwer. Das zehn Quadratmeter große Segel wird an einem Carbon-Mast gefahren, der je nach Windstärke unterschiedlich stark getrimmt (gebogen) wird und das Segel wie eine nach oben stehende Adlerschwinge erscheinen lässt.
„Die Tatsache, als Einhandsegler alles selbst zu entscheiden, macht das Boot so großartig“, sagt Thilo Durach, einer der Lokalmatadore des DTYC. „Da die Platzierung in einer Wettfahrt als die Summe aller gemachten Fehler gewertet werden kann, ist die Herausforderung an den Finn-Segler so groß, denn die Unterschiede in der Bootsgeschwindigkeit durch das Material sind extrem gering“, erklärt Durach. Alleine das taktische Geschick des Steuermanns (darunter diesmal auch zwei Frauen) und seine Bootsbeherrschung entscheiden über Sieg und Niederlage.
Zehn Rennen sind unter Regie von Wettfahrtleiter Wolfgang Stückl vorgesehen. Am Sonntag (7. Oktober) soll ein „Medal Race“ für die bis dahin bestplatzierten zehn Teilnehmer gesegelt werden, die restlichen Segler starten im einem Flottenfinale.
Pressekontakt: Michael Fellmann
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