35. America’s Cup: Neues Protokoll – 3 Jahre Programm mit AC45 und AC62-Fußer segeln

"Dieser Cup wird alle fesseln"

Das America’s Cup Management hat nach Monate langer Wartezeit das Protokoll für den 35. America’s Cup veröffentlicht. Wichtigste Neuerung ist die Aufwertung der AC45 World Series. Nur die besten vier Herausforderer dürfen mit AC62 segeln.

Americas Cup

Duell der Giganten. Oracle vs ETNZ. © ACEA Gilles Martin-Raget

In einer ersten Stellungnahme sagt Mathew Belcher, der Skipper des Challenger of Records Team Australia, mit dem Oracle das Protokoll aushandelte:

„Wir sind überzeugt, dass der 35. America’s Cup alle vorherigen Veranstaltungen in nahezu jeder Weise übertreffen wird. Mehr Herausforderer, fantastische neue Boote und eine Wettkampf-Struktur, die die Menschen über drei Jahre fesseln wird.“

Hier einige Eckdaten aus dem Protokoll auf den ersten Blick:

Revier: Erst spätestens am 31. Dezember 2014  soll es festgelegt werden. Ursprünglich war der September 2014 benannt worden. Dieser Trumpf soll im Bieter Wettstreit um mögliche Ausrichter offenbar bis zum Ende ausgereizt werden.

Bootsklasse: Die America’s Cup World Series wird mit den bekannten AC45 gesegelt. Sie sollen weiterhin als Einheitsklasse bestehen. Am Anfang sollen sie offenbar noch nicht foilen. Erst für 2016 ist das explizit vorgesehen. Die Klassenregeln können aber auch vorher schon in dieser Richtung modifiziert werden.

Die America’s Cup Qualifier wird mit AC62 Kats bestritten, die genauso schnell sein sollen wie ihre zehn Fuß längeren Vorgänger. Acht statt bisher elf Segler gehen an Bord. Das erste Boot darf – auch vom Verteidiger – erst 150 Tage vor dem ersten Qualifier Rennen zu Wasser gelassen werden.

All In Racing

Das deutsche All In Racing Team hängte sich voll rein. beim Youth America’s Cup. Bekommt es eine neue Chance? © Jens Hoyer / All In Racing

Windlimit:  5 bis 25 Knoten

Anmeldephase: 9. Juni bis 8. August 2014

Meldegeld: Zwei Millionen US Dollar

Nationenregel: 25 Prozent aus dem Land des Herausforderer Clubs auf den AC62, das heißt zwei von acht Seglern.
Bei der AC World Series auf den AC45 soll mindestens ein Segler von fünf aus dem Land des Herausforderers kommen.

America’s Cup World Series:

– Die Rennen werden mit AC45 Katamaranen bestritten.
– Oracle darf wohl dabei sein.
– Jeder Herausforderer darf zwei Boote melden.
– Jeder Herausforderer hat das Recht, eine World Series Veranstaltung auszurichten.
– 6-8 Regatten sind pro Jahr möglich.
– Zusätzlichen Teams, die nicht Herausforderer sind, kann die Teilnahme erlaubt werden.

America’s Cup Qualifier:

– Alle Teilnehmer segeln mit AC62 Kats.
– Oracle darf teilnehmen.
– Die Ergebnisse der World Series bestimmen die Setzliste für den Qualifier. Die ersten beiden Teams bekommen Bonuspunkte.
– Der Ort muss offenbar bis zum 15. Februar festgelegt werden.
– Dauer des Qualifiers: 30 Tage.

America’s Cup Playoffs:

– Die vier besten Herausforderer nach dem Qualifier sind qualifiziert.
– Oracle darf nicht teilnehmen.
– Gesegelt wird auf dem Cup Revier.
– Der Sieger segelt um den America’s Cup gegen Oracle.

Youth America’s Cup:

– Bis zu zwei Veranstaltungen sind geplant mit AC45.
– Alle Herausforderer müssen ein Youth Team schicken.
– Alle Segler (6) müssen aus dem Land des Herausforderers kommen.
– Es werden möglicherweise auch Teams zugelassen, die nicht offizielle AC Herausforderer sind.

America’s Cup Protokoll

Carsten Kemmling

Der Mann von der vordersten Front. Mehr zu ihm findest Du hier.

5 Kommentare zu „35. America’s Cup: Neues Protokoll – 3 Jahre Programm mit AC45 und AC62-Fußer segeln“

  1. Super-Spät-Segler sagt:

    Halb O/T ein Leckerbissen für die technisch interessierten:
    Zwei Entwicklungsingenieure (ETNZ und OTUSA) erklären die Evolution der Foils und die Entwicklung und Belastungen der Kontroll-Mimik.
    Fängt etwas zäh an, wird dann aber sehr interessant. Es gibt Beispielvideos der Verbesserungen mit den SL33-Versuchsfahrzeuge sowie von Schlepp“tank“-Versuchen, Animationen der Foil-Bewegung und ein „Zwischenfall“ wird per Data-Logging duchleuchtet und erklärt, wie er zur entwicklung der neuen, umstrittene Foil-Steuerung von OTUSA führte. Auch die wird erklärt.

    In (neuseeländischem) Englisch:

    http://www.youtube.com/watch?v=XQoNYe2jFP8

  2. Lars Hückstädt sagt:

    War es nicht aus Sicht von Oracle „unfair“, dass Alinghi in den Ausscheidungen mit segelt? Hat deshalb geklagt und deshalb überhaupt den AC gewonnen?

    Augenscheinlich hat Oracle jetzt auch gemerkt, dass es sehr gefährlich ist „untrainiert“ ( Im Sinne von richtigen Regatten) in ein Cup-Match zu gehen

    Naja die Übetragung wird sicherlich wieder super sein. Ich freu mich trotzdem drauf..

    http://www.heizkoerper-sailingteam.de

  3. klugscheisser sagt:

    ich glaub ihr habt da was mit den qualifiers und den worldseries events durcheinander gekriegt .. .

  4. klugscheisser sagt:

    bezgl Americas Qualifiers:

    27. AMERICA’S CUP QUALIFIERS
    27.1. Overview: All Competitors shall participate and shall be scored in the
    America’s Cup Qualifiers, which shall comprise a seeded Double
    Round Robin format including the following agreed principles:
    (a) the winner of each race scores one (1) point, the loser scores no
    points;
    (b) no Competitor shall compete in any more than three (3) races on
    any one (1) day. An abandoned race is not a completed race;
    (c) crew substitutions shall be restricted to two (2) crew for each
    Competitor between each race on any day; and
    (d) Competitors shall race in yachts that comply with the AC62 Class
    Rule.

    gruendlich lesen 😉 -> 62s not 45s?!?!

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