Zum finalen Höhepunkt der Aarhus-WM startet das Medalrace der Nacra17 Katamarane. Besonders die deutschen Teams zeigten, wie spektakulär der neue Foiler sein kann. Sie sorgten im 11. Rennen für die dramatischsten Momente.
Paul Kohlhoff und Alicia Stuhlemmer rasen die letzte Vorwind-Strecke herunter. Im 11. Rennen wollen sie unbedingt die schwindende Chance nutzen, doch noch die Top Ten zu erreichen. Das würde ein Nationen-Ticket für Deutschland wert sein. Dieser Tag bringt die Entscheidung. Drei Goldfleet-Rennen stehen an. Es liegen noch eine Menge Punkte in der Ostsee.
Sie geben Vollgas. Platz eins an der ersten Luvtonne. Aber sie fallen in der zweiten Runde kurz vor der Luvtonne auf Platz sieben zurück. Also Angriffsmodus auf dem Vorwind. Frühe Halse weg vom Feld und Hebel auf den Tisch. Der Wind frischt auf, sie erwischen eine Böe perfekt, puschen den Foiler ans Limit. 24,4 Knoten Speed, das Maximum der Flotte. Der Tracker führt sie wieder auf Rang zwei. Allerdings fehlt noch eine Halse, die sie stehen müssen.
Doch mit diesem Platz hätten sie sich in der Gesamtwertung zwei Rennen vor Schluss auf Rang 12 vorgeschoben. Die Top Ten wären greifbar gewesen. Im Rückblick hätte selbst ein 6. Platz in diesem Rennen ausgereicht, um das Finale zu schaffen.
Aber so funktioniert der Segelsport nicht. Die hätte-hätte-Fahrradkette-Berechnungen sind interessant, aber wenig hilfreich. Denn in diesem Moment rauscht eben diese Böe heran. Der Katamaran scheint irgendwie Luft unter die Tragflächen zu bekommen, er knallt mit den Bugspitzen ins Wasser, bremst massiv ab, die Crew klatscht im Trapez in die Ostsee, der Kat dreht in eine ungeplante Halse, Luvkenterung.
Am Ende steht in diesem Rennen Platz 25. Die beiden Kieler müssen ihn voll zählen, da das erste Goldfleet-Rennen mit Rang 31 als Streicher schon verbraucht ist. So schnell kann es gehen. Schade!
Dabei müssen sich die beiden Kat-Piloten nicht grämen. Sie konnten nach der langen Krankheit von Paul wenig trainieren und kämpften sich mühsam an die Weltspitze heran. Diese WM zeigt, sie sind wieder angekommen.
Die Kenterung im Video:
Auch Johannes Polgar und Carolina Werner, die ehemalige Vorschoterin von Kohlhoff, spielen in diesem 11. Rennen ganz vorne mit. Und auch sie sorgen in der Übertragung für einen dramatischen Moment.
Nach einer Wende von der linken Seite wollen sie knapp hinter ihren Trainingspartnern ausweichen und abfallen. Aber dabei wird der Druck in den Segeln so groß, dass sie nur knapp eine Kenterung verhindern können.
Der Fast-Crash im Video:
Polgar/Werner in diesem Lauf noch Siebte und zeigen mit drei weiteren Top-Ten-Ergebnissen, dass sie an der Spitze mitspielen können. Aber die Serie ist noch zu inkonstant und in der Goldfleet verhindern zwei Frühstarts ein besseres Ergebnis als Platz 33.
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